Wenn das weltberühmte Coachella-Festival in der kalifornischen Wüste seine Tore öffnet, ist das nicht nur ein musikalisches Highlight, sondern auch ein Laufsteg der besonderen Art. Hier zeigt sich, welche Looks in diesem Jahr besonders angesagt sind.
Jedes Jahr pilgern Stars, Influencer und Musikliebhaber ins sonnenverwöhnte Indio Valley, um nicht nur den Beats der angesagtesten Künstler zu lauschen, sondern auch, um sich modisch von ihrer kreativsten Seite zu zeigen. Was dort getragen wird, setzt oft Trends für den gesamten Sommer. Auch in diesem Jahr wurde das Festivalgelände zur Bühne für ausgefallene Stylings, verspielte Details und eine gehörige Portion Nostalgie. Hailey Bieber zeigte sich in einem minimalistischen Y2K-Look mit Jeansrock und Tube-Top, während Kendall Jenner auf lässige Boho-Elemente setzte – inklusive Cowboyboots und transparentem Häkelkleid. Sängerin Billie Eilish kombinierte oversized Shirt und Cargo-Hosen mit sportlichen Accessoires, während Vanessa Hudgens– die seit Jahren als inoffizielle Coachella-Queen gilt – erneut ihre Liebe zu Fransen, Spitze und Blütenkränzen zelebrierte. Die Message ist klar: Erlaubt ist, was auffällt – aber der Look sollte gleichzeitig funktional und festivaltauglich bleiben. Und genau das ist die Kunst des perfekten Festivalstylings: Mode und Komfort in Einklang zu bringen, Individualität zu zeigen, ohne dabei das Wesentliche – nämlich Spaß, Tanzen und Unbeschwertheit – aus den Augen zu verlieren.
Was also gehört 2025 in jeden Festival-Kleiderschrank? Welche Trends haben sich von den kalifornischen Palmen in unsere Sommer-Open-Airs übersetzt? Und wie kombiniert man modisches Statement mit praktischer Leichtigkeit?

Der wohl auffälligste Trend: Transparenz neu interpretiert. Statt nur sexy setzen Stylingqueens auf Layering. Durchscheinende Tops über Bikini-Oberteilen, transparente Röcke mit Radlerhosen oder Netzkleider über Shorts. Der Look wirkt verspielt und mutig, aber durch das „Drunter“ gleichzeitig tragbar. Dazu passen sogenannte „second skin“ Tops, die sich wie eine zweite Haut über den Körper legen, gern mit futuristischen Prints oder grafischen Mustern. Auch der Boho-Chic erlebt ein Revival, allerdings moderner und etwas reduzierter. Statt überladenen Ethno-Prints und XXL-Fransen dominiert jetzt eine Mischung aus Crochets, Naturtönen und strukturierten Stoffen. Häkelkleider, Netztops und Accessoires aus Bast oder Muscheln wirken natürlich und bringen Leichtigkeit in jeden Look. Dazu passen filigrane Goldkettchen, gern in mehreren Lagen, große Sonnenbrillen im Retro-Style und natürlich Cowboyboots – sie sind das Festival-Schuhwerk der Stunde, egal ob zum Kleid oder zur Shorts. Daneben sind Chunky Sandalen mit Plateausohle oder Sneaker in knalligen Farben eine echte Alternative. Sie sind nicht nur bequem, sondern ein Statement für sich – und passen sowohl zu Kleidern als auch zu Denim.
Pastelltöne und bronziger Glow
Ein weiterer Liebling der diesjährigen Festivals ist der Y2K-Look, inspiriert von den frühen 2000ern. Tiefe Bundhosen, bauchfreie Tops, Sonnenbrillen mit farbigen Gläsern und viel Gloss – der Stil ist verspielt, jung und mit einer Prise Ironie versehen. Wer sich daran wagt, sollte unbedingt auf die richtigen Proportionen achten: weite Hosen mit engem Top oder Minirock mit oversized Jacke, um die Silhouette ausgewogen zu halten. Doch nicht nur Kleidung spielt eine Rolle – das Styling insgesamt ist entscheidend. Haare werden in dieser Saison gern zu Bubble-Braids, Zöpfen mit bunten Fäden, oder Half-up-Buns frisiert, oft garniert mit Glitzer, Haarklammern im 90s-Stil oder bunten Scrunchies. Haar-Tattoos, temporäre Metallic-Tattoos und Glitzer-Highlighter setzen zusätzlich Akzente, die im Sonnenlicht besonders schön zur Geltung kommen.
Auch beim Make-up darf’s knallen. Neben natürlichen „Sun-kissed“-Looks mit bronzigem Glow setzen sich dieses Jahr vor allem Pastelltöne auf den Lidern, Graphic Eyeliner und Gesichtssteine durch. Kleine Strasssteine am äußeren Augenwinkel oder unter der Braue sorgen für ein bisschen Feen-Zauber – perfekt für den Festival-Vibe. Wichtig ist aber auch hier: Long-lasting Produkte sind Pflicht. Primer, wasserfeste Mascara, fixierendes Spray, eben alles, was das Make-up vor Hitze und Tanzeinlagen schützt, sollte dabei sein.
Und was wäre ein Festival ohne Accessoires? Mini-Bags zum Umhängen, Bauchtaschen im neuen Design oder kleine Rucksäcke sind nicht nur praktisch, sondern Teil des Looks. Sie bieten Platz für Handy, Lippenpflege, Sonnencreme und Co. – die wahren Essentials, wenn der Tag lang und die Nacht wild wird. Wer clever packt, setzt auf Kombiteile. Ein gehäkeltes Top passt zur Jeansshorts genauso gut wie zum Maxirock. Ein Bandana kann als Haarband, Halstuch oder sogar Top umfunktioniert werden. So bleibt das Gepäck leicht und der Look wandelbar – perfekt für ein Wochenende zwischen Zeltplatz, Tanzfläche und Foodtruck. Und letztlich gilt: Bei aller Planung, allem Trendbewusstsein und allen Instagram-Momenten ist es vor allem das Gefühl, das zählt. Freiheit, Musik, Gemeinschaft – und der Spaß, sich für ein paar Tage von Konventionen zu lösen. Wer das beim Styling nicht vergisst, wird garantiert zum Hingucker auf jedem Festivalgelände. Nicht, weil der Look perfekt ist, sondern weil er authentisch ist.