Dranbleiben und an große Ziele glauben. Das Erstlingswerk „Fly me to the Moon“ von Peter Lauras Theiss fängt die Faszination der Raumfahrt ein und erzählt von der Entschlossenheit, seinen Träumen zu folgen – auch wenn diese grenzenlos erscheinen.
Peter Lauras, der Mond ist ja schon ziemlich faszinierend. Was findest Du daran am spannendsten? Gab es einen bestimmten Moment, der Deine Begeisterung für den Mond geweckt hat?
Am spannendsten am Mond finde ich, dass wir seit 50 Jahren nicht mehr dort waren – damals mit veralteter Technik, nur um Proben zu sammeln und eine Flagge aufzustellen. Heute stehen wir vor einem neuen Schritt: Wenn wir diesmal zurück zum Mond fliegen, bleiben wir dort! Eine Raumstation namens Gateway wird den Mond umkreisen, ähnlich wie die ISS, und wir werden viel tiefere Forschungen betreiben. Diese Missionen sollen uns nicht nur zeigen, wie der Mond, sondern auch wie die Erde entstanden ist. Der Mond ist für die Menschheit der nächste Schritt auf dem Weg zum Mars.
In Deinem Buch geht es viel um Raumfahrt. Was inspiriert Dich an der Idee, Astronaut zu sein, und wie bist Du auf die Geschichte gekommen?
Die Wissenschaft inspiriert mich am meisten. Forschung und Entdeckung sind unglaublich wichtig! Vor 200 Jahren wagte kaum jemand, bis zur Antarktis zu reisen, und heute leben dort Forscher. Ähnlich sieht es im Weltraum aus, und in den kommenden 15 Jahren werden wir noch viel weiter gehen. Diese Begeisterung wollte ich in meinem Buch teilen.
Wie bist Du darauf gekommen, ein Buch über Deine Abenteuer und die Raumfahrt zu schreiben? Was hat Dich inspiriert?
Fast wäre das Buch gar nicht entstanden. Als ich nach Cape Canaveral reiste, um den Start der Crew-3-Mission mit Matthias Maurer zur ISS live mitzuerleben, wurde der Start immer wieder verschoben – mal wegen des Wetters, mal wegen einer Krankheit eines Crewmitglieds. Ich verpasste fast eine Woche Schule, aber meine Lehrerin Kara war sehr verständnisvoll und schickte mir alle Aufgaben per E-Mail. Im Gegenzug versprach ich, einen großen Vortrag über das Erlebnis vor der Klasse zu halten.
Eine Reise nach Cape Canaveral als Inspiration
Wie ging es dann weiter?
Ich hielt den Vortrag wie versprochen und versuchte, alles lebendig zu erzählen – sogar über die Alligatoren und Schlangen, die am Rande jeden Raketenstart mitverfolgen. Die Kinder fanden es spannend, besonders als ich erzählte, wie der Boden bebte und die Tribüne wackelte. Auf dem Weg zum Pausenhof fiel mein Blick auf eine Schaukel und erinnerte mich an mein Erlebnis – da kam mir die Idee, eine Geschichte darüber zu schreiben. In den darauffolgenden Wochen gab uns meine Lehrerin die Aufgabe, eine fiktionale Geschichte zu verfassen, und ich schrieb meine Erlebnisse auf. Sie fand die Geschichte toll und schlug vor, dass sie ein gutes Buch abgeben könnte. Durch ihre Ermutigung sprach ich mit einem Verleger, der sofort interessiert war und immer mehr wollte – selbst ein einfaches A4-Blatt fand er schon spannend. Der Verleger Paul sah darin ein modernes “Peterchens Mondfahrt”, nur 100 Jahre später und mit unserem heutigen Wissen über Raumfahrt. Dann kam sogar die ESA dazu, die mein Buch nach einem Faktencheck unterstützte und nur wenige kleine Korrekturen vornahm. So wurde es ein gemeinsames Projekt mit der Europäischen Raumfahrtagentur.
Unterstützung durch die ESA
Du hast ja schon coole Sachen erlebt, wie den Besuch im Kennedy Space Center. Was war das spannendste Erlebnis, das Du hattest?
Der Raketenstart im Kennedy Space Center war definitiv das Highlight! Ich war schon zwei Stunden vorher dort, ziemlich früh, und dachte zuerst, ich hätte das Datum verwechselt, weil sonst noch niemand da war. Doch nach und nach füllte sich die Tribüne, und die Spannung wuchs. Als die Rakete endlich abhob, war es unglaublich laut und heiß, und ich spürte sogar die Vibration im Boden. Zuerst verschwand sie in den Wolken, aber dann tauchte sie plötzlich wieder auf – einfach nur wow!
Was möchtest Du anderen Kindern mit Deiner Geschichte sagen? Gibt es eine besondere Botschaft, die dir wichtig ist?
Ich möchte Kinder mit der Raumfahrt inspirieren und ihnen Mut machen, an ihren Träumen festzuhalten und schwere Situationen zu meistern. Auch wenn Mathe nicht mein Lieblingsfach ist, versuche ich mich zu verbessern, weil ich weiß, dass ich es brauche, um meinen Traum zu verwirklichen. Bei Lesungen in Schulen teile ich meine Erfahrungen und freue mich, wenn ich nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene an ihre Träume erinnern kann.
Wie war es, mit der ESA und Astronauten wie Alexander Gerst zu arbeiten? Hat das Deinen Traum, Raumfahrtingenieur zu werden, noch stärker gemacht?
Die Zusammenarbeit mit der ESA war unglaublich bereichernd. Ich habe gelernt, wie wichtig Durchhaltevermögen ist und dass man auch Aufgaben meistern muss, die einem nicht sofort liegen. Astronauten wie Alexander Gerst inspirieren mich besonders. Ihre Arbeit für die Wissenschaft und ihr Training haben meinen Traum bestärkt. Bei der Buchpräsentation im Astronautenzentrum in Köln durfte ich neben Alexander Gerst und dem ESA-Generaldirektor Dr. Josef Aschbacher auftreten – ein unglaublich aufregender Moment! Obwohl ich sehr nervös war, habe ich versucht, ruhig zu bleiben und mich wie ein Astronaut zu konzentrieren. Am Ende hatte ich sogar viel Spaß, über mein Buch und meine Träume zu sprechen.