Jamal Musialas neuer Vertrag beim FC Bayern weckt Begehrlichkeiten
Gott sei Dank, dass der FC Bayern seinem Jungstar Jamal Musiala den Vertrag um fünf Jahre verlängert hat. So braucht sich wenigstens dieser Kicker keine Sorgen mehr um seine Zukunft zu machen, und wir dürfen seine Fußballkunst weiterhin in der Bundesliga genießen. Na gut, der FCB hat sich Musialas Unterschrift einiges kosten lassen, aber wie sagt schon der Volksmund: „Für nix gibt’s nix!“ Der Fachkräftemangel macht sich eben längst auch im Fußball bemerkbar. Mit 21 Jahren schon 25 Millionen Euro im Jahr zu verdienen, ist trotzdem schon eine ganz schöne Stange Geld. Dafür muss eine fußballverrückte Oma lange Fanschals stricken!
Wenn wir solche Summen hören, stellen sich uns aber ein paar existenzielle Fragen: Was macht ein junger Mann mit so viel Geld? Schließlich hat er ja nicht mal eine Ehefrau, die ihm beim Geldausgeben behilflich sein kann: „Schau mal Jamal, was für ein schöner Brillantring da im Schaufenster!“ Kinder hat er ja ebenfalls noch nicht, die ständig ein neues iPhone brauchen, um ihre Selbstachtung nicht zu verlieren. Angeblich hat Musiala nicht mal eine Freundin, der er bei Aldi zum Valentinstag einen tollen Blumenstrauß kaufen müsste.
25 Millionen im Jahr, das macht gut zwei Millionen monatlich. Von diesen zwei Millionen bleiben Musiala – selbst wenn er sich jeden Tag eine Doppel-Portion seiner geliebten Maultaschen mit Tomatensoße kochen würde – jeden Monat doch mindestens 300.000 bis 400.000 Euro übrig, die er unmöglich in seinem Sparschwein unterbringen kann, um sich für seinen Lebensabend ein wenig abzusichern.
Mit so viel Geld kommt ein junger Mensch doch nur auf dumme Gedanken, holt sich eventuell doch noch eine Freundin oder zwei, heiratet womöglich eine social-media-affine Schmuckdesignerin und setzt mit ihr oder sonst wem ein paar verwöhnte Kinder in die Welt. Aber selbst dann bleiben bestimmt jede Menge Euro übrig, die ein junger Kerl unnötig verjubeln könnte.
Vielleicht ist Jamal aber ein sozialer Mensch und hilft Bedürftigen aus ihrer ärgsten Not, etwa seinem geringer verdienenden Mannschaftskameraden Harry Kane, der jeden Monat 80.000 Euro weniger als er bekommt und dadurch womöglich Deutschland in schlechter Erinnerung behält. Oder er unterstützt altgediente Weltstars wie Joshua Kimmich und Manuel Neuer, die jeden Monat sogar mit 400.000 Euro weniger als er über die Runden kommen müssen. Steckt Musiala solch bedauernswerten Kollegen gelegentlich mal ein paar Euro heimlich in die Fußballschuhe, oder lädt er sie spontan mal zu einem „Leberkaas“ ein, damit auch sie wenigstens ein bisschen ein lebenswertes Leben haben?
Wie muss sich ein 21-Jähriger fühlen, wenn er zum Auswärtsspiel nach Heidenheim fährt und befürchten muss mitzuerleben, wie dort einige seiner Gegenspieler bei der „Tafel“ anstehen, um vorm Spiel wenigsten eine Kleinigkeit zwischen die Zähne zu bekommen? Wie wird Musiala damit fertig, dass er im Monat mehr verdient als die Heidenheimer Mannschaft zusammen im ganzen Jahr? So was kann einen sensiblen Menschen doch ganz schön runterziehen. Vielleicht stellt Jamal ja immer ein paar seiner geliebten Maultaschen vor die Kabinentür der Konkurrenz, damit die sich nahrhaft über die meist unvermeidliche Niederlage hinwegtrösten kann?
25 Millionen Euro im Jahr sind echt ein ganz schöner Batzen! Für eine solche Summe musste Margot Robbie 2023 immerhin einen halben „Barbie“-Film drehen oder Max Verstappen 2024 eine halbe Saison lang im Kreis rumfahren! So gesehen sind Musialas 25 Millionen doch gar nicht so viel.
Trotzdem kann sein Gehalt auch Begehrlichkeiten wecken: Unsere Frau hat sich jetzt erstmals nach unserem Kolumnenhonorar erkundigt und uns dann mit der vorwurfsvollen Frage konfrontiert, warum wir einkommensmäßig nicht in Musialas Liga spielen können. Schnell hat sie dann ausgerechnet, dass wir eigentlich nur an die 1.000 Kolumnen täglich schreiben müssten, um mit Jamal mithalten zu können. Das wäre für uns natürlich kein Problem. Aber wer kauft uns das schon ab?