In der kalten Jahreszeit brauchen Hände und Nägel eine besonders reichhaltige Pflege, um nicht brüchig und trocken zu werden. Eine neue Idee kommt aus Japan und lässt sich ohne lange Reise ganz einfach im eigenen Zuhause umsetzen.
Die Zeiten stehen auf Sparen. Alles wird teurer und so verzichtet Frau gern auf den Gang zur Maniküre. Dass dabei die Hände und Nägel dennoch nicht leiden müssen, zeigen nachfolgend diese einfachen Handgriffe. So ist es selbst für Ungeübte super einfach, schöne, gepflegte Winternägel zu kreieren. Dabei gilt es, vorab die Frage zu klären, welche Nagelform es denn sein darf. Oval, eckig, lang oder kurz? Wichtig ist hier, weniger nach den neuesten Trends zu gehen, sondern die Entscheidung gemäß dem eigenen Hand-Typ zu fällen. Runde Formen stehen allen, besonders wenn sie kurz bleiben. Schmale Nägel sehen besonders schön aus, wenn sie in eine eckige Struktur gefeilt werden. Dazu braucht es allerdings etwas Übung. Sollen die Nägel lang sein, dann ist oval eine sehr passende Form. Besonders kurze, gerade Finger profitieren von diesem Look, da sie dadurch optisch länger wirken. Sobald die Form feststeht, geht es darum, vorsichtig die Feile anzusetzen. Zu tiefe Bewegungen können die sogenannte intermediäre Schicht verletzen. Das ist die Keratin-Schicht der Nagelplatte, welche besonders weich und empfindlich ist. Bei Schäden drohen Schmerzen und Entzündungen, wenn Bakterien in die wunden Stellen eindringen. Deshalb sollte man sich beim Feilen unbedingt auf die obere Nagelschicht konzentrieren und nie zu viel nach unten hin wegnehmen. Grundsätzlich empfehlen Nagelpflegerinnen, auf den Gebrauch einer Nagelschere nach Möglichkeit zu verzichten und lieber nur zur Feile zu greifen. So besteht nicht die Gefahr, sich Verletzungen zuzufügen oder die gewünschte Form nicht zu treffen. Eine Feile lässt sich einfach besser kontrollieren und führen. Dabei kommt es allerdings darauf an, das passende Modell zu verwenden. Die Auswahl in den Drogerien ist groß. Empfindliche Nägel brauchen im besten Fall eine Feile mit einer sehr kleinen Körnung. Auch eine entsprechende Polsterung ist wichtig. Für das Finish bieten sich Glasfeilen an, denn sie gelten als besonders schonend für den Nagel.
Nail Buffer, Puder und eine spezielle Paste
Ist das Feilen erledigt und alles nach Wunsch zurechtgeformt, dann geht es an die Pflege der Nagelhaut. Diese schützt den Nagel vor Verletzungen, sie ist aber gleichzeitig selbst sehr empfindlich und neigt dazu, feine Risse zu bilden, insbesondere bei starker Beanspruchung. Diese Risse können Schmerzen verursachen, deshalb benötigt die Nagelhaut regelmäßige Aufmerksamkeit. Zunächst gilt es, sie vorsichtig zurückzuschieben. Dafür gibt es spezielle Werkzeuge, teilweise aus Holz oder Kunststoff. Die Haut sollte nicht über den Nagel ragen, sondern vor ihm enden. Vor dem Anschieben ist es ratsam, die Hände einige Minuten in warmes Wasser zu tauchen. Das macht die Haut weich und erleichtert die Arbeit. Anschließend helfen reichhaltige Nagelöle dabei, Rissen und Trockenheit vorzubeugen. Wer nicht nur bei der Maniküre selbst, sondern dauerhaft weiche und gepflegte Hände haben möchte, der sollte sie gerade im Winter regelmäßig eincremen. Dabei raten Hautärzte, immer rückwirkende Handlotionen zu verwenden, die keine Silikone oder Mineralöle enthalten. Auf reinigende Lotionen sollte man besser verzichten, denn diese reizen die Haut zusätzlich. Das Eincremen sollte man immer zu einem Zeitpunkt durchführen, wenn die Hände Zeit haben, die Pflegestoffe in Ruhe zu verwerten. Wer unmittelbar vor einem Winterspaziergang cremt, der riskiert Erfrierungen. Bei so viel fettender Pflege für die Haut ist es ratsam, den Nagel vor dem Lackieren zu entfetten, denn sonst kann der Nagellack keine Verbindung mit der Nageloberfläche eingehen und hält nicht gut. Beim Entfetten sollte man auf sanfte Produkte achten. Klarer Alkohol oder acetonfreier Nagellackentferner haben sich hier bestens bewährt. Vor dem eigentlichen Auftrag der gewünschten Lackfarbe ist es ratsam, immer einen Unterlack zu verwenden. Er füllt feine Risse auf und sorgt außerdem dafür, dass die Farbe später besser hält und der Nagel sich nicht verfärbt. Erst danach folgt der eigentliche Nagellack. Angesagt sind in diesem Winter Milchweiß, Zartrosa, Mitternachtsblau und Kirschrot. Intensive Farben erfordern eine ruhige Hand für den Auftrag, denn sie verzeihen kein Zittern. Beim Malen immer mit dem Daumen beginnen und dann bis zum kleinen Finger vorarbeiten. Je größer die Fläche ist, desto länger dauert das Trocknen. Die Farbe sollte nie bis nach unten zum Nagelbett aufgetragen werden, dort muss der Nagel atmen. Sollen die Nägel schmaler wirken, ist es ratsam, links und rechts eine dünne Linie auszusparen. Außerdem sollten mindestens zwei Schichten nacheinander aufgetragen werden, sonst decken sie nicht ausreichend. Anschließend ein Finish in Form eines Topcoats verwenden. Dadurch halten die Farben länger, sie leuchten schöner und der Nagel ist geschützter. Soll die Wartezeit zwischen den Schichten kürzer ausfallen, helfen Schnelltrocknungssprays oder Trocknungsmaschinen. Vor dem Start immer darauf achten, dass der Nagel wirklich trocken ist. Nach dem Duschen oder Baden ist der schlechteste Zeitpunkt für die Nagelpflege, denn dann sind die Nägel aufgeschwemmt und ziehen sich erst einige Zeit später wieder zusammen. Passiert das nach dem Lackieren, zeigen sich unschöne Risse in der Farbe.
Längst ist bekannt, dass Acryl, Gel oder Shellac auf Dauer der Nagelgesundheit schaden. Eine Maniküre-Technik aus Japan kann helfen: Durch sie wirken die Nägel gepflegt wie frisch aus dem Nagelstudio und das ganz ohne Chemie. Um den Look auch in deutschen Wohnzimmern umzusetzen, sind Nail-Buffer, Puder und eine spezielle Paste notwendig. Diese besteht ausschließlich aus natürlichen Bestandteilen. Entsprechende Sets gibt es zum Beispiel von P-Shine (über amazon.de) oder von Lily. Die Anwendung ist einfach und erfordert nur vier Schritte. Zunächst die Nägel reinigen und peelen, um alte Hautschüppchen zu entfernen und die Haut geschmeidiger zu machen. Danach die Nägel in die gewünschte Form feilen. Anschließend polieren. Dazu die Paste verwenden und diese mit dem Nail-Buffer in den Nagel einarbeiten. Sie enthält üblicherweise Algen und Kieselerde und glättet die Nageloberfläche sichtbar. Anschließend das Puder auftragen. Es enthält spezielle Mineralien und macht die Oberfläche des Nagels schön glänzend. Am Ende sind die Nägel kräftiger und gepflegt. Der Effekt bleibt etwa zwei Wochen sichtbar.