Birgit Blume
Chef-Maskenbildnerin Saarländisches Staatstheater | Saarbrücken
„In meinem Beruf muss man Spaß an der Veränderung haben, man braucht ein gutes Gespür dafür, jemanden zur Schönen oder zum Biest formen zu können“, sagt Birgit Blume, Chefmaskenbildnerin am Saarländischen Staatstheater, die auch am Theater Fachkräfte ausbildet. In ihrem Beruf kann sich ein schlanker Schauspieler in einen korpulenten alten Mann mit Doppelkinn verwandeln. Auch angsteinflößende Werwölfe, beinamputierte Zombies oder Schneeköniginnen mit eiskaltem Lächeln bringen die 51-Jährige nicht aus der Ruhe. Mit Frisieren und Schminken alleine ist es dabei nicht getan. In Absprache mit Kostümbildnerin und Regie entwickelt Birgit Blume die passenden „Masken“ für die Darsteller. Hintergrundwissen über dramatische Literatur, Geschichte, Musik, Tanz, historische Stil- und Kunstgeschichte, psychologisches Feingefühl wie auch eine klassische Ausbildung im Friseurhandwerk, Spezialeffekte und ganz viel Leidenschaft gehören in ihrem Beruf dazu. „Zusammen mit 14 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern kümmere ich mich während der Theatersaison an Sonn-, Feier- und Werktagen darum, dass alle Schauspieler und Sänger pünktlich zur Bühne kommen. Nach einem gut ausgeklügelten Maskenplan werden die Akteure ab zwei Stunden vor der Aufführung großteils im 15-Minuten-Rhythmus hergerichtet. Für die Hauptrollen wird mehr Zeit eingeplant, so manch einer sitzt schon eineinhalb Stunden vor seinem Auftritt in der Maske. Für uns ist jede Aufführung eine Premiere, alles muss für jede Aufführung perfekt sein. Und nach der Aufführung ist vor der Aufführung. Alle Perücken oder Körperformteile werden wieder gerichtet. Wahre Höchstleistung!