Said Shabahang (64)
Mosaikkünstler | Kreuzberg
Erste Theatererfahrungen machte er in Teheran mit dem Stück „Der Jasager“ von Bertolt Brecht. Aufgrund der Wirren der Islamischen Revolution im Iran kam es nie zur Aufführung. Der angehende Industrie-Ingenieur und Gegner des Chomeini-Regimes druckte Flugblätter und fand schließlich 1982 politisches Asyl in der Bundesrepublik, wo er sich ganz der Kunst widmete. Er studierte Theaterwissenschaften, lernte Maskenbau und Maskenspiel in Frankreich, Spanien, Italien und auf Bali. Unterrichtete an der Freien Universität Berlin und der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch, leitete ein Kinder- und Jugendtheater und machte Straßen- und Puppentheater. Ende der 1980er-Jahre entstanden erste Mosaikarbeiten anlässlich eines Projektes mit Kindern zur Gestaltung eines Spielplatzes. Anfangs noch stark von der orientalischen Tradition ornamentaler Mosaike beeinflusst, fand der Pendler zwischen den Kulturen und Kunstformen nach und nach seine ganz eigene visuelle Sprache. Mosaike symbolisieren für ihn Beständigkeit, denn die Farben der zerbrochenen Kacheln und Scherben verblassen nicht. Das Licht, das durch seine bunten, am Fenster hängenden Glasmosaike fällt, und die Schattenspiele erinnern ihn an die Heimat – auch wenn seine Welt inzwischen Berlin ist. Das zeigen auch die aus bunten Scherben zusammengesetzten Wappen der Bezirke und der Berliner Bär im Mosaik-Look. https://saidshabahang.de