In den 90er-Jahren wurde er zum Basketball-Superstar und als erster Sportler zum Milliardär. Nach Ende seiner Karriere 2003 war er Sportmanager und ist erfolgreicher Unternehmer. Der 60-Jährige hat gerade seine Anteile an einem Basketballteam verkauft.
Michael Jordan gilt vielen Experten als bester Basketballer aller Zeiten, auch wenn ein paar seiner vielen Rekorde inzwischen übertroffen wurden. 15 Spielzeiten in der National Basketball Association (NBA), sechs US-Meistertitel mit den Chicago Bulls, zwei olympische Goldmedaillen mit dem US-Team (1984 und 1992), vielfache Auszeichnungen als Spieler des Jahres oder wertvollster Spieler der NBA und unzählige Treffer-Rekorde belegen das große Können des Ausnahme-Athleten. Kein Spieler der NBA hat einen so hohen Gesamt-Punkteschnitt wie Jordan: 30,1 Punkte pro Spiel sind bis heute unerreicht. Zweimal ist Jordan zu seinen besten Zeiten zurückgetreten, lief einmal sogar ein Jahr lang für ein Baseball-Team auf und kam jedes Mal erfolgreich wieder zurück. 2003 beendete er schließlich bei den Washington Wizards endgültig seine Karriere, nachdem er dort zeitgleich auch noch zwei Jahre etwas glücklos als Manager gearbeitet hatte.
Als Manager etwas glücklos
Jordan verdiente für heutige NBA-Verhältnisse eher wenig, machte sein großes Geld aber mit Werbeverträgen und vielfältigen geschäftlichen Engagements, zu denen zeitweise auch eine Automobilgruppe und Restaurants gehörten. Seine jüngsten Investments sind der noble Golfplatz „Grove XXIII“ in Florida (2019) oder der Sportwetten-Anbieter „DraftKings“ (2020), für den er auch als Berater tätig ist.
2015 war Jordan der erste Sportler, der mit seinen Einnahmen die Milliardengrenze überschreiten konnte. Laut „Forbes“ betrug sein Vermögen 2020 umgerechnet etwa zwei Milliarden Euro. Es dürfte heute über fünf Milliarden liegen, nachdem er mit seiner Firma „MJ Basketball Holdings“ im Juni 2023 seine zwischen 2006 und 2010 für 280 Millionen Euro erworbenen Mehrheitsanteile am Basketball-Team Charlotte Hornets für 2,8 Milliarden Euro veräußern konnte. Der Sportartikelhersteller Nike startete mit Jordan die eigene Marke „Jumpman“, die dem Unternehmen mit Schuhen und einer Kleidungslinie enorme Umsätze und Gewinne generiert. So erscheint beispielsweise jedes Jahr zu Jordans Geburtstag ein neuer Schuh „Air Jordan“, von dem es inzwischen 33 durchnummerierte Modelle (von Air Jordan I bis Air Jordan XXXIII) gibt. 2009 konnte Nike mit der Marke „Jordan Brand“ erstmals die Eine-Milliarde-Umsatzhürde überwinden und hat nicht ohne Grund seinen Hauptsitz in Beaverton (Oregon) im „Michael Jordan Building“.
Der Hobby-Golfer investiert auch in den Sport und veranstaltete beispielsweise von 2001 bis 2014 ein jährliches Charity-Golfturnier, das etliche Millionen einspielte. Nachdem Jordan bereits von 2004 bis 2013 ein professionelles Motorradteam unterhalten hatte, gründete er mit einem Partner 2021 das Renn-Team „23XI Racing“, das in der Stockcar-Serie Mascar mit nun drei Autos startet.
Botschafter einer Stiftung
Einnahme-Gigant Jordan erzielt auch bei Versteigerungen seiner getragenen Sportklamotten Rekordumsätze. Kürzlich brach er seinen eigenen Rekord, als er bei der Versteigerung seines 1998 getragenen Schuhs „Air Jordan XIII“ gut zwei Millionen Euro erzielte und damit seine bisherige Schuh-Bestmarke von 1,4 Millionen aus dem Jahr 2021 übertraf. Sein rotes Chicago-Bulls-Trikot mit der legendären Rückennummer 23 brachte Ende 2022 bei einer Auktion sogar knapp zehn Millionen Euro. Der Superstar, der in den 90er-Jahren siebenstellige Summen beim Glücksspiel verzockt hat und für seine erste Ehefrau 2006 die Promi-Rekord-Abfindungssumme von knapp 200 Millionen Euro hinblättern musste, stellt heute beträchtliche Teile seines Vermögens karitativen Zwecken zur Verfügung. Als Chef-Botschafter der „Make-A-Wish“-Stiftung hat Jordan seit 2019 mehr als fünf Millionen Dollar gesammelt und im Februar 2023 zu seinem 60. Geburtstag noch mal zehn Millionen aus eigener Tasche dazugelegt. 2017 finanzierte Jordan für sieben Millionen zwei „Novant Health M.J. Family Clinics“ und stellte 2020 weitere zehn Millionen für zwei weitere dieser Familienkliniken zur Verfügung. Nach dem 2020 durch Polizeigewalt herbeigeführten Tod von George Floyd verkündete Jordan, dass sein Unternehmen dem Institut für die „Gewährleistung von Rassengleichheit, soziale Gerechtigkeit und Bildung“ innerhalb der nächsten zehn Jahre knapp 100 Millionen Euro spenden wird. Dazu engagiert Jordan sich für die Special Olympics, den „Boys and Girls Club of America“ und weitere Organisationen, die vor allem Jugendliche und Familien unterstützen. Für den Basketball-Milliardär bleibt aber noch genug übrig, um gut leben zu können: Sein millionenschweres Haus in Florida hat unter anderem ein privates Kino, ein Hallenschwimmbad und natürlich ein Basketballfeld in Originalgröße. Obwohl Jordan auch Darsteller in TV-Serien und Dokus war, verwehrt er Kameras den Zugang zu seinen privaten Bereichen. Beide Söhne spielen derzeit Basketball in der Minor League, während eine seiner drei Töchter bei Nike für die Michael-Jordan-Marke arbeitet. Privat schwingt Jordan gern den Golfschläger, mag Kartenspiele und meidet große Gewässer.