Der japanische Golfprofi Hideki Matsuyama ist momentan in aller Munde. Und das aus gutem Grund. In das aktuelle Jahr startete der Japaner furios. Matsuyama begeistert die Fans. Was den Profi ausmacht, analysieren wir hier.

In vielen Sportarten werden Helden geboren. Viele bekannte Stars antworten eigentlich immer gleich auf die Frage, woher ihr Erfolg kommt. Meist sagen die großen Sportidole, dass sie schon von Kindesbeinen an mit dem jeweiligen Sport begonnen haben. Meist stimmt das auch, wie man auch am folgenden Beispiel sehen kann. Die Rede ist von dem japanischen Golfstar Hideki Matsuyama. Bereits im sehr jungen Alter von vier Jahren begann der junge Matsuyama mit dem Golfspielen. Sein Talent wurde bereits sehr früh erkannt. Zur achten Klasse stand bereits der erste große Schritt in seiner Karriere und besonders in seinem noch jungen Leben an. Ein Schulwechsel war es, der Matsuyama bessere Karrieremöglichkeiten bieten sollte. Denn durch diesen Schritt fand der junge Golfer bereits beste Bedingungen vor, seine Karriere in die richtigen Bahnen zu lenken.
Und das hatte prompt Erfolg. Im Jahr 2010, mit 17 Jahren, gelang ihm etwas ganz Besonderes. Matsuyama gewann die Asian Amateur Championship. Ein Erfolg, der einen doppelten Boden hatte. Zum einen war es ein Erfolg, der den Karriereweg des jungen Japaners zum ersten Mal krönte. Neben dem zweifellos großen Gewinn Matsuyamas qualifizierte er sich für das Masters im darauffolgenden Jahr 2011. Und genau bei diesem Turnier setzte er eine nächste golftechnische Duftmarke. Als geteilter 27. im Ranking schloss er das Masters als bester Amateur ab. Wahrlich ein nächster großer Schritt in seiner damals noch jungen Karriere. Doch es gab auch Rückschläge im Leben Matsuyamas.
Im Jahr 2011 erschütterte ein großes Erdbeben Japan. Seine Heimatstadt traf es dabei besonders hart. Zur selben Zeit trainierte der heute 32-Jährige in Australien und bekam von dem Leiden seiner Stadt hautnah nichts mit. Als er wieder heimkehrte, stand er nahezu vor dem Nichts.
Große Erfolge schon in jungen Jahren

Trotzdem ging seine Golfkarriere weiter. Und wie sie weiterging. 2012 verteidigte er seinen Titel bei der Asian Amateur Championship. Und nicht nur das. Dies katapultierte ihn auf Rang eins der Amateur-Weltrangliste. Weitere Erfolge ließen nicht lange auf sich warten. Im Jahr 2013 räumte er vier Pokale ab. Beispielsweise gewann er die Tsuruya Open, Diamond Cup Golf, Fujisankei Classic und die Casio World Open. Matsuyama belegte nach dem Ende seiner ersten PGA-Tour den 28. Platz. Beachtliche Erfolge in seinem noch jungen Alter. Ebenfalls stand 2013 der große Wechsel in ein Profilager an. Und das kann man als nächsten großen Schritt in seiner Karriere bezeichnen. In dem ersten Jahr in seiner PGA-Karriere konnte er zwar noch keine Siege einfahren. Trotzdem sammelte er wichtige Erfahrungen während seiner Debüt-Saison in der PGA. Und diese sollten sich im darauffolgenden Jahr auszahlen. 2014 kam nun sein erster großer Moment bei der PGA-Tour. Das Memorial Tournament kann man zweifellos als endgültigen Startschuss betrachten. Des Weiteren hielt das Sport-Jahr 2014 einige schöne Momente für den 32-Jährigen bereit. Es folgten ein dritter Platz auf dem Podium, vier Platzierungen in den Top Ten und auch 20 geschaffte Cuts. Ein Jahr später folgte eine Flaute in seiner Karriere. Matsuyama konnte keinen Sieg einfahren. Dennoch schaffte er es durch kontinuierliche Leistungen unter die Top 20 des FedEx-Cups. Dem hinzuzufügen ist ebenso im Jahr 2015 sein zweiter Auftritt beim sogenannten Presidents Cup. Dort konnte er gar sein Einzelmatch gewinnen. Der nächste große Sieg Matsuyamas folgte dann ein Jahr später. Dort holte er sich die Trophäe der Waste Management Phoenix Open. Eine weitere große Ehre kam für den Japaner im gleichen Jahr hinzu. Denn er war Teil des Kaders für den Hero World-Cup und gewann gleichzeitig die Hero World-Challenge. Dies war zwar ein Höhepunkt seiner Karriere, aber noch lange nicht das Ende seines Höhenflugs. 2017 gewann Matsuyama zum einen die World Golf Championships Bridgestone Invitational sowie die Waste Management Phoenix Open. Durch die Gewinne brachte er sich auf den ersten Platz des FedEx-Cups. Ein nächster Meilenstein in seinem Golfer-Leben. Neben seinen Erfolgen brilliert der Japaner aber auch neben dem Golfplatz. Seine Bodenständigkeit zeichnet ihn aus. Angesprochen auf sein Privatleben und warum er seine Frau und seine Tochter nicht mit der Öffentlichkeit geteilt hätte, antwortete er: „Mich hat bisher noch keiner nach meiner Familie gefragt.“ Dies ist ein Merkmal Matsuyamas, sich vorrangig auf den Sport und die damit eingehenden Erfolge zu fokussieren und sein privates Leben samt Familie bewusst nicht in die Öffentlichkeit zu lassen.

Nach einer etwas längeren Flaute in seiner Karriere kam es 2021 zum vorläufigen Höhepunkt in Matsuyamas Karriere. Denn da bekam er das in der Golfwelt extrem renommierte „Grüne Jackett“. Er gewann eines der wichtigsten Turniere im Golfsport: das Masters Tournament. Zehn Jahre vorher hatte er sein Debüt bei dem Masters gefeiert. Matsuyama wurde spätestens in diesem Moment ein Sportheld Japans. Denn er war der erste japanische Golfer in der Geschichte des traditionell von der Sportart sehr angetanen Landes, der ein Major-Turnier gewonnen hatte. Matsuyama selbst gab sich gewohnt bescheiden nach seinem bedeutenden Major-Sieg: „Ich bin hoffentlich ein Pionier, und viele Japaner werden mir folgen. Ich bin stolz, die Tore zu öffnen, damit hoffentlich mehrere mir folgen.“ Des Weiteren widmet er seinen Gewinn seiner Familie: „Ich dachte die gesamte Zeit an sie. Ich bin sehr glücklich, dass ich auch für sie so gut spielen konnte.“ Dies ist ein weiterer Fingerzeig in das Innenleben des sympathischen Japaners. Die Familie ist ihm sehr wichtig und gibt ihm im Gegenzug Kraft, solch große Erfolge wie den Gewinn des Master-Tournaments zu erzielen.
Ein Golfer der besonderen Sorte

Ein weiterer Grund für seine steile Karriere ist seine positive Einstellung gegenüber dem Golf-Sport. So sagte sein Dolmetscher damals: „Er isst und trinkt Golf und träumt nachts von nichts anderem. So ist er einfach.“ Die Erfolgsgeschichte ging auch im Jahr 2022 weiter. Denn dort gewann er die Sony Open auf Hawaii. Im vergangenen Jahr stand dann eine turbulente Zeit vor Matsuyama. Bei den Olympischen Sommerspielen 2024 gewann er die Bronzemedaille und verbuchte somit seinen nächsten Karriereerfolg. Doch dann wurde er kurz darauf am Londoner Flughafen bestohlen und verlor neben seiner Brieftasche auch die Unterstützung zweier wichtigen Personen. Da die Reisepässe seines Caddies Shota Hayato und seines Coaches Mikihito Kuromiya ebenfalls entwendet wurden, mussten diese wieder in ihr Heimatland zurückkehren. Doch wer denkt, dass Matsuyama deswegen den Kopf in den Sand steckt, der wurde vom Japaner eines Besseren belehrt. In Memphis feierte er den Gewinn der St. Jude Championship. Ein weiterer Beweis für seine mentale Stärke war während des Turniers zu sehen. „Ich hatte schon das Gefühl, dass mir der Sieg entgleitet, denn das 17. und 18. Loch sind extrem schwer“, gab Matsuyama im Nachhinein zu. In diesem Jahr setzte er bereits früh eine nächste Duftmarke: bei der US-Tour in Kapalua auf Hawaii. Beim Gewinn kam Matsuyama am Ende auf 35 unter Par und insgesamt auf 257 Schläge. Ein bislang nicht erreichter Wert bei einer Löcheranzahl von 72. „Beim letzten Putt wusste ich: Wenn der reingeht, habe ich den Rekord. Ich bin glücklich, dass er reingegangen ist“, sagte der glückliche Golf-Profi danach.
Matsuyama ist ein Golfer der besonderen Sorte. Er hat einen nicht immer geradlinigen Karriereweg hinter sich. Und er besticht vor allem durch seine Bescheidenheit und die damit einhergehende Sympathie. Der 32-Jährige macht den Eindruck, dass er noch lange nicht am Ende seiner Erfolge steht. 2025 begann bereits sehr gut. Und es lässt sich fast voraussagen, dass weitere Siege und schöne Momente folgen werden.