19 Auszubildende, die gemeinsam einen Gala-Abend gestalten: das Victor’s Residenz-Hotel Schloss Berg lud zu einem Ausbildungsschaufenster mit Eventcharakter ein. Das Motto des Abends: „love to host you“.
Es sind oft die kleinen Dinge, die aus einem schönen Abend einen besonderen machen. Den Auszubildenden des Victor‘s Residenz-Hotels Schloss Berg in Perl/Nennig ist dies gelungen. Zum ersten Mal hat das Hotel eine Azubigala veranstaltet – ein Schaufenster für die 19 Auszubildenden, die sich und ihre Fähigkeiten auf diese Weise vorstellen.
Monatelange Vorbereitungen
Kleine Dinge, die kaum auffallen, das sind an diesem Abend die kurzen Gesten, Blicke zueinander, rasche Absprachen der Azubis hinter den Kulissen, die dazu führen, dass der Abend reibungslos verläuft – beginnend mit einem Sektempfang und folgend mit einem Menü, bestehend aus fünf Gängen mit korrespondierenden Weinen. Behandschuhte Hand hinterm Rücken, ein Lächeln im Gesicht, ein Glas Sekt auf dem Tablett, blütenweißes Hemd und ein schwarzes Gilet, es macht den jungen Nachwuchskräften augenscheinlich Spaß, die Früchte ihrer monatelangen Vorbereitungsarbeit in Form von Komplimenten der Gäste an diesem Abend zu ernten. Trotz Hektik, trotz Stress und Aufregung, die Ansprüche sind hoch, alles muss sitzen.
„Ich weiß nicht, was uns heute Abend erwartet“, gibt Andreas Apel, Hoteldirektor auf Schloss Berg, freimütig zu. Aber er ist sich sicher, die 19 jungen Damen und Herren des Hauses haben alles im Griff. Entsprechend gelassen gibt er sich, verfolgt aber den Abend trotzdem mit geschultem Blick. Den spüren die Azubis natürlich, müssen sie doch dem großen Vertrauen gerecht werden, das Ausbilderinnen und Hotelleitung in sie gelegt haben. Schließlich erwarten sie 70 Gäste. Darunter sind die Familien, langjährige Stammgäste, Berufsschullehrerinnen und -lehrer der Fachschule für Gastronomie am TGBBZ II in Saarbrücken, Karl Fuchs, Ortsvorsteher von Perl/Nennig, die Hausspitze des Hotels sowie Frank Hohrath und Irakli Gogadze vom Deutschen Hotel- und Gaststättenverband, letzterer selbst Regionaldirektor von Victor’s. Alle erwarten eine Top-Bewirtung, Zugewandtheit, Empathie, das Gefühl des Willkommenseins und des Umsorgtseins. Das Motto: „love to host you“.
Team versteht sich „ohne Worte“
Und dies alles wird geliefert. Dafür verantwortlich ist Denise Seer. Im dritten Jahr ihrer Ausbildung zur Restaurantfachfrau leitet sie an diesem Abend das Restaurant, ist überall, und wo sie nicht ist, sind ihre Blicke. Das Team steht zusammen, versteht sich „ohne Worte“, sagt sie. Die Gäste an festlich gedeckten Tischen plaudern dagegen angeregt. Gläser klirren, Besteck klappert gedämpft, es wird gelacht. Alle Azubis sind hochkonzentriert. Als Vorspeise: gratinierter Ziegenkäse auf Zweierlei von der Roten Bete; danach Ricotta-Ravioli auf Tomatenschaum mit Speckchip und Petersilienöl; Bachsaibling auf Gemüse; Roastbeef an Cognac-Pfeffersoße; zum Abschluss ein Schokotörtchen mit Vanilleeis. Teller werden gleichzeitig choreografiert gereicht, Wein wird nachgeschenkt, Körpersprache zählt. Was zigfach tagtäglich geübt wurde, kommt hier zu einem vorläufigen Höhepunkt.
Denn das ist der Grund, warum sie alle hier sind: um „von den Besten zu lernen“, wie Mihaja Randriambaovonjy sagt. Die 24-Jährige hat bereits Erfahrungen im Tourismus gesammelt, weil sie in ihrer Heimat Madagaskar für ein deutsches Reisebüro gearbeitet hat. Was sie nun lernt, könne sie später in aller Welt einsetzen – zum Beispiel in ihrem eigenen Hotel in ihrer Heimat, in der Zukunft, nach ihrer Ausbildung in Deutschland, sagt sie lächelnd. Christian Lentz aus Luxemburg wollte eigentlich nur wissen, wer ihn als Azubi einstellt, als er eine Bewerbung abgeschickt hat. „Was soll ich sagen, es hat geklappt.“ Heute, sagt er, sei „Victor’s für ihn wie eine zweite Familie“. Die Welt stehe ihm mit dieser Ausbildung offen, von den Bergen bis zum Meer, von hier bis zu einem Luxusressort auf Bali. So präsentieren sie ihre persönlichen Lebensgeschichten auf einer Bühne, berichten, woher sie stammen, was sie bewegt, in Wort und in bewegten Bildern eines selbstgedrehten Videos. Jeder zeigt etwas von sich – manchmal ist dies ein Lied, so wie im Falle von Al Brownia Niriniaina, Hotelfachfrau im dritten Ausbildungsjahr, und Gianluca Agnello, der ein duales Studium Hotelmanagement absolviert. Singen gehört zu den Hobbys der beiden, stehende Ovationen begleiten sie von der Bühne, die sie mit einem strahlenden Lächeln verlassen.
„Dies ist bestes Employer Branding“
Und am Ende stehen alle auf der Bühne, von den jungen Köchen bis hin zur Restaurantleiterin. Sie alle haben viel Zeit, teils ihre Freizeit geopfert, um ihr Können unter Beweis zu stellen. Im Hintergrund läuft der Song „We are family“. Mit Stolz blicken Hoteldirektorin Katrin Stegmaier und Vize-Direktorin und Ausbildungsleiterin Sarah Vogelgesang auf das Geleistete, beide haben „ihre“ Azubis in ihr Herz geschlossen und sind mit dem Verlauf des Abends hochzufrieden. Auch Direktor Andreas Apel lächelt zufrieden, wissend, das in die Azubis gesetzte Vertrauen war gerechtfertigt. Und auch jetzt stehen die Gäste auf, applaudieren einem gelungenen Abend, viel Mühe und der kenntnisreichen Gastfreundschaft, die die Azubis vermittelt haben. „Es gibt keine bessere Möglichkeit als ein solches Event, dies ist bestes Employer Branding“, sagt Irakli Gogadze, „wenn zufriedene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Stolz von solch gelungenen Ereignissen sprechen.“ Und Frank Hohrath, Geschäftsführer des Dehoga Saar, ergänzt: „Solche Veranstaltungen sind wichtig für die gesamte Gastronomie: Wir brauchen diese als Aushängeschild für Gastlichkeit und Qualität.“
Müde, geschafft und glücklich sind die 19 Hauptdarsteller des Abends nach langer Vorbereitung und einem langen Abend. An kleinen Stellschrauben gebe es wohl noch Spielraum nach oben, heißt es. Kleine Dinge, die für die Azubis einen besonderen Abend zu einem perfekten machen.