Die drei saarländischen Teilnehmer der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saarland haben sich den Klassenerhalt gesichert. Hinter ihnen liegen nervenzehrende Monate – und vor ihnen eine neue Saison voller Herausforderungen.

Verstecken kann er seinen Stolz nicht. Will er auch gar nicht. „Sportlich bin ich hochzufrieden“, betont Philipp Häfner. „Ich hätte es mir nicht anders wünschen können.“ Denn der Trainer des FV Eppelborn hat erstmals in der Vereinsgeschichte den Klassenerhalt in der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saarland gesichert. Hinter ihm und seinem Team liege eine emotionale Achterbahnfahrt: „Es war Fußball in seiner Reinform. Es gab Aufs und Abs, es gab Tränen der Freude und Tränen der Trauer. Am Ende mussten alle Beteiligten sagen: Das war Wahnsinn, das war verdient und vor allem ein hartes Stück Arbeit.“ Herausragende Momente gab es einige. Häfner denkt gern an den Sieg gegen Worms in der Hinrunde, „als wir schon mit dem Rücken zur Wand standen“, sowie an den Heimerfolg gegen TuS Koblenz. „Aber alles in allem war die ganze Saison ein Highlight für den Verein, für uns alle, und dementsprechend überglücklich sind wir, dass sie so zu Ende gegangen ist“, sagt er.
„Ligaverbleib immer ein Erfolg“
Neben Eppelborn traten noch zwei weitere saarländische Vertreter in der fünfthöchsten Spielklasse an. Auch beim FV Diefflen war die Saison eine Zitterpartie mit Happy End, wenn auch mit gemischten Gefühlen. „Für uns als kleiner Verein ist der Ligaverbleib immer ein Erfolg“, sagt Trainer Thomas Hofer. „Aber insgesamt sind wir dann doch nicht wirklich zufrieden mit uns. Wir haben viele Punkte verschenkt, Führungen immer wieder hergegeben, sodass wir am Ende lange zittern mussten.“ Dennoch reichte es, um als bester saarländischer Verein (Rang elf mit 36 Punkten) abzuschneiden, auch wenn Hofer diesen Titel nüchtern bewertet: „Im Endeffekt trennen uns ja nur zwei Punkte von Eppelborn und drei von Auersmacher.“ Eine Konkurrenz zu den anderen saarländischen Teilnehmern sehe er nicht: „Wir unterstützen uns da eher gegenseitig und freuen uns über ihre Siege.“
Beim SV Auersmacher endete die Saison ebenfalls glücklich, wenngleich Trainer Jörn Birster ein durchwachsenes Fazit zieht: „Ende gut, alles gut, denke ich“, sagt er. „Am Ende hat unser Torverhältnis gereicht, und wir haben von günstigen Konstellationen in der Klasse über uns profitiert.“ Birster kam in der zweiten Saisonhälfte zurück zu Auersmacher, leitete somit gerade einmal 14 Partien. Dennoch hatte er die Saison seines Clubs von Beginn an verfolgt: „Wir hatten über die ganze Saison ganz, ganz selten Spielglück, waren oft gleichwertig oder besser als der Gegner, haben aber viel zu wenig Punkte geholt“, resümiert er. Ein Schlüsselmoment sei das gewonnene Hallenmasters gewesen. „Ich habe oft in der Rückrunde auf die Hallenrunde verwiesen“, verrät er. „Vor allem vor Heimspielen, wo es immer hieß, man müsse das gewinnen, hat man gemerkt, wie das gewachsene Selbstvertrauen geholfen hat.“ Am Ende vielleicht genau das, was Auersmacher rettete: „Wir haben vier Heimspiele gegen direkte Konkurrenten gewonnen, das war der Schlüssel zum Klassenerhalt“, so Birster.
Generell sei das Bestehen in der Oberliga hart – insbesondere für kleine Vereine. „Es ist jedes Jahr aufs Neue ein Kampf“, beschreibt Diefflen-Trainer Hofer. Immer schwieriger werde es, Spieler für die Oberliga zu begeistern. „Es ist ein sehr hoher zeitlicher Aufwand, und gleichzeitig reizt die Liga finanziell nicht“, sagt er. Für die kommende Saison steht daher bei Diefflen auch die Förderung der eigenen Jugend im Fokus: „Wir werden mit einer relativ jungen Mannschaft starten. Einige Spieler aus der A-Jugend sollen herangeführt werden und sich an den aktiven Fußball gewöhnen“, verrät Hofer. Mittlerweile habe Diefflen rund 180 Jugendspieler. „Das erste Ziel hier ist natürlich Entwicklung“, betont er. „Und dann wollen wir genug Punkte sammeln, dass wir auch im übernächsten Jahr wieder Oberliga spielen.“ Konkrete Platzierungen mag Hofer hier nicht ausrufen. „Es spielen zu viele Dinge eine Rolle: Wie startet man in die Saison? Wie viele Verletzte hat man? Sind die Führungsspieler immer an Bord? Kommt mal Arbeit oder Urlaub dazwischen? Für kleine Vereine ist das alles nicht planbar. Da gehört auch immer ein bisschen Glück dazu, dass alles rundläuft.“ Apropos Führungsspieler: Zur neuen Saison verliert Diefflen sechs Spieler, davon auch einige Stammspieler. „Und aufgewogen haben wir das nur mit jungen Spielern oder Akteuren aus tieferen Klassen“, so Hofer.
Stabilität und Kontinuität
Für Auersmacher heißt es nicht nur auf dem Platz Abschied nehmen, sondern auch daneben: Für Birster selbst endet mit dem Klassenerhalt auch die Trainerlaufbahn. Endgültig, wie er betont: „Für mich ist jetzt absoluter Trainerruhestand angesagt. Ich habe das jetzt zweimal gemacht in den letzten zwei Jahren. Es ist gut gegangen. Ich freue mich, dass ich helfen konnte, aber für mich ist das erledigt.“ Seinem Verein wünscht er für die Zukunft besonders eines: Stabilität. „Man muss jetzt wieder in ein ruhiges Fahrwasser kommen und einen Trainer haben, der über Jahre dort in Ruhe arbeiten kann“, sagt er. „Es kann nicht immer die Lösung sein, den ehemaligen Trainer zu fragen, wenn es nicht läuft. Die Mannschaft und die Spieler müssen sich ihrer Verantwortung bewusst sein und mit dem Trainer zusammenarbeiten. Das hat bei Jan Berger jahrelang hervorragend funktioniert, und da muss man wieder hinkommen.“

Stabilität wünscht sich auch der FV Eppelborn – nämlich in der Tabelle. Das Ziel für die kommende Spielzeit liege auf der Hand: „Der Klassenerhalt ist das einzige logische Ziel für uns, da gibt es nichts anderes“, so Häfner. Am liebsten, sagt er, würde er diesen dann bereits etwas früher sichern. „Aber wenn es am Ende wieder erst am vorletzten Spieltag passiert, nehmen wir das auch gern mit.“ Für die neue Runde setzt der Trainer auf Kontinuität: „Sicherlich muss ich mich weiterentwickeln und aus meinen Fehlern lernen, aber an meiner Herangehensweise ändert sich grundsätzlich nichts. Wir wollen weiterhin Fußball spielen, aktiv sein und nicht nur hintendrinstehen.“ Der Kader wurde punktuell verändert: „Die Stammspieler haben verlängert, einige neue Herausforderer sind dazugekommen, die berechtigte Hoffnungen auf die Startelf haben. Jetzt geht es darum, neue Gesichter zu integrieren und gemeinsam einen Weg und eine Identität zu finden.“
In der kommenden Saison erhalten die saarländischen Oberligisten auch weitere Verstärkung aus der Heimat: Mit dem FC Hertha Wiesbach steigt der Saarlandligameister der vergangenen Saison nach zwei Spielzeiten Abwesenheit wieder in die Oberliga auf.