Trisomie 21 hat viele Gesichter. Dennoch ist das Down-Syndrom häufig von vielen Vorurteilen umgeben. Die sechs häufigsten Mythen im Faktencheck.
Das Down-Syndrom ist selten
Nein. Trisomie 21 ist die häufigste der numerischen Chromosomenanomalien, also der Unregelmäßigkeiten, die die Chromosomenzahl betrifft. Weltweit leben etwa 5 Millionen Menschen mit der Anomalie, und mehr als 200.000 Neugeborene werden jedes Jahr damit geboren, davon etwa 1.200 in Deutschland.
Menschen mit Down- Syndrom werden nur 30 Jahre alt
Absolut nicht. Die Risikofaktoren hinsichtlich der Lebenserwartung sind ähnlich wie bei jedem anderen Menschen. Aufgrund des verlangsamten Stoffwechsels kann es allerdings in Kombination mit ungesundem Essen und wenig Bewegung schneller zu Übergewicht kommen, was die Lebenserwartung und Gesundheit beeinträchtigt. Eine wichtige Rolle spielt auch die Schwere eines möglichen Herzfehlers und die Ausprägung der Immunschwäche. Die Lebenserwartung liegt mittlerweile bei durchschnittlich 60 Jahren.
Die Wahrscheinlichkeit, dass zwei Menschen mit Down-Syndrom auch ein Kind mit der Anomalie bekommen, ist höher
Ja. Höher, aber nicht zwingend der Fall. Verlässliche Zahlen, wie viel höher die Wahrscheinlichkeit ist, gibt es aber nicht, denn tatsächlich sind nur sehr wenige Menschen mit Down-Syndrom auch Eltern.

Es hängt mit dem Alter der Eltern zusammen
Jein. Das Alter der Eltern – beziehungsweise der Mutter – spielt in der Tat eine Rolle, wenn man sich Statistiken anschaut. Während bei Frauen im Alter von 21 Jahren die Häufigkeit bei 1 zu 1.500 liegt, spricht man bei den 41-Jährigen bereits von einer Wahrscheinlichkeit von 1 zu 80. Doch auch junge Eltern können Kinder mit Trisomie 21 bekommen. Die Anzahl der Mütter, die bei der Geburt ihres Kindes mit Trisomie 21 unter 35 Jahren waren, liegt immerhin bei 80 Prozent.
Menschen mit Down-Syndrom sind nicht fähig, Beziehungen zu führen
Absolut nicht! Menschen mit Trisomie 21 haben die gleiche Gefühlswelt wie alle anderen Menschen. Einige von ihnen sind glücklich verheiratet oder haben sogar gemeinsame Kinder.
Trisomie 21 geht immer mit einer schweren geistigen Behinderung einher
Das kann man pauschal nicht sagen. Inwiefern die kognitive, aber auch die körperliche Entwicklung verzögert ist, ist sehr individuell. Es gibt auch Menschen mit Trisomie 21, die eine Hochschule abgeschlossen haben.