Das war heftig – und es wird noch heftiger.
Wenn an Pfingstmontag Wertstoffhöfe öffnen, um Sperrmüll entgegenzunehmen, sagt das einiges über die Situation im Notstandsgebiet. Die Bilder vom Saarland, das einer Seenplatte gleicht, gingen nicht nur quer durch die Republik. Kleinblittersdorf schaffte es einmal mehr in die Schlagzeilen. Als hätte 2018 mit der Sturzflut quer durch den Ort nicht gereicht. Diesmal mussten Anwohner mit Schlauchbooten evakuiert werden. Andernorts war es teilweise noch schlimmer.
Die Folgen und Schäden waren in ihrem ganzen Ausmaß zunächst noch nicht wirklich abzuschätzen. Sie sind immens. Trotzdem ist das Land fast noch glimpflich davongekommen. Kaum auszumalen, der Starkregen hätte sich noch ein paar Stunden länger über dem Land ausgeschüttet. Die massiven Niederschläge waren auf Böden getroffen, die nach gefühlt eineinhalb Jahren Dauerregen keinen Tropfen mehr aufnehmen konnten. Ob die angekündigte zweite Starkregenwelle erneut das Land oder vielleicht stärker eine Nachbarregion treffen wird, war bei Redaktionsschluss noch nicht klar.
Natürlich stellt sich nach solchen Ereignissen die Frage nach Vorsorge- und Schutzmaßnahmen. Und natürlich gehören alle Pläne und Maßnahmen noch mal auf den Prüfstand. Extreme Wetterlagen werden uns häufiger und intensiver treffen.
Den – im Übrigen in dieser Form vorausgesagten – extremen Wetterlagen als Folge des Klimawandels werden wir nicht entkommen. Ob sich aber womöglich notwendige und weitgehende Maßnahmen auch durchsetzen lassen, wenn sie mit Restriktionen und Auflagen einhergehen, ist eine andere Frage.
Unabhängig davon bleibt die bittere Erkenntnis: Es wird keinen hundertprozentigen Schutz geben können. Und die Jahrhunderte werden deutlich kürzer, wenn man sie an jeweiligen „Jahrhunderthochwassern“ messen wollte, die es absehbar häufiger geben wird. Bilder von Kanzler und Ministerpräsidentin in Gummistiefeln in Überflutungsgebieten bleiben kein singuläres Ereignis.