Das Saarland bekommt endlich sein Klimaschutzgesetz, die erste große Diskussion im Landtag ist durch, der angekündigte Kommunale Klima Club hat seine Auftaktveranstaltung hinter sich. Die Ministerin will Druck machen, muss sie auch.
Der Bericht des Weltklimarats hat einmal mehr mit großem Ernst gezeigt, wo wir stehen. Eigentlich hätte es nicht noch einmal einer derart ernüchternden Bilanz bedurft, um klar zu stellen, wie groß inzwischen der Druck ist. Die Daten dazu sind neu und aktualisiert, die Herausforderung aber alles andere als neu. Die Appelle werden immer dramatischer und drastischer, gleichzeitig werden aber auch renommierte Wissenschaftler mit der Botschaft zitiert: „Wir können es noch schaffen.“
An Klagen mangelt es nicht, wie schlimm das alles ist und dass ja nichts passiert. Und wenn dann doch etwas passieren soll, ob Windrad, Leitungen, Aus für Verbrennermotoren oder fossile Heizungen, dann ist klar, dass es so natürlich auch nicht gehen kann. Die Wiederholungen sind müßig.
Die Menschen mitnehmen, weil es ohne sie nicht gelingen kann, ist im Grundsatz richtig, in der Praxis hat es nur leider bislang genauso viel gebracht wie auf Einsicht und Freiwilligkeit zu setzen. Nicht ganz erfolglos, aber, siehe Klimarat, hoffnungslos zu wenig.
Nun also statt dessen mit „harter Hand“, Ver- und Geboten durchgreifen? Überzeugend ist das ebenfalls nicht. Zumal die Vergangenheit lehrt: Wenn dabei ziemlich einseitig eine technologische Möglichkeit priorisiert wird, kann das – siehe Atomkraft – ein unkalkulierbares Erbe nach sich ziehen.
Die größte Überzeugungskraft hat (was man bedauern kann), der Blick in den eigenen Geldbeutel. Konsequent wäre also, dass alles seinen wahren Preis haben müsste, Umwelt- und gesellschaftliche Kosten inbegriffen.
Geht nicht? Die Idee mit zwei Preisschildern (den „normalen“ und den „wirklichen“ Preis) für Lebensmittel ist nicht neu. Was würde passieren, wenn das für alle Produkte gelten würde, vom E-Auto über Online-Versand, Smartphone ...?
Dann wäre – natürlich etwas vereinfacht – klar: Wenn ich das Günstigere kaufe, hinterlasse ich die externen Kosten meinen Kindern und Enkeln. Die Diskussion an so manchen Stellen dürfte dann wohl anders laufen.