In den USA zeichnet sich nach dem Wahlsieg ab, was von dem wiedergewählten Präsidenten Trump zu erwarten ist. In Baku wird die Weltklimakonferenz davon überschattet, obwohl der Mann noch gar nicht im Amt ist. Der deutsche Kanzler hat eine Teilnahme abgesagt. Zu Hause streiten sich schließlich die Kesselflicker darum, wann er dem Bundestag eine entscheidende Frage stellen soll.
Und von Düsseldorf über Köln, Mainz bis Blieskastel eröffnen die Narren ihre Session. Pünktlich um 11.11 Uhr. Wenigstens darauf ist Verlass!
In Baku wird mit einer Studie (Emissions Gap Report) klar, dass alle Klimaziele deutlich gerissen werden. Wenn die Welt so weitermacht, wird der Temperaturanstieg bis Ende des Jahrhunderts weit über dem Pariser Klimaschutzziel („deutlich unter zwei Grad“) liegen. Die meisten Staaten hatten sich auf das 1,5-Grad-Ziel verständigt, weil irgendwann über dieser Marke die Folgen nicht mehr rückgängig zu machen sind.
Hierzulande haben wir uns aber zuletzt lieber mit netten Dingen wie der Schuldenbremse beschäftigt und mit Wende-Papieren gegenseitig provoziert, alles natürlich zum Wohl der nächsten Generation.
Nun gut, die Ampel hat fertig, was eine klare Mehrheit ja auch wollte. Nur irgendwie scheint jetzt trotzdem keiner so recht glücklich zu sein. Statt dem gewohnten Ampel-Dauerstreit jetzt der Terminstreit, bei dem alle ernsthaft blicken, als ginge es nur um das Wohl des Landes. Irgendwer müsste mal Bescheid sagen, dass selbst in kleinsten Vereinsheimen an der Theke klar ist, welche Motive den Streit befeuern. Und dass nicht in Sicht ist, dass notwendige Dinge jetzt noch beschlossen werden, damit die wenigstens vom Tisch sind, bevor der heiße Wahlkampf samt anschließenden zähen Koalitionsverhandlungen für Lähmung sorgen dürfte.
Kein Wunder, dass so recht keine Freude über die ersehnte Ampelabschaltung aufkommen will. Von großer Vorfreude auf Wahl und Regierungswechsel ist wenig zu sehen, auch nicht davon, dass irgendwer einen großen Befreiungsschlag erwarten würde. Wie auch, wenn neuer Dauerstreit den alten ablöst.
Da kommt die neue Fastnachtssession gerade richtig, um sich den Dauerfrust abzuschütteln.