Es klingt verrückt. Aber Heinz-Udo Vitz beweist seit mehr als 15 Jahren, dass es funktioniert: Heilung durch Stimmanalyse.
Jeder Mensch ist von Geburt an von Tönen, Klängen und Musik umgeben. Jeder Körper hat einen eigenen Klang, schwingt wie ein Instrument. Stimmt etwas nicht, hört Stimmanalytiker Heinz-Udo Vitz (67) das mittels eines eigenen Computerprogramms und einer Stimmanalyse. Die Heilungsmethode: Vitz gibt dem Körper die gestörten oder fehlenden Frequenzen in Form von Beschallung zurück. Mehreren tausend Patienten konnte die Stimmanalyse bereits helfen. Vor allem bei schwer erkennbaren Krankheiten sei seine Methode erfolgreich.

Ortstermin im kleinen Örtchen Frechen-Königsdorf bei Köln. An der Tür prangt ein orange schwarzes Logo: „Internationales Institut für Stimmanalyse". Doch wer hier ein Tonstudio oder das Büro eines Sprachtherapeuten vermutet, liegt falsch. Inhaber Heinz-Udo Vitz öffnet im schwarzen Jackett und grünen Polo-Hemd gut gelaunt die Tür seines Hauses und stellt gleich zu Begrüßung klar: „Wir beschäftigen uns hier mit der Heilung von Menschen. Unser Ansatz ist vielleicht überraschend, aber wir verstehen uns als sinnvolle und notwendige Ergänzung zur Schulmedizin." Dieser Ansatz, sagt Vitz mit kölnischem Akzent, sei eigentlich ganz einfach: „Alles um uns herum und auch wir selbst, sind ständig in Schwingung. Unsere Stimme ist so etwas wie die Resonanz unseres Körpers und spiegelt unseren Gesundheitszustand wider." Wenn etwas gestört ist, will Vitz das mittels einer Stimmanalyse und eines Computerprogrammes hören.
Doch von der Idee bis zur zuverlässigen Umsetzung war es ein langer Weg. „Erstmals habe ich mich mit diesen

Gedanken und der Umsetzung rund um die Jahrtausendwende beschäftigt." Das Problem: Vitz brauchte für seine Arbeit zuverlässige Computer und Analyseprogramme. „Daran war damals noch nicht zu denken. Alles, was es gab, waren einfache Sprachaufzeichnungsprogramme." Vitz, damals noch Manager, musste deshalb einen eigenen Programmierer engagieren. Den fand er bei einem großen Pharmakonzern und arbeitet bis heute mit ihm zusammen. „Außerdem haben wir viele Gespräche mit Schulmedizinern und Heilpraktikern geführt. Wir wollten alles über den menschlichen Körper erfahren. Die sogenannte Klangtherapie war ja schon lange bekannt, aber wir wollten ja nun ein zuverlässiges Diagnoseverfahren entwickeln, um so etwas zielgerichtet einzusetzen." Herausgekommen ist im Jahr 2004 das Programm „Fourier-Transformation". Das Prinzip: Der Patient zählt mehrfach von eins bis vierzig. Die Stimme des Patienten wird dabei rund zehn Mal in ein sogenanntes Rauschen zerlegt. Dieses Rauschen wird dann wieder zusammengefügt und in einem Diagramm dargestellt. „Anschließend erkennen wir, wo Frequenzen zu hoch oder zu niedrig sind" Da die Frequenzen Tönen entsprächen, könne man sie so Farben zuordnen und da die Frequenzen gleichzeitig Molekulargewichten entsprächen, könne man dann körperliche, geistige und seelische Probleme sowie deren Ursachen ausmachen.
Heißt im Klartext: Wo der Körper falsch schwingt oder klingt, liegt die Ursache der Erkrankung. Vitz: „Um präzise zu arbeiten, haben wir umfangreiche Tabellen entwickelt, um die Ursachen von Krankheiten ganz genau zu ermitteln." Was dann folgt ist ein Ansatz, den man von Heilpraktikern kennt: die sogenannte Isopathie. Dahinter verbirgt sich nichts weiter, als das Gleiches mit Gleichem geheilt werden kann. Die Patienten erhalten eine CD oder Soundfiles mit genau den Frequenzen, die im eigenen Körper gestört sind. Vitz: „Diese Töne gibt es in Intervallen. Wir empfehlen den Patienten, diese Frequenzen für mehrere Monate zu hören. Es ist also praktisch eine Art Klangtherapie für zu Hause." Dass dieses Verfahren zunächst viele Menschen verwundert, ist auch Vitz klar, der nicht müde wird zu betonen: „Wir verstehen uns als Ergänzung zur Schulmedizin, schaffen Klarheit, wo diese nicht weiterkommt. Es gibt unzählige Beispiele von Patienten, denen wir helfen konnten." Gerade bei Patienten, die über Jahre immer wieder über die gleichen Beschwerden klagen, seien Stimmtherapie und anschließende Klangtherapie angesagt. „Zu mir kam vor ein paar Jahren eine Frau, die jahrelang über massive Rückenschmerzen klagte. Kein Arzt konnte wirklich helfen, bis ein Orthopäde auf die Idee kam, mein Verfahren auszuprobieren." Vitz‘ Stimmanalyse zeigte das Problem: Die Galle der Patientin war gestört, sorgte für massive Schmerzen und Depressionen. Vitz‘ Frequenzen halfen der heute 53-Jährigen und auch der Orthopäde war von der Stimmanalyse überzeugt. Der Arzt bietet seitdem die Stimmanalyse in seiner Praxis an.
Hunderte Praxen in Europa sind von Vitz’ Verfahren überzeugt

den Frequenzen beschallt, die ihnen fehlen. Foto: Getty Images / Westend61
Mittlerweile gibt es in Europa Hunderte Arztpraxen, die das von Vitz entwickelte Diagnoseverfahren anwenden. Meist sind es Ärzte, die ganzheitlichen Heilverfahren offen gegenüberstehen. Einer von ihnen ist der Allgemeinmediziner Dr. Theodor Jentgen aus Aachen: „Für mich stand vor fünf Jahren fest, dass ich die Stimmanalyse und die anschließende Klangtherapie einsetze." Offenbar mit Erfolg: „Man erkennt mit der Stimmanalyse sehr gut, wie sich im Körper der Patienten etwas zum Negativen verändert, also der Körper nicht mehr richtig klingt. Man kann so rechtzeitig reagieren." Dies gelte vor allem für Menschen, deren Immunsystem gestärkt werden müsse. „Wer rechtzeitig mit einer beginnenden Infektion, wie Schnupfen oder einer Erkrankung der Atemwege kommt, kann in den meisten Fällen eine schwerere Erkrankung abwenden", erklärt Jentgen. Auch der ausgebildete Chirurg sieht Stimmanalyse und Klangtherapie als optimale Ergänzung der Schulmedizin. „Es gibt natürlich auch Grenzen. Wer zum Beispiel eine Mittelohrentzündung oder sonst eine schwerwiegende Krankheit hat, braucht eine klassische Behandlung. Da hilft keine Klangtherapie, sondern ein klassisches Medikament, beispielsweise ein Antibiotikum."
An das Diagnoseverfahren Stimmanalyse glaubt man auch beim Verein für Wachkoma in Badneustadt im Bergischen Land, etwa 60 Kilometer vor den Toren Kölns. Hier werden regelmäßig rund 20 Patienten im Wachkoma behandelt. „Die Menschen können ja nicht sprechen. Das macht es extrem schwierig zu erkennen, was ihnen fehlt", so Heinz-Udo Vitz. „Ein einfacher Schnupfen kann da oft nicht erkannt werden."
Als Vitz dort sein Computerprogramm für die Stimmanalyse vorstellt, sind die Ärzte begeistert. „Gemeinsam haben wir daran gearbeitet, dass wir auch am Atem oder anderen Geräuschen der Menschen erkennen können, was ihnen fehlt." Nach der Diagnose bekommen die Wachkoma-Patienten Kopfhörer aufgesetzt und werden mit genau den Frequenzen versorgt, die gestört sind. „Es klingt verrückt. Aber Patienten, die aus dem Wachkoma erwacht sind, können sich meist genau an unsere Behandlung erinnern."
Es gibt natürlich auch kritische Stimmen. So lehnt etwa der Bundesverband der Betriebskrankenkassen ein Interview zum Thema Stimmanalyse ab. Zur Begründung heißt es kurz am Telefon: „Das ist kein anerkanntes Diagnose- oder Heilverfahren. Wir sagen dazu nichts." Immerhin gibt der Sprecher noch an, dass genau das der Grund sei, warum man Stimmanalyse und anschließende Therapie nicht bezahlt.
Koma-Patienten können sich erinnern
Eine Skepsis, die auch Esther Bresinksi-Seehaus kennt. Die 60-jährige ehemalige TV-Journalistin arbeitet seit gut 20 Jahren als Heilpraktikerin in Köln. „Ich habe Herrn Vitz und die Entwicklung der Stimmanalyse von Anfang an begleitet." Im Laufe der Jahre habe sie viele positive Erfahrungen damit gemacht. „Immer, wenn wir mit der klassischen Medizin keinen Ansatz mehr hatten, hat sie uns weitergeholfen." So besuchte Bresinki-Seehaus vor drei Jahren eine befreundete Ärztin, die über Verstimmung und Unwohlsein klagte. Ein Bluttest lieferte keinerlei Erklärung für die Beschwerden. „Die Stimmanalyse zeigte etwas Erstaunliches. Meine Freundin reagierte allergisch auf eine Tablette. Und zwar nicht auf den Wirkstoff, sondern auf die Hülle der Pille." Die Ärztin setzte die Tablette ab und wechselte zu einem anderen Hersteller. „Das half! Seitdem geht es ihr gut."
Stimmanalytiker Vitz hat indes, trotz seines fortgeschrittenen Alters, noch eine Menge vor mit seinem Programm. „Mein Traum ist es, eine App auf den Markt zu bringen, die jeder zu Hause nutzen kann." Mit Hilfe dieser App könnte künftig selbstständig eine Stimmanalyse gemacht werden, die dann zur Auswertung an den behandelnden Arzt oder Therapeuten geschickt wird. Dort werden die Ergebnisse ausgewertet und der Patient erhält eine Antwort samt heilenden Klängen beziehungsweise Frequenzen. „Von so etwas träumte auch schon Bill Gates. Eine App, die heilt." Das klingt utopisch. Aber Vitz ist in Zeiten, in der Diagnosen immer häufiger nicht in der Arztpraxis, sondern am Computer gestellt werden, überzeugt: „Sind wir doch mal ehrlich. Vor 100 Jahren hat doch auch niemand auch nur im Entferntesten daran geglaubt, das wir mal mit einem Airbus A 380 durch die Luft fliegen können. Wieso sollte es dann nicht auch eine Stimmanalyse-App geben?"
Weitere Infos: www.vitz-europa.de