Begüm Başdaş (43)
Menschenrechtsverteidigerin | Tempelhof
Von ihrem Schreibtisch im Exil blickt sie ins Grüne. Seit September forscht und lehrt die türkische Wissenschaftlerin, die in Kalifornien studierte und promovierte, an der Alice Salomon Hochschule Berlin (ASH). Ihre Themen sind unter anderem Gender, Frauenbewegung und Sexualität. An der ASH beschäftigt sie sich mit den Rechten von Geflüchteten. Im Zentrum der Forschungsarbeit der in Izmir geborenen „feministischen Geografin" stehen dieses Mal die Männer. „Masculinities on the Move" heißt ihr Forschungsprojekt. Untersucht werden Anpassungsstrategien afghanischer Geflüchteter in der neuen Heimat. Auch Begüm Başdaş hat in Berlin eine neue Heimat auf Zeit gefunden. Griffbereit liegt der aktuelle Bericht von Amnesty International. Die Menschenrechtsverteidigerin, die Kampagnen für Amnesty International Turkey leitete und als Dozentin an verschiedenen türkischen Universitäten arbeitete, gehört zu den mehr als 2.000 türkischen und ausländischen „Akademiker für den Frieden" (Academics for Peace), die sich mit einer Petition für Frieden und gegen das militärische Vorgehen der türkischen Regierung im Südosten des Landes ausgesprochen haben. In der Folge verlor Basdas, wie auch viele andere Kollegen, die Zulassung Vorlesungen zu halten. Der Aufenthalt der Gastwissenschaftlerin wird für sechs Monate durch ein Stipendium der Rosa-Luxemburg-Stiftung gefördert.