Der E-Kleintransporter Ari 458 schafft derzeit bis zu 250 Kilometer. Da die Bandbreite der Ausstattung sehr groß ist, macht ihn das insbesondere für Handwerker attraktiv.
Seit knapp zwei Jahren bietet die Ari Motors GmbH aus Borna bei Leipzig ihr Modell 458, einen elektrisch betriebenen Kleintransporter, in verschiedenen Varianten auf dem deutschen Markt an. Der Name Ari steht im Japanischen für die Ameise, die Thomas Kuwatsch, einer der Gründer und CFO, sich zum Vorbild für seine Reihe von Elektrofahrzeugen genommen hat: klein, wendig und leistungsstark sollen sie sein, aber auch kostengünstig. Zielgruppe sind Handwerker, Kommunen und Dienstleister. Für das kommende Jahr setzt das Unternehmen auf eine aktualisierte Variante. Deren Reichweite soll bei fast 500 Kilometer liegen.
Auf Wunsch gibt es den heckgetriebenen Ari 458 im Modelljahr 2021 mit Lithium-Eisenphosphat-Akkus (LiFePO4). Drei Varianten stehen parat, mit 160, 205 oder 275 Ah Speicherkapazität. Das soll Reichweiten von 150, 200 oder 250 Kilometer ermöglichen. Da sich alle drei Ausführungen mit einem zweiten Akkupaket ausstatten lassen, liegt die maximale Reichweite nach Anbieterangaben bei bis zu 495 Kilometer. Das dürfte in Anbetracht der Höchstgeschwindigkeit von knapp 80 km/h auch für einen längeren Arbeitstag ausreichen.
Nutzlast bis zu 650 Kilogramm
Die neuen LiFePO4-Akkus sollen per Schnellladung in zwei bis drei Stunden wieder aufgeladen werden können. Bis zu 5.000 Ladezyklen sollen sie ohne Kapazitätsverlust wegstecken können. Außerdem sind die Lithium-Eisenphosphat-Akkus leichter als herkömmliche Energiespeicher. Dadurch steigt die Nutzlast der kleinen E-Transporter – je nach Modell und Ausführung – auf bis zu 650 Kilogramm.
Die Bandbreite reicht vom Pritschenfahrzeug über die Kofferbox bis hin zum Planenaufbau. Auch Kühl- oder Wärmebox sowie Kipper oder Alkoven-Version sind möglich. Alle Aufbauten entstehen in einer Manufaktur in der Nähe von Prag. Die Elektrofahrzeug-Plattform liefert der chinesische Hersteller Jianyuan EV. Das Unternehmen mit Sitz in Nanjing entwickelt und fertigt seit 1982 Elektrofahrzeuge und produziert heute mehr als 50.000 Elektroautos pro Jahr.
Neu im Angebot des Modelljahrs 2021 ist für den Ari 458 ein Aufbau speziell für Schornsteinfeger. Der wurde in Kooperation mit FAS Steinhauer aus Jena entwickelt und mit einem Koffer mit den Maßen 165 mal 130 mal 130 Zentimeter ausgestattet. Der Koffer ist zweigeteilt: Der „schwarze" Bereich dient dem Transport von Kehrgeräten, Rauchrohr- und Stangenbesen, der „weiße" Bereich kann mit Schubladen, Ablagen und einer Schrankeinheit ausgestattet werden. Verfügbar ist das Fahrzeug zu einem Preis ab 15.290 Euro netto.
Preis beginnt bei unter 12.000 Euro
Alle Modelle können mit einem Koffer-, Pritschen- oder Kipper-Aufbau optional mit einem Staufach unter der Ladefläche geordert werden. Das Fach ist von der Seite her zugänglich und bietet beispielsweise Platz für Werkzeug. Alle Fahrzeuge werden mit einem „Professional Paket" und damit verstärkten Bauteilen für den gewerblichen Einsatz ausgeliefert. Der Netto-Grundpreis für den Ari 458 – dem laut Anbieter „aktuell kleinsten E-Transporter mit Straßenzulassung" – liegt bei 11.700 Euro für die Ausführung mit Pritsche und 12.100 Euro für das Koffer-Modell.
Der Verbrauch liegt bei etwa acht Kilowattstunden und fällt somit etwa zwei Euro pro 100 Kilometer sehr günstig aus. Bei einer Breite von 1,29 Meter sowie einer Fahrzeuglänge von 3,15 Meter verfügt das Fahrzeug über 450 Kilogramm Nutzlast und erreicht mit einer Akku-Ladung maximal 150 Kilometer. Mit den optional erhältlichen Solarzellen erhöht sich dieser Wert um rund 30 Kilometer. Zum Einsatz kommen entweder Standard Blei-Akkus oder Lithiumionen-Batterien. Die Ladezeit beträgt sechs bis acht Stunden. Es wird dazu lediglich eine 220-Volt-Steckdose gebraucht. Der Einsatz einer Ladesäule oder Wallbox ist nicht erforderlich, aber mittels Typ-2-Adapter möglich.