Beim Drittligisten 1. FC Saarbrücken rückt das Endspiel um den Saarlandpokal bei der SV Elversberg in den Vordergrund. Doch die Personalplanungen nehmen ebenfalls Fahrt auf.
Das Smartphone des Saarbrücker Sportdirektors Jürgen Luginger ist derzeit in Betrieb wie selten. Die Kaderplanung läuft auf vollen Touren. Am Nachmittag wird der 1. FCS mit dem Magdeburger Rechtsverteidiger Dominik Ernst den nächsten Neuzugang präsentieren. „Er kommt in den nächsten Stunden“, sagte Luginger, der auch den Transfer des Uerdinger Angreifers Adriano Grimaldi verteidigte. An der Verpflichtung des 30-Jährigen hat sich aufgrund dessen Verletzungshistorie Kritik entzündet: „Man muss einen Tod sterben. Im Endeffekt hat das Preis-Leistungsverhältnis gestimmt. Es gibt nicht viele Mittelstürmer seiner Qualität. Jemand, der die Saison komplett durchgespielt und viele Tore geschossen hat, ist für uns nicht zu finanzieren. Zudem rechnen wir damit, dass Sebastian Jacob zum Vorbereitungsstart am 21. Juni wieder voll belastbar sein wird.“
Bei den weiteren Personalplanungen rückt ein Nachfolger für den zu Düsseldorf wechselnden Rechtsaußen Nicklas Shipnoski in den Vordergrund: „Da sondieren wir in Ruhe den Markt, werden keinen Schnellschuss machen. Der Schuss muss sitzen“, sagte Luginger, der noch einen weiteren Innenverteidiger sucht: „Es ist keine Floskel, dass wir mit Marin Sverko planen. Bisher gibt es keine Anzeichen, dass er uns verlässt. Sollte es dennoch passieren, werden wir sicherlich noch etwas machen. Bleibt er, holen wir nur noch einen Verteidiger.“
Während Sverko bleiben soll, deutet sich der Abschied eines weiteren „Altgedienten“ an. Markus Mendler, seit 2016 beim FCS, hat nach FORUM-Informationen vom neuen Trainer Uwe Koschinat mitgeteilt bekommen, dass seine Aussichten auf mehr Spielzeit auch in der kommenden Saison gering sein werden. „Markus ist ein verdienter Spieler. Wir werden ihn nicht vom Hof jagen, aber er hat es verdient, dass wir offen und ehrlich mit ihm umgehen. Wir werden uns in der kommenden Woche zusammensetzen und sehen, was für beide Seiten das Beste ist“, sagte Luginger.
Doch noch steht das Pokalfinale am Samstag bei der SV Elversberg im Fokus. Die ohnehin angespannte Personalsituation wird durch das Fehlen von Anthony Barylla zusätzlich erschwert. Der Rechtsverteidiger, der ein Vertragsangebot des 1. FCS ablehnte, wechselt zum Zweitligisten Erzgebirge Aue. Für den FCS war er zuletzt vor vier Wochen am Ball. Derzeit ist er mit einer Fersenverletzung krankgeschrieben. Offenbar spielen auch private Gründe eine Rolle. „Man muss vorsichtig sein und nichts reininterpretieren. Aber wir wissen auch nichts Genaues. Er ist krankgeschrieben und somit kein Thema“, erklärte der Sportdirektor.
Eine gute Nachricht gibt es aber doch noch. Talent Luca Kerber, der vom DFB zu einem Lehrgang der U19-Nationalmannschaft eingeladen wurde, steht am Samstag zur Verfügung. „Ich habe mit Bundestrainer Christian Wörns gesprochen. Er hat Verständnis für unsere Situation. Luca wird am Samstag nach dem Spiel in Elversberg zum DFB reisen“, sagte Luginger