Wegen Corona sagte die Volkshochschule im Regionalverband Saarbrücken alle Präsenztermine in den Osterferien ab. Doch im Sommer soll sich das wieder ändern, sagt VHS-Direktorin Dr. Carolin Lehberger. Auf jeden Fall gibt es einiges zu entdecken.
Das neue Semester der Volkshochschulen hat begonnen. Nach den guten Erfahrungen mit Onlinekursen und -vorträgen bereits im ersten Lockdown und im Laufe des vergangenen Jahres soll es trotzdem bald auch wieder mit Präsenzangeboten losgehen, wie Carolin Lehberger erklärt. Die Direktorin der VHS im Regionalverband Saarbrücken sagt: „Freuen können sich alle, die das Kursangebot ihrer Volkshochschule vor Ort schmerzlich vermisst haben."

Dafür, dass die zahlreichen Weiterbildungsangebote wieder komplett erlaubt werden, sprach sich der Verband der Volkshochschulen des Saarlandes bereits im Vorfeld aus. „Wir stehen bereit, um den Menschen wieder unser breites Bildungs- und Veranstaltungsangebot anzubieten", erläutert der Verbandsvorsitzende Klaus-Peter Fuß. „Die Volkshochschulen haben für den Neustart sorgfältig Hygienekonzepte erarbeitet und erprobt." Gerade in der Pandemie-Zeit sei Erwachsenenbildung besonders wichtig. Deswegen gibt ihm Verbandsdirektorin Tanja Sommerfeld Recht: „In einer Gesellschaft im Wandel brauchen Menschen Orientierung. Sie brauchen Angebote, um sich fundiert eine Meinung bilden zu können." Die Volkshochschule sei dafür der ideale Ort, da sie politisch und weltanschaulich neutral bleibe.
„Sorgfältige Hygienekonzepte"
Sie alle seien „unerschütterliche Bildungsoptimisten", die zuversichtlich in das neue Kurshalbjahr gestartet seien, wie Carolin Lehberger erklärt. Die Volkshochschulen würden nun wieder zum gewohnten und geschätzten Ort der Begegnung. „Davon sind wir fest überzeugt." Im Interesse aller Beteiligten achten die einzelnen Volkshochschulen penibel auf die Einhaltung des Hygienekonzeptes, das der jeweils gültigen Landesverordnung folgt, wie sie erläutert. Denn schließlich habe die Gesundheit der dort tätigen Kursleiterinnen und Kursleiter und auch der an den Kursen Teilnehmenden bei den Planungen des Programms an erster Stelle gestanden.
Bis in die persönlichen Bereiche hinein hat das Coronavirus unser Leben von heute auf morgen bestimmt, wie sie sagt. Die Krise habe unser Leben kräftig durcheinandergewirbelt, und auch in der Zukunft würden sicher noch einige Ungewissheiten vor uns liegen, die noch auf absehbare Zeit bleiben werden. Doch sie zeigt sich positiv gestimmt und möchte die Herausforderung annehmen. „Wir möchten der Krise unsere VHS und unsere breit gefächerten Programme als Möglichkeiten für eine aktive Zukunftsgestaltung entgegensetzen." Und die reinen Zahlen lesen sich schon beeindruckend: Rund 1.600 Angebote hat die VHS im Regionalverband im neuen Semester im Angebot – darunter sind 300 neue. Das Programm ist seit Mitte März auf der Internetseite zu finden und liegt an über 300 Verteilstellen aus, unter anderem in den Bibliotheken und Sparkassen im Regionalverband.
Das detaillierte Programm für die Sommerferien erscheint im Juni. Doch fest steht jetzt schon: „Die VHS Regionalverband Saarbrücken bietet erneut das im letzten Jahr erfolgreich gestartete Zukunftsdiplom für Kinder und Jugendliche an", so Carolin Lehberger. Inhaltlich orientieren sich die vielfältigen Angebote an den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) der Vereinten Nationen und bereiten die jungen Teilnehmer auf eine nachhaltige und global gerechte Zukunft vor.
Wanderung mit einer Schafherde für Groß und Klein

Dozent und „Biberpate" Martin Bambach zum Beispiel möchte jungen und alten Entdeckern eine spannende Wanderung anbieten. So heißt es am 16. Juli, 19.15 Uhr: „Exkursion ins Biberrevier". Ebendort berichtet er Kurioses und Interessantes aus dem Leben des größten europäischen Nagers. Danach geht es gemeinsam auf Spurensuche. Da die Biber im Juni Junge bekommen, wird die Biberburg nur aus einiger Entfernung besichtigt, den Biberdamm kann man aber aus nächster Nähe bewundern. Bei Dämmerung bezieht die Gruppe ihren Beobachtungsposten und versucht, die pelzigen Gesellen bei der Arbeit zu entdecken. Vielleicht wird sogar der Nachwuchs gesichtet. Das Mindestalter beträgt sechs Jahre. Feste Schuhe, warme Kleidung, eine Sitzunterlage, bei Bedarf Wanderverpflegung, eine Taschenlampe und vielleicht ein Fernglas sollten mitgebracht werden.
Entdeckt werden können nicht nur interessante Tiere und ihr Leben, sondern auch gesunde Ernährung. Der Kurs „Kochen für Kids (ab sieben Jahre)" mit Giovanni Romano, auch als „Dr. Pasta" bekannt, möchte den Kindern Grundlagen beibringen, um sich selbst und andere kulinarisch verwöhnen zu können. Wer also mal Eltern bekochen oder sich einen leckeren Pausenschmaus zaubern möchte, ist am 17. und am 24. Juni, jeweils 17 Uhr, genau richtig. Auch am 8. Juli heißt es „Kochen für die ganze Familie". Dann erklärt Dozentin Doris Ludwig, wie das Kochen ein sinnhaftes Vergnügen sein kann – vor allem wenn unterschiedliche Generationen aufeinandertreffen. Zudem wird am 26. Juli ein Kinderkochkurs in Riegelsberg angeboten. Noch einmal auf den Schäfertrail führt der „Mondscheinspaziergang" mit Arnulf F. Staap vom Verein Maltiz. Ganz ohne Taschenlampen oder elektrisches Licht geht es mitten durch den Warndt. Die etwa fünf Kilometer lange Tour wird von einer Schafherde begleitet und führt über die ursprünglichen Triebwege des Wanderschäfers. Kleine und große Wanderer haben dabei Gelegenheit, den Tieren ganz nahezukommen und die Schafe selbst durch den Wald zu führen. Unterwegs wird rund um eine Feuerstelle eine „kleine Schäferbrotzeit" mit Stockbrot gereicht. Spätestens beim Vortrag von Schäferliedern, Gedichte und Schäfergeschichten können die Wanderer das romantische Schäferleben vergangener Zeiten nachempfinden. Erlebnispädagogische Aktionen und Informationen zu den Tieren runden die Wanderung ab. Sie beginnt am 19. Juni und dauert von 18 bis 22 Uhr.