Jeanne Dillschneider Grüne Spitzenkandidatin.
Die Saar-Grünen haben sich für die Bundestagswahl neu aufgestellt und die Sprecherin der Grünen Jugend als Spitzenkandidatin gewählt. Die 25jährige Jeanne Dillschneider wurde auf einer Vertreterversammlung in Saarbrücken auf Platz eins der Landesliste gewählt. Für Dillschneider stimmten 56 Delegierte, es gab 27 Gegenstimmen und drei Enthaltungen. Vor vier Wochen war Dillschneider auf einer umstrittenen Versammlung in einer Kampfkandidatur gegen Hubert Ulrich unterlegen. Bis zuletzt war unklar, ob die Grünen im Saarland eine erneute Listenaufstellung durchführen könnten.
Dillschneider rief die Partei nach den Vorgängen der letzten Wochen dazu auf, die Krise als Chance zu begreifen, „an der wir wachsen können“ und appellierte, jeder müsse über seinen Schatten springen, „denn wir werden inhaltlich gebraucht“. Die SPD spiele Klimaschutz gegen soziale Frage aus, Union und FDP Klimaschutz gegen Wirtschaft. „Konsequenten Klimaschutz gibt es nur mit uns“.
Zu Beginn beschlossen die Delegierten trotz Widerspruchs und Bedenken gegen die Rechtmäßigkeit die Durchführung der Versammlung. Sebastian Pini sprach aus juristischen Gründen von einer „rechtlichen Totgeburt“, weil ein abgesagter Parteitag nicht stattfinden könne. Dagegen wurde argumentiert, eine Absage nur mit Mitteilung über die Medien sei nicht haltbar. Die Versammlung beschloss bei einigen Gegenstimmen die Durchführung und die Aufhebung der am 20. Juni beschlossenen Liste, bei der der ehemalige langjährige Landesparteichef Hubert Ulrich auf Platz eins und damit zum Spitzenkandidaten der Saar-Grünen gewählt worden. Die Vorgänge um diese Wahl hatten die Landespartei in heftige Turbulenzen gestürzt und die Bundespartei auf den Plan gerufen. Es bestand die Gefahr, dass die Grünen im Saarland keine gültige Landesliste einreichen konnten, damit wäre die Partei bei der Bundestagswahl nicht wählbar gewesen.
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Foto: Grüne Spitzenkandidatin Jeanne Dillschneider