Mit dem Einlassen der Zeitkapsel begann die Bauphase des Seniorenwohnparks Quierschied. Doch das, was hier entstehen soll, ist weit mehr als eine idyllische Seniorenresidenz. Künftige Bewohner erwartet ein breit aufgestelltes Gesundheitszentrum mit einer Rundumversorgung.
Es hätte für die Gemeinde nicht besser kommen können. Schließlich sei die Nachfrage nach solch modernen Wohnformen enorm gestiegen, betonte Bürgermeister Lutz Maurer bei der Grundsteinlegung des Seniorenwohnparks: „Deshalb sind wir auch froh, dass er bei uns in Quierschied entstehen kann." Dieser Meinung war auch Regionalverbandsdirektor Peter Gillo. In seinem Grußwort an die trotz des Dauerregens so zahlreich erschienenen Gäste lobte er die erfolgreiche Zusammenarbeit und das erstaunliche Ergebnis. „Als die SHG 2013 entschieden hat, zu veräußern, haben wir mit der Victor’s Group einen starken Partner gefunden. Damals hatten wir noch nicht die Hoffnung, dass sich etwas Ähnliches entwickeln könnte und aus dem alten Klinikstandort, aus dem ehemaligen Reha-Standort, ein Gesundheitszentrum mit einem Seniorenwohnpark entstehen wird."
Tatsächlich wird der neue Gebäudekomplex, wie der Blick in die Baupläne verrät, auch den höchsten Anforderungen von Gästen und Bewohnern entsprechen können. Das zeigt sich bereits bei der massiven und energieeffizienten Bauweise der Residenz. So soll künftig unter anderem eine Photovoltaikanlage auf dem Dach des Seniorenwohnparks Lichtenergie in Wärme umwandeln und den idyllisch gelegenen Wohnpark nachhaltig mitversorgen. Eine geplante Lochfassade mit vorgesetzten und aufgeständerten Balkonen wird den modernen und gleichzeitig stilvollen Charakter des Wohnparks aufgreifen. Auch die räumliche Aufteilung des neuen Komplexes, welcher sich aus zwei Gebäuden zusammensetzt, ist mehr als geschickt. In Anlehnung an die bereits auf dem Grundstück vorhandene Bauweise werden auch die neuen Gebäude räumlich offen angelegt. Dadurch entsteht das florale Herzstück des Wohnparks: ein großzügig angelegter und beidseitig offener Innenhof, der von den beiden Gebäuden liebevoll umrahmt wird. Diese Liebe zum Detail, welche sich durch das gesamte Projekt zieht, ist natürlich kein Zufall. „Es ist unser Ziel, dass sich die Seniorinnen und Senioren in ihrer neuen Heimat wohlfühlen", bringt es Hartmut Ostermann, Aufsichtsratsvorsitzender der Victor’s Group, auf den Punkt. „Eine Gesellschaft muss sich immer daran messen lassen, wie sie mit älteren Mitbürgerinnen und Mitbürgern umgeht." Er freue sich sehr, den Grundstein für das nächste Projekt in Quierschied legen zu können. „Wir werden rund 40 Millionen Euro brutto in eine qualitativ hochwertige Senioreneinrichtung investieren. Es werden 248 Pflegezimmer beziehungsweise Wohneinheiten entstehen, ergänzend hierzu Serviceeinheiten und Praxisräume."
248 Wohneinheiten sollen entstehen
Und diese teilen sich wie folgt auf: Im Gebäude A sollen später Bewohner und Gäste in den Bereichen vollstationäre Pflege und Wohnen mit Service und ambulanter Pflege ein neues Zuhause finden können. Dabei bietet das viergeschossige Gebäude insgesamt 118 Wohneinheiten bestehend aus 98 Einzelzimmern im Bereich der vollstationären Pflege und 16 Einzimmer- und vier Zweizimmerapartments im Bereich des Betreuten Wohnens. Das Gebäude B hat zwar ein Geschoss weniger, dafür aber eine Aufgabe mehr. Hier werden sich künftig 130 Wohneinheiten im Bereich des Betreuten Wohnens widerfinden, aufgeteilt in 90 Einzimmer-, 38 Zweizimmer- und sogar zwei Dreizimmerapartments. Das Kellergeschoss ist jedoch für die Serviceeinheiten reserviert. Genau hier sollen künftig therapeutische Räumlichkeiten für Ärzte mit Kassenzulassung entstehen. In diesem Gedanken birgt sich auch die große Besonderheit des Seniorenwohnparks Quierschied. „Der Gebäudekomplex ist nicht solitär, sondern dient als Erweiterung eines umfangreichen Gesundheitszentrums, welches wir seit der Übernahme des Areals 2013 anstreben" erzählte Klaus Meiser, Verantwortlicher für das Projekt und ehemaliger Bürgermeister von Quierschied.
Seit dem Kauf des Areals durch die Victor’s Group entwickelt sich der Standort ständig weiter. Nach der Eröffnung der international ausgerichteten Pflegeschule EFSA – aktuell leben und lernen dort Schüler aus insgesamt 21 Nationen – folgten das Medicus Gesundheitszentrum mit Ärzten und Therapeuten und die staatlich anerkannte europäische Fachschule für Podologie. Von der Errichtung des neuen Seniorenwohnparks können dann alle Parteien profitieren: Gäste und Bewohner bekommen einen Rundumservice von ihnen vertrauten Personen, die ausgebildeten Ärzte und Therapeuten haben eine direkte Nähe zu ihren Patienten und die internationalen Schüler eine einmalige Gelegenheit, Theorie und Praxis am selben Standort zu verbinden. Zudem entstehen mit dem neuen Wohnpark weitere Arbeitsplätze. Klaus Meiser rechnet schon jetzt mit weit mehr als 200 Stellen.
Wohnpark als Erweiterung
Eine Win-win-Situation, die jede gute Zusammenarbeit ausmacht. Das trifft auch auf die Kooperation zwischen der Gemeinde und der Victor’s Group zu. „Sei es das kurzfristige und kostenlose zur Verfügung stellen von Räumen für das Testzentrum, oder auch die angedachte kostenlose Bereitstellung von Räumlichkeiten für ein eventuelles Notfallkrankenhaus. Auch das lief über den Regionalverband mit Victor’s ratz-fatz", bedankte sich Lutz Maurer beim Unternehmen. Im Gegenzug bedankten sich Hartmut Ostermann und Klaus Meiser für die positive und über die Parteigrenzen hinausgehende Unterstützung seitens der gesamten Gemeinde. Diese reichte übrigens bis zu den jüngsten Mitgliedern. So kamen insgesamt 25 Kinder der Kita Pusteblume an diesem Tag ins Festzelt, um die Grundsteinlegung mit einer einstudierten musikalischen Darbietung zu unterstützen. Den symbolischen Höhepunkt des Festaktes bildete jedoch das Versenken einer Zeitkapsel auf der Baufläche des Seniorenwohnparks. Der von der Schlosserei HL-Metallbau angefertigte Behälter wurde mit Bauplänen des Seniorenwohnparks, einer Tageszeitung und einer Baugenehmigung befüllt und sollte anschließend von dem Ehepaar Fabienne Ostermann-Walther, Mitglied der Geschäftsleitung der Victor’s Group, und Markus Walther, Leiter Neubauabteilung der Victor’s Group, auf der Baufläche der Residenz vergraben werden. Doch der Dauerregen überflutete die Einlassstelle, und so verwandelte Fabienne Ostermann-Walther das Einlassen der Zeitkapsel in die Erde kurzerhand in einen festlichen Tauchgang. Neben guter Zusammenarbeit zählt bei einem erfolgreichen Projekt auch Improvisationstalent.