Gegen den MSV Duisburg konnte der 1. FC Saarbrücken seine Siegesserie nicht ausbauen. Dennoch blieb er im dritten Spiel in Folge ohne Gegentor.
In einer insgesamt durchwachsenen Hinserie verfährt der 1. FCS Saarbrücken nach dem Motto „Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen“. Während im chronisch hektischen Fan-Umfeld nach torlosen Remis gegen das bisherige Schlusslicht MSV Duisburg umgehend wieder die nackte Panik ausbrach, bemühten sich die Protagonisten um eine realistische Einschätzung. Im Blick stand dabei der Rasen im Ludwigspark, der sich am Mittwochabend in einem grenzwertigen Zustand präsentierte und der bei noch vier ausstehenden Heimspielen im laufenden Jahr sicherlich noch eine Rolle spielen wird. „Wir haben versucht, eine Balance aus langen Bällen und Ballbesitzphasen zu finden. Das ist uns vor der Pause nicht so gut, nach der Pause etwas besser gelungen. Da müssen wir eigentlich ein Tor schießen“, sagte Trainer Rüdiger Ziehl.
Knackpunkt vor 9500 Zuschauern im nasskalten Ludwigspark war die 47. Minute, als Angreifer Kai Brünker allein auf das Gästetor zusteuerte, den Ball allerdings links vorbeisetzte. „Wenn wir da in Führung gehen, wird es sicherlich einfacher für uns“, sagte Ziehl, dessen Team sich anschließend redlich mühte, aber es schwer hatte, auf dem tiefen, holprigen und nassen Geläuf Dominanz aufzubauen. „Wir haben alles versucht und konnten gerade in den letzten 30 Minuten ordentlich Druck aufbauen. Wir hatten drei, vier Aktionen, in denen ein Tor hätte fallen können. Aber es sollte nicht sein“, lautete das Fazit von Mittelfeldakteur Richard Neudecker.
Gästetrainer Boris Schommers sprach anschließend von einem Punkt, „den wir gerne mitnehmen“ und verwies auf die Doppelchance kurz vor dem Ende, die FCS-Keeper Tim Schreiber vereitelte. Der 21-Jährige, der bereits mit einer Augenverletzung ins Spiel ging, brach sich bei der Aktion offenbar die Nase. Sein Einsatz am Samstag gegen Preußen Münster ist ungewiss. In der Nachspielzeit hatte der FCS noch einmal eine riesige Gelegenheit, aber Brünker verpasste den optimalen Zeitpunkt zum Abschluss. „Das Ergebnis ist unbefriedigend, aber unter dem Strich können wir auch feststellen, dass wir defensiv deutlich stabiler geworden sind. Unsere Abwehrspieler sind mittlerweile wieder auf einem richtig guten Niveau“, sagte Ziehl mit Blick auf das dritte Spiel ohne Gegentor in Folge.
Am Samstag geht es für den FCS gleich weiter. Mit Aufsteiger Preußen Münster stellt sich dann eine Mannschaft vor, die eher spielerische Akzente setzen wird. „Das wird uns sicher entgegenkommen“, sagte Neudecker, „es wird sicherlich ein anderes, besseres Spiel.“ Sofern der Platz das zulässt.
FORUM-Einzelkritik:
Tim Schreiber: Bei einer Flanke unsicher, am Ende hervorragend. Note 2-
Marcel Gaus: Viel unterwegs, aber glücklos beim Flanken. Note 3-
Boné Uaferro: Selten gefordert, immer souverän. Note 2
Manuel Zeitz: Rieb sich an Sebastian Mai auf, behielt fast immer die Oberhand. Note 2
Bjarne Thoelke: Seine Formkurve geht weiter nach oben. Note 2
Calogero Rizzuto: Engagiert, aber nicht immer präzise. Note 3
Patrick Sontheimer: Kämpferisch stark, aber wieder einmal mit üblen Fehlpässen. Note 4
Tim Civeja: Forderte oft den Ball. In Zweikämpfen oft unterlegen. Note 3-
Luca Kerber: Konzentrierter, solider Auftritt 3
Amine Naifi: Auf dem tiefen Boden kamen seine Fähigkeiten kaum zum Tragen. Note 3-
Kai Brünker: Vergab zwei große Chancen. Sehr engagiert. Note 3-
Richard Neudecker: Kam eine halbe Stunde vor dem Ende. Die Spielpraxis fehlt ihm. Note 3.