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WAS MACHT EIGENTLICH...

Weltruhm erlangte Dempsey als Dr. Derek Shepherd in der Serie „Grey’s Anatomy“. Hier mit Sandra Oh (2005)
Foto: picture alliance / Mary Evans / AF Archive / Touchstone

Patrick Dempsey?

Als Dr. McDreamy wurde er mit der TV-Serie „Grey’s Anatomy“ weltberühmt. Außerdem gab er in Hollywood-Filmen meist den romantischen Lover. Sein Herzensprojekt nach privaten und beruflichen Rückschlägen: das von ihm gegründete Krebszentrum „Hope & Healing“.

Sein größter Berufswunsch als Teenager war es, zum Zirkus zu gehen und Clown zu werden. Um diesem Traum näherzukommen, lernte Dempsey das Jonglieren, Zaubern und Puppenspiel. So verdiente er sich auf diversen Showbühnen sein Geld eine ganze Weile als Alleinunterhalter. Nach einem Auftritt im Roundabout Theater in New York bot man ihm dann eine kleine Rolle im Kinofilm „Die Himmelsstürmer“ (1985) an. Ende der 80er-Jahre war Patrick Dempsey mit Filmen wie „Can’t Buy Me Love“, „Loverboy“ und „Die wahren Bosse“ einer der beliebtesten Stars in Hollywood. 

Danach geriet er überraschend in Vergessenheit. 2005 gelang ihm mit der TV-Hit-Serie „Grey’s Anatomy“ ein sensationelles Comeback. Über zehn Jahre lang spielte er den Neurochirurgen Dr. Derek Shepherd alias „Dr. McDreamy“ und wurde mit dieser Rolle zum Publikumsliebling, diesseits und jenseits des Atlantiks. Der große TV-Erfolg belebte auch seine Kino-Karriere wieder. 2007 war er in der romantischen Komödie „Verwünscht“ zu sehen, danach folgten Hollywood-Blockbuster wie „Verliebt in die Braut“ (2008) und „Bridget Jones’ Baby“ (2016).

Intensives Familienleben

Patrick Dempsey bei der Premiere von „Ferrari“ im Dezember 2023 in Los Angeles
Patrick Dempsey bei der Premiere von „Ferrari“ im Dezember 2023 in Los Angeles - Foto: picture alliance / Willy Sanjuan / Invision / AP

„Ich muss gestehen, dass ich ‚Grey’s Anatomy‘ mein künstlerisches Überleben verdanke. Ich weiß wirklich nicht, was aus mir geworden wäre, wenn ich diese Rolle nicht bekommen hätte. Ich hatte ja relativ leicht in Hollywood Fuß gefasst, und die ersten Jahre lief es auch supergut. In meinem jugendlichen Leichtsinn dachte ich natürlich, das würde immer so weitergehen. Ging es aber nicht. Anfang der 90er war ich plötzlich weg vom Fenster. Keiner wollte mich mehr haben. Das Telefon blieb stumm. Das war ein ziemlicher Schock für mich. Dieser furchtbare Zustand hat fast zehn Jahre lang angedauert. Das ist eine verdammt lange Zeit, vor allem in Hollywood. Es war eine Lektion in Bescheidenheit und Demut. Und das Verrückte war: Zum Vorsprechen für ‚Grey’s Anatomy‘ wollte ich eigentlich gar nicht hingehen. Ist das zu fassen? Gott sei Dank haben mich meine Frau und einige Freunde dann dazu überredet, es doch zu tun. Ohne sie hätte ich es nicht geschafft. Diesen Reality-Check werde ich nie im Leben vergessen.“

Wenn man plötzlich aus dem Hollywood-Olymp geworfen wird, ist das nicht nur ein brutaler Karriereknick, sondern geht einem dann auch privat meist ziemlich an die Nieren. So war es zumindest bei Patrick Dempsey. Nach sieben Jahren Ehe ließ er sich 1994 von seiner ersten Frau, Rocky Parker, scheiden; sie war 27 Jahre älter als er – und die Mutter seines besten Freundes Corey Parker. „Darüber möchte ich in der Öffentlichkeit aber nicht reden. Lassen Sie mich nur soviel sagen: Zwischen meinem 20. und 30. Geburtstag musste ich viele private und berufliche Turbulenzen überstehen und bin in dieser Zeit wohl ‚zum Mann gereift‘, wie man so sagt.“

Jillian Fink ist die Frau, die Patrick Dempsey auch in diesen dunklen Zeiten zur Seite stand und ihn dazu ermutigte, zum „Grey’s Anatomy“-Casting zu gehen. 1999 heiratete er Jill, mit der er drei Kinder hat. 2015 reichten beide die Scheidung ein, die sie aber ein Jahr später zurücknahmen. 2024 feierten sie ihre Silberhochzeit in Maine mit einem großen Fest für Familie und Freunde. Die Schauspielerei hat Patrick Dempsey zugunsten eines „intensiven Familienlebens“ nun etwas zurückgestellt. „Wir haben ein wunderschönes Zuhause in Maine, wo ich aufgewachsen bin. Und da verbringe ich jetzt viel mehr Zeit mit meiner Familie. Da kann ich wunderbar relaxen und meine Batterien wieder aufladen.“

Leidenschaft für Autorennen

Patrick Dempseys größte Leidenschaft ist übrigens das Autorennen. „Ich bin ein passionierter Rennfahrer. Die Leidenschaft für schnelle Autos geht bis in meine Kindheit zurück, als ich mit meinem Vater Rennen besucht habe. Aber die eigentliche Faszination beim Autorennen ist die Geschwindigkeit. Je schneller du nämlich fährst, desto ruhiger wirst du innerlich. Das ist ein unbeschreibliches Gefühl. Und das Beste ist, dass es nicht mein Beruf, sondern mein Vergnügen ist. Ich bin im wahrsten Sinne des Wortes Amateur, also Liebhaber. Und ich bin stolzer Besitzer von zwei Panoz-GT-Rennautos, mit denen ich und mein Vision Racing Team auch schon an vielen Rennen teilgenommen haben. Die absoluten Highlights waren – bis jetzt – das 24-Stunden-Rennen von Daytona und das 24-Stunden-Rennen von Le Mans. Le Mans bin ich schon einige Male gefahren und habe mit meinem eigenen Rennstall ‚Dempsey Racing‘ sogar einmal den vierten Platz erreicht.“ 

Patrick Dempsey ist aber nicht nur auf der Leinwand und diversen Rennstrecken präsent, er kümmert sich auch intensiv um das von ihm 2008 in seiner Heimatstadt Lewiston gegründete „Dempsey Center for Cancer Hope & Healing“. Der Grund für dieses Informationszentrum für Krebspatienten war die Krebserkrankung seiner Mutter Amanda im Jahr 1997, die 2014 mit 79 Jahren starb. Für sein philanthropisches Engagement bekam er vom Bowdoin College in Maine die Ehrendoktorwürde verliehen. Es darf vermutet werden, dass er diese Auszeichnung weitaus mehr schätzt als den „Sexiest Man Alive Award“, der ihm 2023 vom US-Magazin People zuteilwurde.  

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