Projektleiterin, Influencerin, Schauspielerin und Moderatorin Sandra Czok (34) aus Hannover begeistert über 92.000 Follower bei Instagram mit Authentizität, besonderen Erlebnissen und individuellen Looks. Ein Interview über ihre Anfänge, ihr heutiges Leben, die Schattenseiten von Instagram, die liebsten Winteroutfits und ihre Erfahrungen bei „Shopping Queen“.
Liebe Sandra, Du arbeitest nicht nur als Model und Influencerin, sondern bist auch Medienmanagerin und Schauspielerin. Wie genau kombinierst Du das?
Da ich eine Ausbildung zur Kauffrau für Marketingkommunikation absolviert und ein Studium im Bereich Medienmanagement abgeschlossen habe, war mein Herz schon immer im Bereich Marketing zu Hause. Bereits 2014 hatte ich das Glück, neben meinem Studium mit Social Media beginnen zu können. So konnte ich parallel zum Aufbau meiner klassischen Karriere auch den Bereich Social Media erfolgreich entwickeln. Das Besondere daran: Beide Welten lassen sich optimal miteinander verbinden, und Erfolge in dem einen Bereich tragen auch zum Erfolg im anderen bei. Nach über zehn Jahren in dieser Branche habe ich mir daher ein solides Fundament aufgebaut. Mein Geheimnis? Ein gut strukturierter Kalender – und ja, nicht digital, sondern als haptisches Exemplar, das ich immer bei mir habe, um all meine Aufgaben unter einen Hut zu bringen. Einerseits arbeite ich als Projektleiterin, andererseits bin ich als Influencerin, Model, Schauspielerin und Moderatorin aktiv. Während ich meine Leidenschaft als Schauspielerin und Moderatorin vor der Kamera auslebe, profitiere ich in meiner Tätigkeit als Medienmanagerin von meinem Know-how im Marketingbereich. Gemeinsam mit meinem Team setze ich Projekte um und bringe meine Erfahrungen als studierte Medienmanagerin gezielt in die Arbeit ein.
Wie kann man sich Deinen Alltag vorstellen?
Mein Alltag variiert in verschiedenen Phasen. Momentan ist er aber sehr strukturiert. Von Montag bis Mittwoch lege ich meinen Fokus auf meinen Job als Projektleiterin. Gemeinsam mit meinem Team arbeite ich intensiv an verschiedenen Projekten, die wir vorantreiben, und bin stetig im Austausch. Ab Donnerstag geht es für mich meistens vor die Kamera, und ich richte meine Aufmerksamkeit auf meine Tätigkeiten als Schauspielerin, Moderatorin und Influencerin. Je nach Saison kommen zusätzliche Termine hinzu, die ich oft abends einplane, um alle Aufgaben effizient zu bewältigen. Wenn Deadlines oder wichtige Verpflichtungen anstehen, ist eine sorgfältige Planung unverzichtbar. Diese Struktur ermöglicht es mir, mich in jedem Bereich voll und ganz zu engagieren. Natürlich ist das nicht in Stein gemeißelt. Es gibt Phasen, in denen ich meinen Fokus ausschließlich auf das Schauspiel lege und ganztägig am Set bin. Andere Zeiten wiederum erlauben es mir, mich mehrere Wochen auf ein bestimmtes Projekt zu konzentrieren. Eines ist sicher: Es bleibt abwechslungsreich, und spannende Projekte bereichern kontinuierlich meinen Arbeitsalltag.
Wie kamst Du eigentlich zum Modeln und zu Instagram?
Das Modeln und das Leben vor der Kamera haben mich schon immer fasziniert. Bereits in jungen Jahren habe ich mir die Kamera meines Vaters geschnappt und Tänze oder Laufsteg-Auftritte inszeniert. Mit 14 war es dann soweit: Meine Mutter begleitete mich zu meinen ersten Shootings, und wir registrierten mich gemeinsam bei einer Modelagentur. Von da an nahm alles langsam Fahrt auf – die Shootings wurden über die Jahre immer mehr, und ich lernte, selbstbewusster vor der Kamera zu agieren und mich kreativ auszudrücken. In dieser Zeit traf ich auch meinen guten Freund und Fotografen, mit dem ich viele coole Projekte realisieren konnte. Das war lange vor der Zeit von Instagram. Als ich 2014 mit Social Media startete, hatte ich bereits eine Menge Material. Ohne viel darüber nachzudenken, begann ich direkt mit meinen kreativen und einzigartigen Fotos auf der Plattform – der perfekte Einstieg, ohne dass ich extra Fotos machen musste!
Wie ging es dann weiter?
Durch meine frühen Fotoshootings konnte ich mir bereits ein kleines Netzwerk aufbauen. Dadurch erhielt ich die Empfehlung, gemeinsam mit Rossmann einen Nagellack auf den weltweiten Markt zu bringen. Nach einer kurzen Bewerbungsphase klappte das tatsächlich, und ich war überglücklich, meinen selbst ausgewählten Farbton in den Drogerien und Märkten zu sehen. Dies führte zu meinen ersten Moderationseinsätzen vor Ort sowie weiteren spannenden Kooperationen mit anderen Marken. Damit ging meine Reise so richtig los!
Wenn Du einer neuen Bekanntschaft von Deinem Beruf erzählst: Welche lustigen und verrückten Erlebnisse sind dann immer mit dabei?
Die verrücktesten und lustigsten Erlebnisse habe ich eigentlich immer auf Shootingreisen oder am Set. Die Drehs sind oft unglaublich amüsant, und wir haben jede Menge Spaß bei der Umsetzung. In meiner Rolle als Anna Sommer in der Daily-Soap „Krass Schule“ auf RTL Zwei musste ich mich nach manchen Szenen selbst über mich lustig machen. Bei einem Dreh riss mir zum Beispiel die Hose, bei einem anderen lief ich den ganzen Tag mit einer halben Kontaktlinse herum. Ein besonders skurriles Erlebnis hatte ich mit meinem Mann, als wir ein Romantik-Hotel testen sollten. Es stellte sich schnell heraus, dass es sich um ein SM-Hotel handelte. Da wir mit dieser Thematik keinerlei Berührungspunkte hatten, waren wir zunächst völlig perplex, ließen uns aber auf den Tag ein und hatten trotzdem viel Spaß. Es passieren ständig lustige Dinge, und ich teile diese Momente transparent auf meinen Kanälen. Ich sehe alles locker und positiv und versuche, nichts zu beschönigen. Stattdessen gebe ich gerne einen Blick hinter die Kulissen und teile diese Erfahrungen.
Nach welchen Kriterien wählst Du Werbepartner aus?
Im Grunde ist es ganz einfach: Die Produkte oder Dienstleistungen der Werbepartner müssen mich persönlich interessieren und so spannend sein, dass ich sie privat kaufen oder nutzen würde. Wenn das der Fall ist, teste ich sie gerne aus und empfehle sie weiter. Ein weiterer wichtiger Punkt ist der finanzielle Aspekt, bei dem sich meine Einstellung in den letzten Jahren deutlich verändert hat. Ein absolutes No-Go ist für mich jedoch, wenn es an Respekt und Wertschätzung seitens des Werbepartners fehlt. Unermüdlich verhandeln zu müssen, ist für mich keine Option mehr. Oftmals wird der Aufwand, der hinter solchen Kooperationen steckt, unterschätzt.
Was, würdest Du sagen, hebt Dich und Dein Profil von anderen ab?
Optisch betrachtet führe ich keinen klassischen, ästhetischen „Vanilla“-Kanal. Dennoch gibt es bei mir klare wiederkehrende Elemente und einen durchgehenden Farbstil, der sich erkennbar durchzieht – etwas, das mir durch mein Marketingherz besonders wichtig ist. Inhaltlich stehen bei mir Positivität, motivierende Worte und vor allem Kreativität im Vordergrund, insbesondere bei Shootings, die ich seit meinen Anfängen regelmäßig durchführe. Auch wenn Shootings heutzutage nichts Einzigartiges mehr sind, bleiben sie ein fester Bestandteil von mir. Ich glaube, dass bei mir die Mischung den Unterschied macht: Einerseits lebe ich meine Leidenschaft vor der Kamera aus, andererseits arbeite ich hinter den Kulissen im Bereich Marketing. Diese Balance zu finden, ist oft eine Herausforderung und erfordert professionelle Partner an meiner Seite sowie absolute Hingabe. Es ist ein schmaler Grat, der über Jahre hinweg nur Schritt für Schritt gemeistert werden kann. Viele entscheiden sich für eine Seite – entweder vor oder hinter der Kamera. Doch wer hartnäckig und leidenschaftlich an seinen Träumen festhält, kann beide Bereiche so aufbauen, dass sie sich gegenseitig unterstützen. Das Feedback meiner Zuschauer zeigt mir, dass viele diesen herausfordernden Weg ebenfalls einschlagen möchten.
Für welche positiven Dinge nutzt Du Dein Profil und Deine Reichweite gern?
In einer Zeit, in der die Medien oft von negativen Schlagzeilen dominiert werden, freue ich mich besonders, meine Kanäle für positive Inhalte nutzen zu können. Aufgrund des großartigen Feedbacks motiviere ich meine Zuschauer gerne dazu, an ihren Träumen festzuhalten, sie zu manifestieren und stets an sich selbst zu glauben. Das ist mir unglaublich wichtig, denn auch ich habe diesen Prozess der persönlichen Entwicklung durchlaufen. Selbst heute arbeite ich kontinuierlich an meiner Persönlichkeitsentwicklung, um weiter zu wachsen und neue Herausforderungen zu meistern.
Zusätzlich inspiriere ich meine Community durch meine Reisen, gebe Tipps und Tricks im Bereich Mode, insbesondere bei Shootings, und berichte über interessante Ereignisse in meiner Stadt Hannover. Wer eine frische Brise Motivation sucht, neue Inspiration in Hannover finden möchte oder einfach Lust hat, die Welt durch meine Augen zu entdecken, sollte unbedingt bei mir vorbeischauen.
Welche Deiner Beiträge sind die beliebtesten?
Die beliebtesten Beiträge auf meinen Kanälen stammen oft von meinen Reisen oder beruflichen Erfolgen als Moderatorin und Schauspielerin vor der Kamera. Dabei bin ich stets transparent und teile voller Dankbarkeit jeden Job, der mir besonders viel Freude bereitet hat. Das positive Feedback und die große Nachfrage zeigen, wie sehr diese Einblicke geschätzt werden.
Wenn Du Dinge an Social Media und im Modebusiness verändern könntest – welche wären das?
Es ist wichtig, dass nicht jedes Wort auf die Goldwaage gelegt wird und Menschen sich so präsentieren können, wie sie möchten, ohne ständig für alles kritisiert zu werden. Gerade im Modebusiness sollte das Mindset weiter gestärkt werden, dass es völlig in Ordnung ist, so zu sein, wie man ist – ob mit Cellulite, Rundungen oder Doppelkinn. Wir sind zwar auf dem richtigen Weg, aber es reicht noch nicht aus, da Social Media oft die Unsicherheit verstärkt.
Ich habe nichts gegen Filter oder besondere Effekte, im Gegenteil – wir leben in einer Welt, in der das absolut akzeptabel ist. Allerdings sollte der Umgang damit lockerer werden, und gleichzeitig der Druck, Filter als Norm zu sehen, abnehmen. Der kreative Aspekt sollte im Vordergrund stehen, nicht der Zwang, Filter zu nutzen, weil man sich für sein Aussehen schämt.
Welche Schattenseiten hat Social Media für Dich?
Was ich besonders bedenklich finde: Immer mehr Menschen hängen nur noch am Handy und legen es keine Minute aus der Hand. Das betrifft mich definitiv nicht. Ich bin immer dankbar, wenn ich mal etwas Ruhe vom ständigen Online-Sein habe, da ich ohnehin schon viel Zeit damit verbringe. Erschreckend ist jedoch, dass selbst bei persönlichen Treffen viele nicht vom Handy loskommen und sich kaum noch auf den direkten, menschlichen Kontakt konzentrieren können. Diese Erfahrung mache ich leider immer häufiger, und es ist sehr anstrengend. Jede Minute online – einfach krass!
Wie sieht Deine Beauty-Routine aus, und welche Produkte sind für Dich wahre Gamechanger?
Ab in die Wanne und pure Entspannung! Nichts geht über ein entspanntes Bad mit ätherischen Ölen – da kann ich richtig abschalten und neue Energie tanken. Am liebsten gönne ich mir dazu eine Gesichtsmaske und intensive Haarpflege. Ein echter Gamechanger für mich sind dabei meine Haar- und Wimpernverlängerungen, die übrigens ganz natürlich wirken. Obwohl viele bei diesem Thema oft in Klischees denken, spare ich damit tatsächlich viel Zeit. Dank dieser Unterstützung ist meine Morgenroutine deutlich unkomplizierter und auch beim Styling habe ich dadurch große Vorteile.
Wie wichtig sind Dir kosmetische Behandlungen und eventuell auch kleine Beauty-Eingriffe/Filler?
Kosmetische Behandlungen finde ich bei natürlichem Grad okay, und ich stehe dazu, indem ich sie transparent auf meinen Kanälen teile. Jeder sollte selbst entscheiden, was für ihn das Richtige ist. Aufgrund meines Bruxismus lasse ich mir beispielsweise seit Jahren Botox in die Kaumuskulatur spritzen, um das Zähneknirschen zu reduzieren. Zudem gönne ich mir hin und wieder eine kleine Auffrischung meiner Lippen und behandle auch meine Zornesfalte.
Was fasziniert Dich an Mode?
Mode ist für mich der perfekte Ausdruck der eigenen Persönlichkeit und hebt diese nochmals hervor. Es geht nicht darum, Trends zu folgen, sondern das zu tragen, was sich richtig anfühlt. Mein Stil variiert je nach Lebensphase – manchmal bunter, manchmal legerer. Doch am Ende faszinieren mich immer auffällige Designs und die Liebe zum Detail.
Wie muss ein Look sein, damit Du zufrieden bist?
Für mich ist es wichtig, dass ich den Look wirklich fühlen kann und mich darin wohlfühle. Das hängt natürlich stark von meiner Stimmung und Tagesform ab. Meistens beinhaltet mein Outfit aber ein auffälliges Teil, eine besondere Farbe oder ein Statement-Piece.
Wie sehen Deine Lieblings-Winteroutfits aus?
Kuschelig und warm muss es auf jeden Fall sein, aber je nach Anlass darf es auch gerne schick sein – zum Beispiel mit schönen Stiefeln. Meine Lieblingsfarben im Winter sind übrigens Beige- und Brauntöne. Kleiner Fun Fact: Schwarz trage ich selten, außer im Winter, da ich finde, dass es in Kombination sehr edel wirken kann. Meine Winterlooks kombiniere ich gerne mit auffälligen Stiefeln, die man nicht so oft sieht. Ansonsten liebe ich Oversized-Blazer mit markanten Schultern oder XXL-Jacken.
Auf welche Farben setzt Du diesen Winter?
Ich setze gerne auf erdige Töne wie Beige und Braun, kombiniere sie aber oft mit farbigen Akzenten oder metallischen Nuancen wie Silber, Kupfer oder Gold. Dazu mixe ich verschiedene Materialien, die in der gleichen Farbfamilie bleiben, aber unterschiedliche Texturen haben. Auch beim Make-up bevorzuge ich warme Töne – Braun, Beige oder Gold. Für die Lippen greife ich gerne zu nussigen Nude-Tönen, manchmal auch etwas dunkler.
Du wurdest vor ein paar Jahren von Guido Maria Kretschmer zur „Shopping Queen Hannover“ gewählt, und einige Zeit später hast Du zusammen mit Sängerin Fernanda Brandão den dritten Platz bei „Shopping Queen des Jahres“ belegt – zu welchen Themen hast Du hier welche Outfits zusammengestellt?
Beim ersten Dreh ging es darum, wie man Unterwäsche alltagstauglich kombinieren kann – damals ein absoluter Trend. Ich entschied mich dafür, ein Nachthemd unter einem Oversize-Pullover hervorblitzen zu lassen, was sich als tolle Idee herausstellte.
Beim zweiten Dreh bekam ich von Guido höchstpersönlich ein It-Piece überreicht: grüne Velours-High Heels von Moschino. Die Herausforderung bestand darin, mein Outfit um diese Schuhe herum zu gestalten. Lustigerweise durfte ich im letzten Jahr noch einmal als Begleitperson an dem Format teilnehmen. Diesmal drehte sich alles um Trenchcoats. Damit habe ich wirklich jede Perspektive, die man bei diesen Drehs haben kann, durchlebt. Am Ende des Tages ist es egal, welches Motto vorgegeben wird. Solange man sich selbst treu bleibt und Spaß daran hat, entstehen coole Outfits, die man selbstbewusst präsentieren kann.
Was war es für eine Erfahrung für Dich, bei der Sendung „Shopping Queen“ mitzumachen? Und ist es wirklich so stressig, wie es manchmal im TV wirkt?
Jeder Dreh war auf seine Weise besonders und wird für immer einen besonderen Platz in meinem Herzen haben. 2017 hatte ich meine erste richtige Fernseherfahrung, die ich natürlich nie vergessen werde.
„Shopping Queen“ ist letztlich ein Wettbewerb gegen die Zeit, bei dem man auch rechtlichen Vorgaben entsprechen muss, was das Ganze anspruchsvoller macht, als es für die Zuschauer oft wirkt. Es gibt definitiv einige Herausforderungen zu bewältigen. Dennoch sind die Teams, die dich den ganzen Tag begleiten, unglaublich nett und unterstützen, wo es nur geht. Es hängt immer davon ab, wie schnell man das passende Outfit findet. Am Ende kann es zeitlich schon mal sehr knapp werden. Ich habe diese Erfahrung zweimal gemacht und es trotzdem jedes Mal in letzter Minute geschafft.
Was steht als Nächstes bei Dir an, und welche Pläne hast Du für die Zukunft?
Momentan stehe ich wieder häufig vor der Kamera und hatte erst kürzlich die Gelegenheit, an einem größeren Projekt mitzuwirken. Schon im nächsten Jahr wird es dazu mehr Informationen geben.
Zukünftig plane ich, noch intensiver in diesem Bereich tätig zu sein und lasse mich von all den Möglichkeiten leiten, die auf mich zukommen.
Mit jedem Projekt und jeder neuen Erfahrung entwickelt man sich weiter und entdeckt unerwartete Perspektiven, die man zuvor vielleicht nie in Betracht gezogen hätte. Ich bin offen und dankbar für all die Chancen, die sich ergeben, und freue mich auf alles, was noch kommt.