Erste Delle
Basketball-Vizemeister Alba Berlin muss in der noch jungen Saison seine erste „schwarze Woche“ verkraften. War der EuroLeague-Fehlstart mit 77:87 gegen Titelverteidiger Panathinaikos Athen noch zu verkraften, bedeutete am vergangenen Sonntag die erste Saisonniederlage im dritten Bundesliga-Spiel mit 87:91 beim früheren Champions-League-Sieger Telekom Baskets Bonn.
Am Rhein wechselten im Team von Trainer Israel Gonzalez Licht und Schatten mehrfach. Gestatten die „Albatrosse“ zunächst noch eine Zwei-Punkte-Pausenführung, zog Berlin im dritten Viertel zwischenzeitlich auf zehn Zähler davon – doch nur, um letztlich wieder mit einer Vier-Punkte-Hypothek in den Schlussabschnitt gehen zu müssen. Zweimal ging Alba danach noch mit einem Punkt in Führung, musste sich aber trotz 21 Zählern von Topscorer Trevion Williams geschlagen geben. Selbstvertrauen für das nächste EuroLeague-Spiel am 11. Oktober beim FC Barcelona konnte das Gonzalez-Team damit nicht tanken.
Weiße Weste mühevoll verteidigt
Titelverteidiger BR Volleys bleibt in der Volleyball-Bundesliga der Männer die einzige Mannschaft mit weißer Weste – allerdings nur dank eines Kraftaktes. Denn seinen Nimbus konnte das Team von Trainer Joel Banks beim 3:1-Auswärtssieg bei den Baden Volleys SSC Karlsruhe nur mit sehr großer Mühe wahren. Beim dritten Sieg im dritten Spiel nämlich drohte dem Serien-Champion im vierten Satz bei eigener 2:1-Satzführung durch einen 15:20-Rückstand mindestens der erste Punktverlust. Johannes Tille und Co. bewiesen jedoch mentale Stärke, schafften zunächst den Ausgleich zum 21:21 und nutzten kurz darauf gegen zusehends entnervte Gastgeber ihren ersten Matchball. Dennoch kann Berlin die Generalprobe für das Topspiel am Samstag in eigener Halle gegen den Dauerrivalen VfB Friedrichshafen angesichts vieler Probleme nur als durchwachsen bewerten.
Doppeltes Comeback
Die Tischtennisspielerinnen von Berlin Eastside hatten am ersten Oktober-Sonntag gleich mehrfach Grund zur Freude. Das Comeback des deutschen Meisters in der Champions League nach einjähriger Abstinenz verlief beim 3:1 für den französischen Vertreter Metz TT ebenso erfolgreich wie die Rückkehr von Nationalspielerin Nina Mittelham nach mehrmonatiger Zwangspause. Außerdem feierte die Chinesin He Zhuolija eine gelungene Premiere im Eastside-Dress. Bei seinem Gruppenphasen-Auftakt bestätigte Berlin seine Favoritenstellung und nahm Revanche für das Viertelfinal-Aus von 2023. Im Blickpunkt stand Mittelhams erstes Match nach ihrem Olympia-Aus wegen eines Bandscheibenvorfalls, in dem die EM-Zweite die Luxemburgerin Sarah de Nutte in drei knappen Sätzen besiegte. He, eine frühere Top-15-Spielerin, avancierte durch zwei Erfolge zur Matchwinnerin der Gastgeber. Den einzigen Punkt gab Xiaona Shan ab. Im nächsten Gruppenspiel muss Eastside in Tschechien bei SKST Hodonin antreten. Erst neun Tage später folgt Berlins Bundesliga-Start gegen den TSV Langstadt.
Triathlon
Rom, immer wieder Rom
Rom ist für die ehemalige Triathlon-Sprinteuropameisterin Nina Eim offenbar ein gutes Pflaster. Die für Triathlon Potsdam startende Olympia-Zwölfte gewann in der „ewigen Stadt“ wie schon vor Jahresfrist den Weltcup-Wettbewerb über die Sprintdistanz. Eim siegte nach 750 Meter Schwimmen, 20 Kilometer Radfahren mit einer drei Runden langen Aufholjagd und dem abschließenden 5-Kilometer-Lauf in 1:00:40 Stunden mit sechs Sekunden Vorsprung auf die Schweizerin Alissa König. Im Ziel freute sich die 26-Jährige über ihre erfolgreiche Taktik im entscheidenden Lauf: „Mein Plan war, die erste Laufrunde kontrolliert anzugehen und dann auf der zweiten Runde das Tempo schrittweise zu erhöhen. Das hat sich ausgezahlt.“
Für die ehemalige Vizeweltmeisterin mit der Mixed-Staffel bedeutete der zweite Erfolg am Tiber auch insgesamt den zweiten Weltcupsieg ihrer Karriere.
KSV unentschieden
Der KSV Köllerbach und der KSC Hösbach haben sich in der Ringer-Bundesliga Nord mit einem 13:13 getrennt. In Hösbach gingen am Samstagabend fünf Kämpfe an Köllerbach und fünf an die Gastgeber. KSV-Ringer Vasyl Mykhailov feierte einen Sieg durch technische Überlegenheit. Punktsiege holten Etienne Kinsinger, Islam Dudaev, Dauren Kurugliev und Peter Öhler. Hösbach siegte in zwei Kämpfen durch technische Überlegenheit. Am Samstag tritt Köllerbach in Mainz an. Die beiden ersten Saisonkämpfe hatte der KSV jeweils wegen Regelverstößen der Gegner durch eine Wertung am Grünen Tisch mit 40:0 gewonnen.
BCB siegt weiter
Der 1. BC Saarbrücken-Bischmisheim hat den dritten Sieg im dritten Ligaspiel der neuen Badminton-Bundesligasaison gefeiert. Die Saarländer setzten sich am Samstag auswärts in Wittorf mit 4:3 durch. Der BCB gewann das erste Herrendoppel mit Sögaard/Jille und das zweite Herrendoppel mit Seidel/Hess jeweils mit 3:0. Christophersen siegte im Herreneinzel ebenso mit 3:1 wie Jacobsen im Dameneinzel.Das Mixed mit Seidel/Efler und das zweite Herreneinzel von Nikolov gingen jeweils mit 0:3 verloren. Das BCB-Damendoppel mit Jacobsen/Efler musste sich in fünf Sätzen geschlagen geben.
Trainer des Jahres
Der Deutsche Leichtathletik-Verband hat Weitsprung-Bundestrainer Ulli Knapp aus Kirkel als „Trainer des Jahres“ ausgezeichnet. Knapp trainiert seit Jahren Weitspringerin Malaika Mihambo, die in Paris olympisches Silber gewann. Die Auszeichnung erhält der Saarländer zusammen mit Iris Manke-Reimers, Trainerin von Kugelstoß-Olympiasiegerin Yemisi Ogunleye. „Die Entscheidung ist uns extrem schwer gefallen, und wir haben uns die Köpfe heiß geredet. Wir wollten keine punktuelle Leistung würdigen. Daher haben wir gesagt: Es sind beide zu ehren“, erklärte Jurymitglied und DLV-Vorstand Leistungssport, Jörg Bügner. Knapp trainiert seit vier Jahren Weitspringerin Malaika Mihambo. Bei den Olympischen Spielen in Tokio gewann Mihambo Gold, in Paris holte sie – geschwächt von einer Corona-Infektion– die Silber-Medaille. In der zurückliegenden Saison gewann Mihambo zudem in Rom den EM-Titel mit einem Sprung auf 7,22 Meter – der zweitbesten Weite ihrer Karriere.
Handball
Später Punkt
Als schon fast alles vorbei war, wurde die Partie der 3. Handball-Liga im VTV-Sportzentrum in Mundenheim am Freitagabend doch noch zum Krimi. Die Gastgeber, die 50 Minuten dominiert hatten und mit 25:18 gegen die HG Saarlouis klar führten, verloren ihre Linie. Mit einer extrem offensiv agierenden Deckung, einem gut haltenden, gerade eingewechselten Michel Fiedler und schnellen Toren verkürzten die Saarländer in gerade mal fünf Minuten mit einem 5:0-Lauf auf 25:23. Plötzlich war alles wieder offen. VTV-Coach Steffen Schneider zog die Notbremse, unterbrach den Lauf der Gäste, doch „Mister 100 Prozent“ (Wurfquote), Elyas Noh versenkte den ersten und einzigen Siebenmeter für die HGS zum 26:26. Noch fast drei Minuten waren auf der Uhr doch es blieb beim Unentschieden (28:28) und einem am Ende „gewonnenen Punkt“ für Saarlouis.
Das sah auch HGS-Chefcoach Philipp Kessler so, sprach von einer gerechten Punkteteilung. Ein Lob gab es für die Moral der Mannschaft, obwohl es zu einer solchen „Alles oder nichts“-Situation eigentlich nicht kommen sollte. „Wir müssen und werden uns im Angriff gegen Mannschaften, die so aggressiv decken, wie Mundenheim, etwas einfallen lassen“, so Kessler, der in dieser Partie vor allem die fehlende Durchschlagskraft und Tiefe in den Aktionen seiner Mannschaft vermisste. „Wir müssen mehr dorthin gehen, wo es wehtut.“ Es bleibe also noch viel Arbeit, um „das Selbstverständnis“ in der Mannschaft wiederzufinden. Am Samstag trifft die HGS in der heimischen Stadtgartenhalle um 19.30 Uhr auf den Longericher SC.