Transfer
Brown steigt bei Alba aus
Alba Berlins Shooting Guard Sterling Brown (29) zieht weiter. Nach einem Jahr an der Spree zog Brown eine Ausstiegsklausel in seinem Vertrag – Ziel unbekannt. „Sterling hat dem Team mit seinem Einsatz und seiner Professionalität sehr dabei geholfen, bis zum Schluss um Siege zu kämpfen“, so Sportdirektor Himar Ojeda. Brown hatte sich im Laufe der Saison erheblich gesteigert und war bis zu den Play-offs zu einem Go-To-Guy geworden, der dabei selten überdrehte – trotz gelegentlicher technischer Schwächen im Dribbling mit viel Zug zum Korb und sicherem Distanzwurf.
Ziel: der Titelgewinn
Im Nachgang der insgesamt 30. Meisterschaft des TTC Berlin Eastside konnte FORUM exklusiv den Manager der Champions und amtierenden Präsidenten des Deutschen Tischtennisbundes, Andreas Hain, sprechen. Für Eastside kündigte er an, nach einjähriger selbst gesteckter Pause wieder Champions League zu spielen. Ziel: der Titelgewinn. Auch wenn Tarnobrzeg derzeit die stärkste Mannschaft Europas stelle und auch die französischen Clubs in Berlin schlagen könnten. Ob des engen internationalen Terminkalenders werde Eastside de facto mit zwei verschiedenen Teams auflaufen. Einem für die Bundesliga und einem für Champions League und Pokal. Nina Mittelham (Nummer 1) wird die BL-Hinrunde kaum spielen. Abwehr-Ass Ding Yaping an 2 wird gefolgt vom taiwanesischen Neuzugang Huang Yu-Chiao (28) und Sabina Šurjan. Die ebenfalls nach Berlin gewechselte 18-jährige Mia Griesel folgt schon an 5, die 14-Jährige Josi Neumann an 7. Hain: „Wir erwarten irgendwann von Josi Neumann und Mia Griesel, dass sie hier in Berlin die Kastanien aus dem Feuer holen.“ Neu für die Champions League kommen zwei Chinesinnen: He Zhoujia, 26, spielt lange Noppe auf der Rückhand, Sun Mingyang, 25, zählte vor nicht langer Zeit zu „den Top 5 in China“, so Hain. Er denke, „wer Gruppenphase Champions League spielt, sollte bis auf die Play-offs in der Bundesliga gar nicht mehr antreten müssen. Das würde auch den Termindruck für alle entzerren.“ In seiner Amtszeit als DTTB-Präsident seit November 2023 habe man viel eingespart und erst einmal alles aufgelistet, was der Verband so leiste, sodass man jetzt mithilfe der Landesverbände den seit zehn Jahren angestrebten Strukturwandel schaffe. Die Turnierlizenz wurde eingeführt, vermutlich bekomme man auch das Defizit noch bis zur Neuwahl weg. In einer vielleicht zweijährigen Übergangszeit, bis alle neuen Strukturen stünden, werde er dann noch mithelfen.
Rolling Thunder
Während in der deutschen GFL die Hauptstadt-Teams spielfrei hatten, mussten in der European League of Football Berlin (ELF) Thunder am 8. Juli in Ungarn bei den Fehérvár Enthroners antreten. Das Team von Chefcoach Johnny Schmuck meisterte die Aufgabe beim sieglosen Kellerkind mit Bravour. Nach dem 47:0-Kantersieg stehen die Berliner nun bei vier Siegen gegenüber drei Niederlagen. Das bedeutet weiter Rang zwei in der ELF East hinter den Vienna Vikings, die alle ihre sieben Partien bislang gewonnen haben.
Wagner-Brüder verlängern bei Orlando
Die Berliner Basketballer Moritz und Franz Wagner (früher Alba Berlin) haben neue Verträge beim NBA-Club Orlando Magic unterschrieben. Während der Vertrag des älteren Wagner-Bruders Moritz (27) bis 2026 läuft und mit gut 20 Millionen Euro dotiert sein soll, erhielt der noch talentiertere Franz (22) in Florida einen Fünfjahresvertrag, der mindestens 206 Millionen Euro wert ist. Beide Wagners gewannen 2023 mit der deutschen Nationalmannschaft auf den Philippinen die Weltmeisterschaft und halfen durch ihren Einsatz auch mit, dass Orlando die beste Saison seit 2011/12 spielte. Schluss war in der ersten Play-off-Runde erst in Spiel 7 gegen die Cleveland Cavaliers.
Maja Schorr gewinnt Bronze bei U23-DM
Die 20-jährige Maja Schorr (SV GO! Saar 05) hat am Sonntag bei den deutschen Meisterschaften der U23 in Mönchengladbach über 400 Meter die Bronzemedaille erkämpft. Die Deutsche U20-Meisterin von 2022, deren Saisonaufbau durch langwierige Verletzungen beeinträchtigt wurde, erreichte im Finale 54,53 Sekunden und blieb damit 17 Hundertstelsekunden über ihrer Jahresbestzeit. Ihren Vorlauf am Samstag hatte sie in 55,55 Sekunden klar gewonnen. Deutsche U23-Meisterin wurde Vanessa Baldé (Hamburger SV) in 53,29 Sekunden vor Lena Leege (LAC Berlin) in 54,38 Sekunden.
Bei der MU23 überzeugten zwei Athleten, die noch der U20 angehören und im Wettstreit mit der älteren Konkurrenz persönliche Bestleistungen erzielten. Über 5.000 Meter steigerte sich der Deutsche U20-Vizemeister Lennart Zehfeld (LC Rehlingen) um 6,95 Sekunden auf 14:25,19 Minuten und belegte den 5. Platz. Den U20-Saar-Rekord aus dem Jahr 1980 verfehlte er nur um 2,36 Sekunden. Der erst 18 Jahre alte Timo Port (SV GO! Saar 05), Deutscher U18-Meister des Vorjahres, der als U20-Jugendlicher üblicherweise den 6-Kilo-Hammer wirft, musste in Mönchengladbach mit dem 7,26-Kilo-Hammer fertig werden. Im ersten Versuch übertraf er erstmals die 60-Meter-Marke (60,68 m) und ließ das Wurfgerät im sechsten Durchgang auf phänomenale 63,05 Meter fliegen. Das brachte ihm gegen die zum Teil vier Jahre älteren Mitstreiter den 6. Rang ein. Eine Top-8-Platzierung gelang auch Jan Thewes (LSG Schmelz-Hüttersdorf). Er wurde über 3.000 Meter Hindernis in 9:16,86 Minuten Siebter.
Sieg für Koch
Triathletin Annika Koch vom Olympiastützpunkt in Saarbrücken hat das Weltcup-Rennen in Tiszaujvarost in Ungarn gewonnen. Die 24-Jährige kam nach 59:17 Minuten ins Ziel. Nach 750 m Schwimmen, 20 km Radfahren und 5 km Laufen wurde die Britin Vicky Holland mit vier Sekunden Rückstand Zweite. Den dritten Platz belegte Diana Isakova mit 59:40 Minuten. Koch hatte sich kurz nach dem zweiten Wechsel an die Spitze geschoben. Diese Position ließ sie sich trotz des harten Kampfs mit Holland bis zum blauen Teppich nicht mehr nehmen. „Das Rennen war von Anfang an ziemlich hart, da ich mich nicht sehr stark gefühlt habe. Ich hatte ein wenig mit meiner Gesundheit zu kämpfen“, sagte sie nach ihrer siegreichen Vorstellung. Zuvor war die 24-Jährige bereits nach dem Schwimmen aussichtsreich mit einer kleinen Gruppe auf die Radstrecke gegangen und hatte sich auch nicht davon irritieren lassen, dass die Verfolgerinnen die Führenden auf der zweiten Radrunde stellten. „Am Ende des Laufs habe ich mich viel besser als erwartet gefühlt, denn die Hitze war unglaublich, man musste jede Wasserstation nehmen“, sagte Koch.
Radsport
Todesfall in Österreich
Der Radsport trauert um Andre Drege. Der Norweger verunglückte am Samstag auf der Königsetappe der Österreich-Rundfahrt tödlich im Alter von nur 25 Jahren. Der Profi des Teams Coop-Repsol kam nach Angaben der Veranstalter in der Abfahrt vom Großglockner zu Fall und erlag seinen Verletzungen. Details über den Unfallhergang waren vorerst nicht bekannt. Die 151,7 Kilometer lange Etappe nach Kals gewann der Italiener Filipo Ganna (Ineos Grenadiers), die Siegerehrung wurde aufgrund des tragischen Ereignisses abgesagt. Die Radsport-Elite der Tour de France trauert nach dem Tod des norwegischen Radprofis. „Ich stehe unter Schock“, sagte Superstar Tadej Pogacar am Samstag. „Es ist schwer zu verarbeiten, was passiert ist. Das ist sehr traurig zu hören“, fügte er hinzu. „In der Radsportwelt müssen wir wirklich aufeinander achten und aufeinander aufpassen“, sagte der aktuelle Gesamtführende im Gelben Trikot. Nach dem Unglück endete die letzte Etappe des Rennens am Sonntag mit einer Kondolenzfahrt. Das teilten die Veranstalter nach Absprache mit der Familie und den Teams mit. „Der Tour-Tross und die ganze Radsportwelt sind geschockt“, hieß es in der Mitteilung. „Die Erinnerungsfahrt war der ausdrückliche Wunsch von Andrés Vater, seinen Teamkollegen und dem ganzen Team.“