Aus für Traditionsrennen
Seit 1975 gab es sie, die Eisspeedwayrennen, teils im Range von WM-Läufen, im Horst-Dohm-Eisstadion von Wilmersdorf. Doch die 48. Auflage der Motorradrennen auf Spikes im Eisoval im März 2023 war die letzte – wegen des hohen Energieverbrauchs wird von Bezirksstadträtin Heike Schmitt-Schmelz keine neue Genehmigung mehr erteilt. Gegenüber dem RBB sagte sie, zwei Wochen Veranstaltung bräuchten so viel Wasser und Strom wie drei Monate „normale Eislaufzeit“. Die Eisspeedwayunion Berlin will nun nach einem neuen Austragungsort suchen. Für den März 2024 ist aber keine Lösung in Sicht.
Füchse verpassen Super Globe
Sie traten in Saudi-Arabien an, um zum dritten Mal den IHF Super Globe zu gewinnen, also Handball-Club-Weltmeister zu werden. Und die Füchse distanzierten am 8. November San Fernando HB aus Argentinien klar mit 48:34, auch Al Kuwait SC tags darauf wurde nicht zum Stolperstein für die Hauptstädter, die Partie endete 37:28. Damit wartete im Halbfinale der FC Barcelona. Bei 29:29 parierte Lasse Ludwig elf Sekunden vor Abpfiff einen Siebenmeter – Verlängerung. Und hier warf Nils Lichtlein die Berliner kurz vor Schluss mit dem 35:34 ins Finale. Hier wartete der SC Magdeburg, der KS Kielce ausgeschaltet hatte. Die Füchse erarbeiteten sich einen Fünf-Tore-Vorsprung, verspielten diesen aber. Wieder musste ihr Keeper, diesmal Dejan Milosavljev, einen Strafwurf entschärfen, damit es noch Verlängerung gab. Hier aber hatten die Magdeburger das bessere Händchen und holten mit 34:32 den Weltmeistertitel. Für die Füchse war es die erste Saison-Niederlage überhaupt.

Grot Budowlani Lodz - Foto: IMAGO / Newspix
Volleyball
Weiter auf Siegeskurs
Sofort nach dem mühsamen 3:2-Pokalerfolg beim Erzrivalen VfB Friedrichshafen waren die BR Volleys gleich am Montag vergangener Woche wieder gefordert. Daniel Malescha fiel überdies kurzfristig wegen einer Blinddarmentzündung aus. Erneut gab es ein Auf und Ab der Gefühle, bis bei den WWK Volleys Herrsching das 3:2 (25:19, 22:25, 25:16, 17:25, 15:12) in Sack und Tüten war. Wechselhafte Qualität in Service und Annahme wurde schließlich durch Kampfkraft wettgemacht. Noch in der selben Woche am Freitag reisten die Berliner ein zweites Mal nach Friedrichshafen, diesmal ging es um Bundesligapunkte. Keine Spur mehr von den vielen Fehlern aus dem Pokalspiel, die Hauptstädter dominierten die Gastgeber vom Bodensee komplett und gewannen 3:0. Die Netzhoppers Königs Wusterhausen hingegen mussten vergangene Woche zwei weitere 0:3-Schlappen quittieren. Am Donnerstag wurde es bei den Helios Grizzlys Giesen immerhin im dritten Satz knapp, beim Heimspiel am Samstag gegen die SWD Powervolleys Düren gab es dafür nur Einbahnstraßen-Volleyball zugunsten der Dürener zu bewundern.
Bei den Frauen ist der SC Potsdam überragend in die Champions League gestartet. Vom Auswärtsspiel bei Grot Budowlani Łódź am 7. November kamen die Brandenburgerinnen mit einem klaren 3:0-Sieg im Gepäck nach Hause. Die Stadt Łódź hat in der Champions League mit ŁKS Commercecon sogar noch ein zweites Eisen im Feuer. In der Bundesliga hatten es die Potsdamerinnen am 11. November zu Hause gegen den VC Wiesbaden allerdings deutlich schwerer. Der zweite Durchgang ging nach vielen Fehlern verloren, doch am Ende gewann der SCP sicher mit 3:1 und lag danach hinter Schwerin und Stuttgart auf Rang drei.
Starker Auftritt

Mit ihrem bisher besten Saison-Heimspiel begeisterte Handball-Drittligist HG Saarlouis beim 38:32 (23:17)-Heimsieg ihren Trainer und ihre Fans. Hanau-Cheftrainer Hannes Geist war nach der Partie ein wenig angefressen. Am Ende blieben ihm nur Glückwünsche zum „verdienten Sieg“ und die resignierende Feststellung, seine Mannschaft sei an diesem Abend „nicht da gewesen, wo man sein muss, um hier etwas zu holen.“ Am Ende hatte Philipp Kessler rundum nur Lob für seine Jungs. „Wir konnten viel von dem umsetzen, was wir uns vorgenommen hatten. Das war mit Sicherheit unsere beste Saisonleistung bisher zu Hause.“ Jetzt gelte es, am kommenden Wochenende mit genau so viel Engagement und Einsatz in das traditionelle Saar-Pfalz-Derby mit Dansenberg zu gehen. Auch das werde sicher wieder ein „geiles Handballspiel“. Enttäuschung herrschte am Samstag derweil beim TV Homburg. Trotz einer ansprechenden Leistung im Auftritt beim Tabellenvierten HSG Dutenhofen-Münchholzhausen II (nun 13:7 Punkte) reichte es für den Aufsteiger beim 25:26 (10:12) zum vierten Mal in Folge nicht zu etwas Zählbarem.
Sieg ohne Kampf
Ringer-Bundesligist KSV Köllerbach hat kampflos in Heilbronn gewonnen. Ein Heilbronner Ringer konnte nicht zum Kampf antreten, ein weiterer hatte das Gewicht seiner Klasse um 100 Gramm überschritten. Den Regeln entsprechend wurde der Kampf daher mit 40:0 für Köllerbach gewertet. Die Teams entschieden sich aber, die Begegnung am Samstagabend als Freundschaftskampf stattfinden zu lassen. Von den acht ausgetragenen Kämpfen konnten die Heilbronner Ringer fünf gewinnen. Auf Köllerbacher Seite gewannen Shyyka, Mykhailov und Öhler jeweils durch Punktsieg. „Es war schon ein wenig überheblich von Heilbronn“, sagte Thomas Geid, der Mannschaftsverantwortliche des KSV, der nicht in Bestbesetzung antreten konnte: „Wir hatten mit Nikolas Makuch und Vincent Schiffler zwei Nachwuchssportler dabei. Da nehmen wir den Sieg natürlich gerne mit.“
Hoher Sieg
Mit 86:0 hat die TG Saar am Samstag ihren Gegner, den TSV Pfuhl, aus der Dillinger Kreissporthalle geturnt. Ein historisch hohes Ergebnis. „Ich glaube nicht, dass es in der Bundesliga jemals einen Zu-Null-Sieg gab“, sagte der TG-Saar-Vorsitzende Thorsten Michels nach dem Wettkampf vor 300 Zuschauern. Mit dem Sieg haben die Saarländer ihr Saisonziel, den Einzug in das „kleine Finale“ um Platz drei im Rahmen des Finaltags am 2. Dezember in Ulm, erfüllt. Topscorer des Abends war Daniel Mousichidis mit 15 Punkten. „Einerseits ist es schön, weil es ein wichtiger Sieg für uns war, mit dem wir das kleine Finale klargemacht haben und auch noch eine Chance auf das große Finale haben“, sagte Mousichidis: „Andererseits ist es auch bitter für unsere Gegner, dass es so deutlich geworden ist. Das ist eigentlich nicht so schön.“
Für die TG Saar ist jetzt sogar noch der Einzug in das „große Finale“ um Gold möglich. Vorausgesetzt, die TG gewinnt am kommenden Samstag erwartungsgemäß beim Tabellenletzten StTV Singen, und der TV Wetzgau verliert zeitgleich gegen den amtierenden Meister TuS Vinnhorst.

Basketball
Ärger bei den Royals
Die Nachricht der Abberufung von Ricky Easterling als Trainer des Frauenbasketball-Bundesligisten BC Saarlouis sorgt für Ärger. US-Amerikaner Easterling, der mit den Royals in der Liga vorne mitspielen sollte, hatte mit seinem Team von den ersten sechs Saisonspielen fünf verloren, die Saarlouiserinnen sind aktuell Tabellenletzter. Zu wenig für die Verantwortlichen der Royals, die Easterling nun von seinem Posten als Cheftrainer entbanden, „um der Mannschaft einen neuen Impuls zu geben“, wie der Verein bei Facebook schrieb. Wie die „Saarbrücker Zeitung“ berichtete, kritisierten mehrere ehemalige Vereins-Mitarbeiter Art und Weise der Freistellung. Vereinschef Paul Kast betonte dagegen, dass Easterling nicht entlassen wurde, sondern andere Aufgabenbereiche im Verein übernehmen soll. Als neue Trainerin präsentierte der Verein am Dientag die 35-jährige Dragana Svitlica. Zudem wurden drei neue Spielerinnen verpflichtet.