Berliner WTA-Turnier boomt
Markus Zoecke war sehr zufrieden. Der frühere ATP-Profi ist seit 2013 Sportdirektor beim LTTC Rot-Weiß Berlin und seit diesem Jahr Turnierdirektor der Berlin Tennis Open by Hylo. Über 35.000 Tennis-Fans strömten vom 14. bis zum 22. Juni auf die Anlage am Hundekehlensee. Man plant, das Steffi-Graf-Stadion für 2026 via bereits vorhandener ausfahrbarer Tribünen um 3.000 auf etwa 7.500 Plätze zu erweitern. Aktuell marschierte die Wimbledonsiegerin von 2023, Markéta Vondroušová (Tschechien), durchs Turnier. Sie schlug dabei Madison Keys, Diana Shnaider, Ons Jabeur und räumte im Halbfinale die Nummer eins der Welt, Aryna Sabalenka, aus dem Weg. Doch im Endspiel wartete die Turnierüberraschung Wang Xinyu auf sie. Die chinesische Qualifikantin hatte bereits im Achtelfinale die Titelträume der French-Open-Championesse und Weltranglistenzweiten Coco Gauff (USA) zerstieben lassen. Satz eins holte sich Vondroušová im Tiebreak, Satz zwei ging an Wang, bevor die Tschechin in Satz drei Match, Titel und etwa 150.000 Euro Siegprämie klarmachte.
Kanu-Gold in Racˇice
Die Potsdamer Jacob Schopf und Paul Lemke sind neue Europameister im Kajak-Zweier (K2) über 500 Meter. Im Ruderkanal des tschechischen Racˇice setzten sie sich knapp vor einem tschechischen und einem italienischen Duo durch. Im K4 kamen die beiden zusammen mit Max Rendschmidt und Anton Winkelmann – immerhin Weltmeister 2023 und Olympiasieger von Paris 2024 – allerdings nicht über Rang vier hinaus. Im K2 der Frauen holte die Berlinerin Pauline Jagsch mit Paulina Paszek aus Hannover Silber über 500 Meter, nachdem es tags zuvor zusammen mit Hannah Spielhagen und Katharina Diederichs im K4 Bronze gab. Im Einer-Canadier (C1) über 500 Meter enttäuschte Ex-Weltmeister Conrad Scheibner aus Berlin mit Rang sieben.
SG Neukölln hält die Klasse
In der neuen Spielzeit wird die Wasserball-Bundesliga der Männer eingleisig und umfasst acht Mannschaften. Außer Rekordmeister Wasserfreunde Spandau 04 wird auch ein zweiter Berliner Club vertreten sein, denn die SG Neukölln sicherte sich die Ligazugehörigkeit in zwei Relegationsspielen gegen den Dritten der B-Gruppe SSV Esslingen. Nach dem 14:8-Erfolg am Neckar vor Wochenfrist legte die SGN im Sportbad Britz am 22. Juni ein 19:9 nach und beendete die Serie. Europäisch treten die Südberliner im neuen European Aquatics Conference Cup an.
Heimpleite für Berlin Thunder
Am 22. Juni empfingen die Letzten der ELF-Nordstaffel, Berlin Thunder, den Primus des Südens, die Munich Ravens. Im Preussenstadion sollte eine 16:38-Niederlage vom Spiel in München wettgemacht werden, aber dies gelang in keiner Weise. Nach punktelosem Auftaktviertel drehten die Münchener auf und behielten mit 35:12 die Oberhand. An der Tabellenplatzierung änderte sich entsprechend nichts für beide Teams.

Feldhockey
Pro League in Berlin
Neun Tage Feldhockey der Weltklasse auf dem Ernst-Reuter-Sportfeld in der Zehlendorfer Onkel-Tom-Straße vom 21. bis 29. Juni: Im Rahmen der FIH Pro League gastieren die je neun besten Männer- und Frauen-Teams in Berlin. Die ersten beiden Turniertage brachten für die deutschen Auswahlen gemischten Erfolg. Die Männer verloren am Samstag nach 2:0-Führung noch 2:3 gegen Argentinien. Am Sonntag lagen sie 0:3 zur Halbzeit hinten, verkürzten im dritten Viertel durch Justus Weigand. In den letzten 15 Minuten spielten die DHB-Männer aufs argentinische Tor und hatten Erfolg: Hannes Müller, Tom Grambusch und erneut Weigand klopften den 4:3-Erfolg fest. Die DHB-Frauen gewannen umgekehrt am Samstag gegen Australien 4:0 und verloren tags darauf mit 3:4. Bei der Pro League geht es auch um die vorzeitige WM-Qualifikation.
Erfolgreiche Saarland Trofeo
Der Belgier Seff van Kerckhove hat die 37. Auflage der LVM Saarland Trofeo gewonnen. Der Fahrer des französischen Teams Decathlon AG2R La Mondiale verteidigte auf der Schlussetappe über 113 Kilometer rund um Peppenkum erfolgreich seine Gesamtführung, die er am Samstagmorgen im Zeitfahren erobert hatte. Van Kerckhove erreichte das Ziel als Vierter im Sprint der Favoritengruppe und behauptete seinen Sechs-Sekunden-Vorsprung auf den Dänen Noah Andersen. Dritter der Gesamtwertung wurde der Brite Max Hinds (+16 Sekunden). Aus deutscher Sicht sorgte Karl Herzog für das Highlight: Der Allgäuer siegte am Samstagabend nach einem mutigen Solo auf der Halbetappe um Ballweiler. Als Siebter wurde Herzog zudem bester Deutscher (+32 Sek.). Auf der Schlussetappe belegte er Rang sechs. Die Sprintwertung gewann der Slowene Bastian Petric, die Bergwertung sicherte sich der Tscheche Matej Pitak. 83 der 120 gestarteten Fahrer erreichten bei hochsommerlichen Temperaturen das Ziel der traditionsreichen Juniorenrundfahrt.
Fecht-Spektakel in Weiskirchen
Bei 30 Grad Sommersonne wurde am Wochenende im Kurpark von Weiskirchen ein Fechtrekord aufgestellt: Elf aneinandergereihte Bahnen ergaben die wohl längste Fechtplanche der Welt. Seit 1997 lädt der Fechterring Hochwald Wadern hier zum internationalen Freiluft-Degenturnier, nun bereits zum 27. Mal. Bei der „2. IKK Open Air Challenge“ waren rund 130 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Deutschland, Frankreich, Luxemburg, Belgien und den Niederlanden. „Dieses Turnier ist für viele ein Highlight im Kalender“, sagt Landestrainer Peter Molter, der das Event seit den Anfangstagen mit viel Herzblut organisiert. Von der U9 bis zur Altersklasse 70 wurde um Punkte und Pokale gefochten. Ältester Teilnehmer war Dieter Allkämper (83): „Ich komme jedes Jahr wieder – inzwischen habe ich mir hier ein Ferienhäuschen zugelegt“, sagte er gegenüber der „Saarbrücker Zeitung“.
„Hurricanes Bowl“

Der erste „Hurricanes Bowl“ zwischen den Kiel Baltic Hurricanes und den Saarland Hurricanes wurde am Samstag zum wahren Punktspektakel. Im Kilia-Stadion erlebten 1.199 Zuschauer 15 Touchdowns und insgesamt 97 Punkte – mit dem besseren Ende für Kiel, das sich mit 58:39 durchsetzte. Aufseiten der Gäste sorgte die Verbindung von Quarterback Walter Kuhlenkamp zu Wide Receiver Evan Liggett für zwei Touchdowns. Insgesamt endeten 15 der 23 Drives in der Partie in Punkten. Vier Führungswechsel im zweiten Viertel zeigten, wie offen das Spiel war. Beim Stand von 51:39 fing Kiels Rob Revels eine Interception, die das Spiel entschied. Überschattet wurde das Spiel kurzzeitig von der Verletzung einer Schiedsrichterin nach einem unglücklichen Zusammenstoß mit Kiel-Coach Timo Zorn. Die erste Diagnose: keine knöchernen Verletzungen. Am Samstag, 28. Juni, sind die Saarländer bei den Schwäbisch Hall Unicorns gefragt (16 Uhr, Optima Sportpark).

Special Olympics
Dabei sein ist Saarland
Unter dem Motto „Dabei sein ist Saarland“ bereitet sich das kleinste deutsche Flächenland auf ein sportliches Großereignis vor: die Special Olympics 2026. Im Juni finden die Nationalen Sommerspiele für Menschen mit geistiger und mehrfacher Beeinträchtigung erstmals im Saarland statt. „Es geht uns um mehr als Sport – es geht um Haltung“, betont Sport- und Innenminister Reinhold Jost (SPD). „Unsere Botschaft ist klar: Diese Athletinnen und Athleten sind nicht einfach dabei – sie sind mittendrin. Und sie sind herzlich willkommen.“ In mehr als 20 Sportarten werden rund 4.000 Sportlerinnen und Sportler sowie insgesamt etwa 13.000 Teilnehmende in neun saarländischen Städten erwartet. Ein Novum: Die Schwimmwettbewerbe sollen erstmals grenzüberschreitend stattfinden. Für die Teilnehmenden bedeuten die Spiele Selbstbewusstsein, Selbstständigkeit und Stolz, so Alexander Indermark, Präsident der Special Olympics Saarland. Die Veranstaltung sei ein Zeichen dafür, wie Barrieren – ob körperlich, seelisch oder gesellschaftlich – überwunden werden können.