Zu selten spitze
Während der FC Bayern Basketball sich seines Semifinalgegners Würzburg Baskets mit 3:0 entledigt hat, ist bei Alba Berlin selbst im wichtigsten Saisonabschnitt nur auf eines Verlass – die mangelnde Konstanz. Gleich Spiel eins der Serie Best-of-5 vergangene Woche Dienstag in der Uber Arena Berlin ließen sich die Berliner, die ja auch in der Euroleague spielen, von den Chemnitz 99ers mit 82:95 entreißen. Spiel zwei am Freitag, diesmal in der Berliner Max-Schmeling-Halle, bot den Ausschlag in die andere Richtung: souveräne Albatrosse, die die Neulinge aus Sachsen, die immerhin in der Spielzeit bereits den FIBA Europe Cup gewonnen haben, in einer Partie aus einem Guss in jedem Aspekt des Spieles dominierten. Endstand 86:64. Und lange sah es in Spiel drei in der Messe Chemnitz am Sonntag so aus, als sollte es ebenso weitergehen. Die Berliner führten bereits mit 17 Punkten. Dann der komplette Einbruch und eine fast zu knapp ausgefallene 72:84-Niederlage. Zwei Matchbälle für Chemnitz.
Kurz vorm Ziel gestrauchelt
Der 39. Deutsche Meistertitel bei den Männern steht auf der Agenda. Wie praktisch immer geht es für die Wasserballer von Spandau 04 gegen Waspo Hannover. Spiel eins der Best-of-5-Serie im Modus 1-2-1-1 vergangene Woche Mittwoch konnten die Berliner im Volksbad Limmer unter freiem Himmel nach gewitterbedingter Verspätung schon einmal mit 14:12 nach Fünfmeterwerfen stehlen. Allerdings bekam Marek Tkac einen Finger seines Gegners ins Auge, musste sofort operiert werden und fällt länger aus. Drei Tage später in der Schwimmhalle Schöneberg blieb die Partie wieder eng. Wieder hatte Spandau mit 15:13 das bessere Ende für sich. Doch Waspo schlug tags darauf an selber Stelle zurück und verkürzte mit dem 13:12-Siegtreffer 35 Sekunden vor Abpfiff in der Serie auf 1:2. Spandaus Frauenteam ist parallel gut in die Endspielserie (Best-of-3) gestartet. Mühelos gewannen die amtierenden Meisterinnen vergangene Woche Samstag beim Finalneuling SSV Esslingen mit 25:6. Am 8. Juni können die Spandauerinnen in heimischer Halle schon ihren fünften Titel (zuvor 2019, 2021, 2022 und 2023) klarmachen.
Neuer Libero
Nachdem Weltklasse-Libero Satoshi Tsuiki nach zwei Spielzeiten die Berlin Recycling Volleys verlassen hat, konnte der Club Ersatz verpflichten. Von Narbonne Volley (Frankreich), wo er Mannschaftskapitän war, wechselt der 29-jährige US-Amerikaner Kyle Dagostino an die Spree. Er unterzeichnete beim Deutschen Rekordmeister (14 Titel) einen Kontrakt bis 2026.
American Football
Komplette Dominanz
Alle Football-Topteams aus der Hauptstadtregion haben am vergangenen Wochenende gewonnen. In der European League of Football (ELF) verwies im Duell zweier Auftaktverlierer Berlin Thunder im heimischen Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark die Prague Lions mit 48:17 in die Schranken. Nach dem ersten Erfolg früh in der Saison träumte Thunder-Chefcoach Johnny Schmuck bereits von mehr: „Wenn wir in die Playoffs kommen, dann ist auch der Titel realistisch.“ In der nationalen Liga GFL holte unterdessen Meister Potsdam Royals seinen dritten Sieg im dritten Spiel. Bei den Kiel Baltic Hurricanes gewannen die Royals mit 56:23. Auch die Berlin Adler behielten die Punkte – durch ein 26:21 im Poststadion gegen die Straubing Spiders. Ihnen gleich taten es die Berlin Rebels mit 33:17 bei den Kirchdorf Wildcats.
Sieg durch Abbruch
Der Motorsport-Langstreckenklassiker auf dem Nürburgring ist nach einer Unterbrechung von mehr als 14 Stunden vorzeitig beendet worden. Das Rennen über eigentlich 24 Stunden musste am Sonntagnachmittag wegen anhaltend dichten Nebels gestoppt werden. Auch eine Safety-Car-Phase von fünf Runden auf dem rund 25 Kilometer langen Kurs mit der berühmten Nordschleife nutzte nichts. Die Sicht blieb zu schlecht. Die Rennleitung entschied auf Abbruch. Den Sieg vor insgesamt offiziell 240.000 Zuschauern sicherte sich das Scherer-Audi-Team mit Frank Stippler, Christopher Mies, Ricardo Feller und Dennis Marschall. „Das war sensationell. Es war ein besonders anspruchsvolles Rennen“, sagte der sichtlich ergriffene Stippler, für den es der dritte Gesamtsieg war: „Es ist unbeschreiblich.“
Sperre droht
Der brasilianische Stabhochsprung-Olympiasieger Thiago Braz droht wegen einer Dopingsperre die Sommerspiele in Paris zu verpassen. Die unabhängige Integritätskommission (AIU) des Leichtathletik-Weltverbandes sperrte den 30-Jährigen für 16 Monate, wie die AIU mitteilte. Grund ist eine positive Probe auf die verbotene Substanz Ostarin, die den Muskelaufbau fördern soll. Braz hatte angegeben, er habe sie unwissentlich durch ein Nahrungsergänzungsmittel aufgenommen. Der Olympiasieger von Rio de Janeiro 2016 und Dritte der Spiele in Tokio 2021 will nach Angaben der AIU vor dem Internationalen Sportgerichtshof Cas Berufung gegen die Entscheidung einlegen. Die AIU wiederum erwägt eine Berufung, weil sie bei der Disziplinarkammer eigentlich eine Sperre für vier Jahre erwirken wollte. Sie wirft Braz vor, fahrlässig gehandelt zu haben. Der Stabhochspringer wiederum habe angegeben, sich auf seinen Ernährungsberater verlassen zu haben, hieß es.
Radsport
Schoofs gewinnt
Das Rennen um den Gesamtsieg bei der Saarland Trofeo hat nach vier Tagen der Belgier Jasper Schoofs für sich entschieden. Er siegte vor dem US-Amerikaner Ashlin Barry und dem Norweger Felix Orn-Kristoff. Bei der Finaletappe in Walsheim hatte am Sonntag erneut ein Italiener die Nase vorn. Andrea Montagner, der bereits die erste Etappe an Fronleichnam gewonnen hatte, fuhr als Erster durchs Ziel. Auf dem zweiten Platz landete der US-Amerikaner Ashlin Barry vor dem Italiener Alessio Magagnotti. Das Nachwuchsradrennen war an Fronleichnam im Saarland gestartet und hatte vier Tage gedauert. Das italienische Team konnte alle Etappensiege der Trofeo für sich verbuchen. Die erste Etappe am Donnerstag hatte der Italiener Andrea Montagner für sich entscheiden können. Bei der zweiten Etappe am Freitag hatte sich Alessio Magagnotti im Massensprint vor dem Polen Michal Strzelecki durchgesetzt. Am Samstag standen dann mit dem Einzelzeitfahren am Vormittag und der dritten Trofeo-Etappe am Nachmittag gleich zwei Rennen für die Sportler an. Im Einzelzeitfahren kam der Norweger Felix Orn-Kristoff als schnellster ins Ziel. Er siegte in 11:47 Minuten vor Jasper Schoofs, der Belgier kam drei Sekunden später ins Ziel. Bei der Etappe am Nachmittag hatte sich erneut der Italiener Alessio Magagnotti durchgesetzt.
Trauer um Manfred Wolke
Die Box-Welt trauert um Manfred Wolke. Der frühere Olympiasieger und erfolgreiche Trainer ist Medienberichten zufolge im Alter von 81 Jahren in Frankfurt (Oder) gestorben. Die „Welt“ und der Radiosender Oderwelle berichten von einer langen schweren Krankheit, der er am vergangenen Mittwoch in einem Pflegeheim erlag. Wolke hatte 1968 in Mexiko-Stadt Olympiagold für die DDR erkämpft, 1967 und 1971 war er zudem Vize-Europameister und 1972 bei den Sommerspielen in München der Fahnenträger der DDR-Delegation. Von 258 Kämpfen gewann er 236. Große Erfolge feierte Wolke auch als Trainer. Zu seinen Athleten gehörten unter anderem Henry Maske und Axel Schulz. Maske feierte 1988 – 20 Jahre nach Wolke – ebenso den Olympiasieg wie sein Trainer. Zuvor hatte Wolke bereits mit seinem Schützling Rudi Fink bei den Spielen 1980 gesiegt. 1989 wurde Maske dann Weltmeister im Halbschwergewicht, mit Wolke an seiner Seite. In den 90er-Jahren sorgten Wolke, Maske und Schulz für einen Box-Boom in Deutschland.