Alba schlägt Ulm
Zwei weitere Niederlagen in der Euroleague für Alba Berlin. Bei Olympiakos Piräus war am 30. Januar nichts zu holen (87:101), und auch zwei Tage später in Berlin gegen Valencia Basket reichte besonders die defensive Performance aufgrund fehlender Frische nicht aus (66:81). Thiemann, Olinde und Samar fehlten in diesen Partien genauso wie im Bundesliga-Heimspiel am 4. Februar gegen den amtierenden Meister Ratiopharm Ulm. Nach katastrophalem Start (14:28) übernahm Alba allerdings auf einmal das Kommando und explodierte offensiv. Sechs Berliner scorten zweistellig und knackten beim 98:88 beinahe noch die 100er-Marke. Damit lag Alba wieder auf BBL-Rang drei.
Snooker
Trump siegt im Tempodrom
Auch ohne den offiziell erkrankten Ronnie O’Sullivan war das German Masters wieder ein Publikumsrenner. Bis zu je 2.000 Snooker-Enthusiasten bei den Finalsessions wollten das auf nun sieben Tage verlängerte deutsche Snooker-Weltranglistenturnier sehen. Dem Event fehlte es nicht an Stars, neun (Ex-)Weltmeister inklusive des aktuellen Titelträgers Luca Brecel traten an, doch nur Judd Trump, Champion des Jahres 2019, erreichte das Endspiel. Mark Selby, Shaun Murphy, Graeme Dott, John Higgins, Mark Williams, Neil Robertson, John Higgins, Ken Doherty – sie alle mussten im Verlauf die Segel streichen. Trumps Endspielgegner war der aktuelle Vize-Weltmeister Si Jiahui aus China. In den zwei Sessions im Modus Best-of-19-Frames lag der Engländer zur Halbzeit leicht mit 5:3 vorne, doch der erst 21-jährige Si meldete sich offensiv stark zurück. Trump stachelte das allerdings nun zur Höchstleistung an. Mit 10:5 sicherte er sich seinen dritten German-Masters-Titel und sagte, allein schon wegen des Ortes und der Zuschauer spiele er gern in Berlin, das Preisgeld von fast 94.000 Euro sei nachrangig. Und ja, er und Ronnie O’Sullivan seien derzeit wohl die besten zwei Spieler auf der Tour.
Dauerduell Stuttgart-Potsdam
Die Volleyball-Bundesliga hat dem SC Potsdam in der Hauptrunden-Tabelle sechs Punkte wegen Verstößen im Lizenzierungsverfahren abgezogen und eine nicht bekannte Geldstrafe verhängt. Genauso Potsdams Verfolger VfB Suhl. Somit blieb die Chancengleichheit vor dem letzten Hauptrundenspieltag gewahrt. Potsdam trat am 3. Februar dabei zum zweiten Mal in drei Tagen bei Allianz MTV Stuttgart an. Die erste Begegnung war das Play-off-Hinspiel in der Champions League am 1. Februar – und der SCP kam mit 0:3 unter die Räder. Im Bundesligaspiel hingegen sicherte sich Potsdam mit einem ebenso klaren 3:0 Startrang vier für die Zwischenrunde, während Stuttgart so noch die Spitze an Schwerin abgeben musste. Auch die BR Volleys hatten ihr Hinspiel in den CL-Play-offs. Sie empfingen am 31. Januar einen Gegner auf Augenhöhe, den französischen Meister Tours VB. Die Berliner gewannen Satz eins, waren in Satz zwei zu unkonzentriert, dominierten Durchgang drei und machten in Satz vier das Match zum 3:1 zu. Drei Tage später an gleicher Stelle brauchte der Deutsche Meister nur 70 Minuten, um den TSV Haching komplett zu demontieren. Berlins alter Rivale VfB Friedrichshafen musste sich bei Schlusslicht Netzhoppers am 4. Februar sehr strecken, bevor die Gastgeber mit 3:0 überwunden waren.
Füchse sichern sich Final Four-Teilnahme
Am 13. und 14. April wird in Köln das Final Four um den DHB-Pokal ausgetragen, und die Füchse Berlin sind mit dabei. Am 4. Februar konnten sie sich allerdings erst kurz vor Schluss vom Gast VfL Gummersbach absetzen, als Paul Drux traf, Dejan Milosavljev einen Gummersbacher Angriff entschärfte und Hans Lindberg auf drei Tore Vorsprung stellte. Der Schlusstreffer des VfL zum 31:29 war dann am Ende nur noch Kosmetik. Außerdem beim Final Four in Köln dabei sind die MT Melsungen, die SG Flensburg-Handewitt und der SC Magdeburg.
Strafverfahren
Der unter Doping-Verdacht stehenden Leichtathletin Sara Benfares vom LC Rehlingen droht nun auch ein strafrechtliches Verfahren. Die Nationale Anti-Doping-Agentur Nada hat bei der Staatsanwaltschaft Saarbrücken Strafanzeige gegen Benfares erstattet. Diesen Sachverhalt bestätigte Nada-Chef Lars Mortsiefer der ARD-Dopingredaktion. Es gehe um den Verdacht des Verstoßes gegen das Anti-Doping-Gesetz. Bei Benfares waren in einer Doping-Probe verbotene Substanzen entdeckt worden. Die Nada hatte daraufhin in der vergangenen Woche ein sportrechtliches Verfahren eröffnet und Benfares suspendiert. Wie die Nada mitteilte, handelte es sich dabei um die Substanzen EPO und Testosteron.
Jonczyk macht Schluss
Torwart Darius Jonczyk beendet nach der aktuellen Spielzeit seine aktive Laufbahn. 23 Jahre in der Ersten Mannschaft der HG Saaarlouis, davon zehn Jahre in der 2. Bundesliga. Er gehörte im positiven Sinne immer zum Inventar der HG Saarlouis. Das wird er auch weiterhin, nur nicht mehr auf der Platte, sondern in anderer Funktion. Im November dieses Jahres wird der Familienvater 40 Jahre alt. „Alles Schöne hat ein Ende, und so ist es im Sport eben auch. Ich werde nach dieser Saison meine Karriere beenden und die Handballschuhe an den berühmten Nagel hängen. Nach langer Überlegung habe ich das Für und Wider bedacht und bin zu dem Entschluss gekommen, dass es an der Zeit ist, auf Wiedersehen zu sagen. Wer selbst jahrelang Sport betrieben hat, weiß, dass der Körper irgendwann Signale schickt und dann auch ein, zwei Gänge runterschalten möchte“, sagte Jonczyk.
Handball
Klarer Sieg
Die HG Saarlouis hat in der 3. Handball-Liga auch das zweite echte Saarland-Derby gegen den TV Homburg am Ende klar mit 31:25 (15:15) gewonnen. Dabei bot das Spiel alles, was Handballer-Herzen höherschlagen lässt: höchste Intensität, große Leidenschaft, Super-Stimmung, Kampf und wieder eine Rekordkulisse (1.465 Zuschauer) in der Stadtgartenhalle.
Es war in der Tat ein anderes Spiel, wie das in der Hinrunde. Der TV Homburg, der mit voller Kapelle antreten konnte, zeigte sich deutlich verbessert und konnte unter der Führung von Yves Kunkel den Favoriten bis zur 45. Spielminute (21:21) richtig ärgern. Das erfreute TVH-Coach Steffen Ecker, dessen Plan, die HGS nicht in ihr Tempospiel kommen zu lassen, bis dahin aufging.
Sein Gegenüber Philipp Kessler dagegen war mit der ersten Spielhälfte seiner Jungs „extrem unzufrieden“, und seine Pausenansprache war deutlich. Seine Mannschaft biss die Zähne zusammen, so wie Tom Paetow, der Anfang der Woche umgeknickt war und trotzdem „durchzog“. Auch Lars Weissgerber, der zu Beginn noch nicht überzeugen konnte, zeigte in der entscheidenden Schlussphase seine ganze Klasse. Obwohl dem Team offenbar die Favoritenrolle nicht so schmeckt, zeigte die Mannschaft, die auf Kapitän Lars Walz (Schulterverletzung), Kevin Suschlik und Sam Richards komplett verzichten musste, Moral und Charakter, drehte die Partie in der Abwehr und konnte am Ende einen hochverdienten, sogar noch deutlichen Derby-Sieg einfahren.
Die jetzt anstehende Fastnachts-Pause kommt Philipp Kessler zufolge gerade richtig zum „Kräfte-Sammeln“ für die nächste Partie in Köln beim Longericher SC. Für Homburg sind die beiden nächsten Heimspiele besonders wichtig im Kampf um den Klassenerhalt. Und nicht nur für Homburgs Trainer Steffen Ecker hat das Spiel am Samstag gezeigt, dass es doch ganz schön wäre, auch im kommenden Jahr wieder solche Derbys zu haben.