Während des Corona-Lockdowns scheint ein Großteil der Menschen Jogginghosen und bequeme Shirts quasi verinnerlicht zu haben. Dabei hat der Sporty-Style noch so viel mehr zu bieten, denn er kann auch wahnsinnig cool und trendy sein.
Vorab gilt es zu ergründen, was Sporty eigentlich genau meint. Inhaltlich geht es darum, Kleidung auszuwählen, die entspannt und bequem ist, aber trotzdem einen eleganten Touch hat. In Abgrenzung zum Casual-Fit-Look und Athleisure-Style geht es nicht darum, einfach in typischer Sportkleidung ins Büro aufzubrechen oder die Freundin in der Stadt zu treffen. Es geht darum, eine gekonnte Balance zu schaffen zwischen Kleidung, die bequem ist und eine sportliche Facette mit sich bringt, ansonsten aber effektiv überall tragbar bleibt. Entstanden ist dieser Style in den 20er-Jahren in den USA. Ursprünglich schlicht als Sportswear (Sportkleidung) definiert, wurde sie passenderweise zu sportlichen Wettkämpfen getragen. Dabei hatte jede öffentlich zelebrierte Art der körperlichen Ertüchtigung ihre ganz eigene Kleidung. Beim Golf trugen Männer und Frauen vorzugsweise karierte Hosen und Röcke, eine Schirmmütze gegen die Sonne und ein Polohemd oder eine Bluse. In der Leichtathletik sah der Dresscode etwas freizügiger aus, während es bei anderen Sportarten wieder neue Kleiderordnungen gab. In den 30er-Jahren schließlich gingen die Designer dazu über, sowohl Tages- als auch Kleidung für den Abend als sportiv zu bezeichnen, solange sie einen Ansatz von Entspannung und Eleganz mit sich brachte. Es dauerte nicht lange, dann wurde Sportswear auch in Europa zu einem fest etablierten Kleidungsstil über alle Gesellschaftsschichten hinweg. Bis heute hat sich daran nichts geändert.
Dabei gilt der Grundtenor: „Stets für alles bereit zu sein, aber trotzdem toll auszusehen.“ Der Anspruch muss dementsprechend heißen, praktische und funktionale Outfits auszuwählen, die trotzdem einen gewissen Stil verkörpern. Und der gehorcht nicht stur den Ideen der Designer und Sportlabels, er muss vielmehr zur eigenen Persönlichkeit passen. Deshalb sind die folgenden Keypieces dieses Looks als Inspiration gedacht, nicht als festgelegte Kleidervorschrift.
Bra-Tops und Zipper-Shirts sind ein großes Thema
Hoodies können ein Basic im Sporty-Style bilden. Sie müssen allerdings nicht verwaschen und oversized daherkommen, sondern dürfen fittet in angesagten Prints und Farbnuancen einen echt schicken Eindruck machen. Wem Hoodies zu warm sind, der kann auch zu Shirts greifen. Hier sollten dann allerdings die Details stimmen. Aufgedruckte oder eingenähte Sportembleme zeigen deutlich, in welche Richtung das Outfit gehen soll. Poloshirts sind ein guter Weg, mehr Streetwear-Elemente zu integrieren, da diese ohnehin aus dem Sportswear-Segment stammen. Daneben sind Bra-Tops und Zipper-Shirts aktuell ein großes Thema. Bei den Bra-Tops bleibt der Bauch frei. Das erfordert eine durchtrainierte Körpermitte. Darüber kombiniert Frau dann noch eine Sportjacke oder Ähnliches, denn im Winter wäre es recht kühl, das Top einfach so auszuführen.
Anders sieht die Lage beim Zipper-Shirt aus. Das erlebt einen echten Zeitsprung und kommt aus den wilden 70er-Jahren. Es besteht aus einem Nicki-Stoff und wurde bis zum Rollkragen hinaus mit einem Reißverschluss (Zipper) geschlossen. Beliebt waren und sind weiterhin Modelle mit Streifen oder feinen Details wie aufgenähten Taschen. Hauptsache der Stoff fühlt sich angenehm weich auf der Haut an und lässt diese außerdem atmen. Naturmaterialien wie Baumwolle sind deshalb ebenso passend wie chemische Fasern mit positiven Eigenschaften wie einem extra hohen Stretch-Anteil. Was gar nicht geht, sind Samt und Seide, denn beides wäre viel zu empfindlich.
Altrosa, violett und Senfgelb
Die gleichen Grundsätze bei der Materialauswahl gelten für die Hosen. Hier ist die Auswahl groß und reicht von klassischen Sporthosen wie Joggingpants oder Leggins bis hin zu Jeans und Chinos. Wichtig ist, dass die Jogginghosen wirklich passen und gepflegt aussehen. Jeans und Chinos sollten über einen gewissen Stretchanteil im Stoff verfügen, damit man sich darin bei Bedarf auch gut bewegen kann. Wer mag, der kann auch zu Röcken greifen. Midiröcke aus Wolle sind ideal. Miniröcke sind auch eine Option, in diesem Segment sind Tennisröcke ohnehin stark angesagt und passen gut in das Thema hinein. Für die kühle Jahreszeit kann eine blickdichte Strumpfhose darunter für warme Beine sorgen. Obendrüber bieten sich Jeansjacken, Bomber-Jacken, Lederjacken, Westen oder Wind- und Wetterjacken an. Die Hauptsache ist, sie halten warm, harmonieren farblich zum Rest und sind angenehm zu tragen. Besonders schön wirkt es, wenn eine Art Layering-System bei der Kombination der einzelnen Kleidungsstücke entsteht. So passt über einem warmen Hoodie schick eine lockere Jeansjacken, dazu Denim an den Beinen, schicke weiße Sneaker und schon steht der Gesamtlook. Apropos Sneaker. Schuhe sind bei dem Sporty-Style traditionsgemäß eine sehr wichtige Rubrik. Die beliebten Sportmodenhersteller Adidas, Puma und Nike liefern sich gerade ein Rennen, welcher Allwhite-Sneaker der Schönste ist. Schneeweiße Turnschuhe sind ein praktisches Verbindungsglied zwischen sportiver Ausstattung und trotzdem einer schicken Lösung für den Fuß. Wichtig ist, dass die Schuhe immer perfekt geputzt sind, besonders nach einem Ausflug in die Natur. Wem Weiß hier zu langweilig ist, der findet natürlich auch viele andere Farben in den gut sortierten Auslagen der Sportgeschäfte oder einfach online. Bei Frauen bleibt Altrosa weiterhin ein Trendthema, ebenso wie Dunkelviolett und Senfgelb, doch auch Schwarz und Brauntöne sind in dieser Saison weiter angesagt. Das Farbspektrum gilt auch für alle übrigen Winterschuhe, die perfekt ins Thema passen. Sneaker mag ja nicht jeder, und an manchen Tagen könnte es dafür zu kalt werden. In diesem Fall eignen sich auch Boots. Wichtig ist, dass der Schuh flach bleibt, denn sonst wird es im Falle plötzlicher Aktivitäten zu unbequem.
Wer mag, der kann sich in Sachen Accessoires natürlich umfassend aufstellen. Schals und Halstücher, Beanies und Caps, Fingerhandschuhe aus Wolle oder Leder, dazu noch eine Sonnenbrille, die das Auge vor schädlicher UV-Strahlung schützt und fertig sind die Basics. Der Schmuck sollte hier unbedingt zurückstehen. Eine praktische Armbanduhr, vielleicht mit integriertem Schrittzähler, reicht völlig aus. Wenn es schon Ringe oder Ketten sein müssen, dann sehr schlichte Modelle, die auch während eines Sporttrainings nicht stören würden. Neue Materialien wie Leder oder Gummi sind nicht nur trendy, sie sind auch unempfindlich gegenüber Schweiß. Inzwischen gibt es hier tolle vegane Alternativen aus Fake-Leder, zum Beispiel über kasuwa.de oder veganliebe.de.
Ringe und Ketten schlicht halten
Fehlt noch die passende Tasche. In diesem Segment ist alles praktisch, bei dem die Hände frei bleiben. Neben Bauchtaschen liegt der Fokus auf schicken Rucksäcken. Hier ist das Material der Wahl (Fake-)Leder oder wasserabweisender Stoff. Schlicht vernäht, aber gerne aufgepimpt mit spannenden Details wie Extra-Fächern, Reißverschlüssen oder Ziernähten.
Die Frisur zum Look sollte ebenso simpel und zeitsparend ausfallen wie das Make-up selbst. Ein bisschen Tagescreme mit UV-Schutz, eventuell ein leicht mattierender Puder oder ein Creme-Make-up je nach Hauttyp, Lippenpflege auftragen und die Augenbrauen dezent nachziehen. Schon strahlt der eigene Teint ganz natürlich und ungezwungen. Die Frisur darf zum Typ passen. Bei kurzem Haar bietet sich ein cooler Bob an, vielleicht mit einem akkurat geschnittenen Pony? Langes Haar ist in einem Pferdeschwanz oder einer Flechtfrisur immer gut aufgehoben und stört dann auch tagsüber nicht. Die optimale Verbindung zwischen ordentlich und trotzdem gepflegt zurechtgemacht. Mehr braucht es nicht, um den Sporty-Style zu feiern. Dieser ist unabhängig vom Anlass, dem eigenen Alter oder der Figur. Es geht darum, bequem in die Herausforderungen des Alltags zu starten, ohne dabei nachlässig auszusehen. Bei der großen Auswahl und Variantenvielfalt ist es ein Leichtes, das Ganze einfach nachzustylen und dabei einen ganz individuellen Look zu kreieren, der Spaß macht.