Hormonbehandlungen, Samenspende und künstliche Befruchtung: Viele Paare brauchen auf dem Weg zum Wunschkind Unterstützung. Kinderwunschzentren sind dabei die Anlaufstelle Nummer eins.
Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist ein Paar steril, wenn die Frau innerhalb eines Jahres nicht schwanger wird. Über die tatsächliche Chance letztendlich doch noch ein Kind zu gebären, sagt dies allerdings nichts aus. Jedes dritte Paar muss sich länger als ein Jahr gedulden.
Für Frauen ist Zeit dabei mit Abstand der kritischste Faktor. Während die Wahrscheinlichkeit, schwanger zu werden mit Anfang 20 noch bei 25 bis 30 Prozent pro Zyklus liegt, ist die Aussicht darauf mit Mitte 30 nur noch halb so groß. Mit Mitte 40 liegt die Wahrscheinlichkeit dann nur noch bei etwa einem Prozent pro Zyklus.
Neben dem Alter gibt es aber auch viele weitere Gründe für einen unerfüllten Kinderwunsch, von den Lebensumständen, über Hormonstörungen, bis hin zu organischen oder psychischen Ursachen. Jedes sechste Paar hat so dauerhaft Probleme schwanger zu werden. Der modernen Medizin stehen heutzutage aber gute Werkzeuge zur Verfügung, um diesen Paaren auf dem Weg zum Wunschkind zu helfen.
388.716 Kinder nach IVF-Behandlung
In sogenannten Kinderwunschzentren, von denen es deutschlandweit etwa 140 gibt, gibt es diverse Behandlungsmöglichkeiten, von Hormonbehandlungen bis künstliche Befruchtung. Die angebotenen Therapieformen sind zwar häufig erfolgversprechend, aber auch sehr teuer, zeitaufwendig und sowohl körperlich als auch psychisch belastend. Dennoch verzeichnet das deutsche IVF-Register in seinem aktuellen Jahrbuch eine stete Zunahme von künstlichen Befruchtungen. Waren es 2018 noch 1.129 Behandlungen mittels IVF (In-Vitro-Fertilisation) und ICSI (Intrazytoplasmatische Spermieninjektion), sind es 2021 bereits 2.583 Behandlungen. Die Zahlen des deutschen IVF-Registers sprechen eine eindeutige Sprache: Immer mehr Paare suchen sich bei der Erfüllung ihres Kinderwunsches Hilfe in Kinderwunschzentren – und haben damit Erfolg. Inzwischen wurden, laut dem aktuellen Jahresbericht, 388.716 Kinder nach In-vitro-Fertilisationszyklen geboren.