Nach zwei Spielen ohne Sieg meldet sich der 1. FC Kaiserslautern mit einem 3:0 gegen Jahn Regensburg zurück und springt auf den zweiten Tabellenplatz. Die Pfälzer taten sich zwar schwer, lösten ihre Aufgabe jedoch souverän.
Der 1. FC Kaiserslautern darf weiter vom Aufstieg in die Bundesliga träumen. Nach einem überzeugenden 3:0-Erfolg gegen den SSV Jahn Regensburg und der gleichzeitigen Niederlage des 1. FC Köln beim Karlsruher SC (0:1) kletterte die Mannschaft von Trainer Markus Anfang auf den zweiten Tabellenplatz der 2. Bundesliga. Mindestens eine Woche lang werden die Pfälzer diesen direkten Aufstiegsrang behaupten. „Es macht total viel Spaß, hier im Fritz-Walter-Stadion zu spielen. Die Atmosphäre nach dem 3:0 war unfassbar, wenn hier fast das Dach wegfliegt und das Stadion explodiert – das macht süchtig auf mehr“, schwärmte Neuzugang Tim Breithaupt nach dem Heimsieg vor 41.579 begeisterten Fans auf dem Betzenberg.
Trainer Anfang nahm für die Partie gegen das Tabellenschlusslicht einige Veränderungen an der Startformation vor. Aufgrund von Verletzungen standen Jan Gyamerah und Daisuke Yokota nicht zur Verfügung, sodass Daniel Hanslik und Jean Zimmer in die Anfangsformation rückten. Zudem erhielt Florian Kleinhansl den Vorzug vor Erik Wekesser auf der linken Außenbahn. Die Hausherren starteten entschlossen in die Begegnung und erspielten sich früh gute Möglichkeiten: Bereits in der dritten Minute prüfte Marlon Ritter den gegnerischen Torhüter, eine Minute später folgte ein Versuch von Filip Kaloc. Die Gäste aus Regensburg zeigten sich jedoch ebenfalls engagiert und setzten durch Kai Pröger ein erstes offensives Ausrufezeichen, doch FCK-Schlussmann Julian Krahl parierte stark (9.).

Die Mannschaft von Markus Anfang hatte im weiteren Verlauf der ersten Hälfte Probleme, gefährlich in den gegnerischen Strafraum einzudringen, während die Regensburger immer wieder Nadelstiche setzten. Erst in der 26. Minute wurde es vor dem Tor der Gäste wieder brenzlig, als Kaloc mit einem Abschluss am ehemaligen Lauterer Keeper Julian Pollersbeck scheiterte. Zwei Minuten später war es dann Ritter, der Ragnar Ache in Szene setzte, doch Pollersbeck vereitelte auch diese Großchance. Die Gastgeber drängten in der Folge auf den Führungstreffer, doch weder Daniel Hanslik per Kopf noch Kaloc in der Nachspielzeit der ersten Hälfte konnten den Bann brechen.
Korrekturen in der Halbzeit
Kurz nach Wiederanpfiff wurde die Geduld der Lautrer Fans belohnt: Ein zielstrebig vorgetragener Angriff über Ritter fand auf der linken Seite Kleinhansl, der mit einer präzisen Flanke Ragnar Ache bediente. Der Stürmer verwandelte per Flugkopfball zum 1:0 (47.). Der Treffer beflügelte den FCK, der nur vier Minuten später nachlegte. Ein weiter Freistoß von Maxi Bauer aus der eigenen Hälfte landete bei Ritter, der den Ball ins Netz beförderte und damit auf 2:0 erhöhte (51.). Trotz des Rückstands steckten die Gäste nicht auf und versuchten, den Anschluss zu finden. Doch die Entscheidung fiel in der 70. Minute: Ache nahm aus rund 20 Metern Maß und ließ Pollersbeck mit einem kraftvollen Schuss keine Chance – sein zweiter Treffer des Tages sorgte für den 3:0-Endstand. Trotz des deutlichen Sieges sah FCK-Kapitän Marlon Ritter noch Luft nach oben: „Man muss sagen, dass die zweite Halbzeit nicht so war, wie wir uns das vorgenommen haben. Wir hatten zu viele Lücken, haben zu viele Bälle verschenkt und nicht mehr schnell nach vorn gespielt.“ Dennoch betonte der 30-Jährige: „Aber trotzdem: Wir haben heute 3:0 gewonnen und das ist sehr wichtig.“
Trainer Markus Anfang zeigte sich zufrieden mit der Reaktion seines Teams nach der 0:3-Niederlage in der Vorwoche beim Hamburger SV. „Das war heute ein unruhiges Spiel und ein Geduldsspiel. Ich finde, die Jungs haben es aber gut gemacht“, analysierte er die Partie. Gleichzeitig räumte er ein, dass sein Team zunächst Schwierigkeiten hatte, mit dem hohen Pressing der Regensburger umzugehen. „Wir mussten in der Halbzeitpause ein bisschen korrigieren, dass die Abstände nicht zu groß sind“, erklärte der Coach.
Besonders erfreulich für den FCK war die Leistung von Torjäger Ragnar Ache, der nach über 300 torlosen Minuten wieder erfolgreich war und seine Saisontreffer elf und zwölf erzielte. „Anfangs hat Ragnar heute die Bälle nicht so gut festgemacht, aber er hat sich dann ins Spiel reingekämpft“, lobte Anfang seinen Stürmer. „Ich freue mich, dass er die beiden Tore gemacht hat. Es ist auch wahnsinnig wichtig für ihn, dass er dieses Gefühl wieder hat, dass er Tore machen kann.“ Ache selbst zeigte sich erleichtert: „Ich bin sehr froh, dass der Knoten bei mir geplatzt ist. Ich glaube, das hat man auch beim ersten Tor gesehen. Das war ein geiles Gefühl.“
Mit dem Sieg hat Kaiserslautern die Möglichkeit, den Aufstiegsplatz weiter zu festigen. Bereits am Freitag empfängt das Team die SV Elversberg. „Ich hoffe, dass wir im nächsten Heimspiel direkt nachlegen können. Es ist kein Selbstläufer in der Liga, deswegen müssen wir jetzt dranbleiben“, sagte Breithaupt abschließend. Der Traum vom Aufstieg lebt weiter – und mit der Unterstützung der eigenen Fans könnte der FC Kaiserslautern dem großen Ziel einen weiteren Schritt näher kommen.