Es gilt als erwiesen, dass durch den voranschreitenden Klimawandel auch Naturkatastrophen zunehmen werden. Wirbelstürme sind eine Gefahr, die Menschen seit langer Zeit fürchten. Zu Recht. Denn sie hinterlassen eine Landschaft der Verwüstung.
Wir haben die zerstörerischsten Stürme in der Geschichte zusammengestellt, basierend auf ihrer Intensität, den verursachten Schäden und den Todesopfern, die sie forderten.
Oktober 1780: Großer Hurrikan von 1780 in der Karibik
Er ist einer der ersten, die dokumentiert wurden. Dieser Hurrikan verwüstete die Karibik, da er die Bevölkerung ganz ohne Vorwarnung überraschte. Er gilt als der tödlichste atlantische Hurrikan, denn er forderte schätzungsweise 22.000 bis 27.500 Opfer. Zudem zerstörte er nahezu alle Flotten und Städte in der Karibik.
Oktober 1881: Zyklon in Haiphong in Vietnam
Er traf die Bevölkerung in unvorstellbarem Ausmaß und forderte 300.000 Menschenleben. Dieser Sturm traf Nordvietnam und führte zu großflächigen Überschwemmungen und Zerstörungen. Auch zu dieser Zeit gab es noch keinerlei Frühwarnsysteme.
September 1900: Der Galveston-Hurrikan in Texas (USA)
Ihm fielen etwa 8.000 bis 12.000 Menschen zum Opfer. Seine Windgeschwindigkeit wird auf 215 km/h geschätzt. Dies war der tödlichste Naturkatastrophenfall in der Geschichte Nordamerikas. Der Sturm traf die Küstenstadt mit voller Wucht und verursachte eine Sturmflut, die große Teile der Stadt zerstörte und viele Menschenleben forderte. Warnsysteme gab es damals praktisch nicht, was die hohe Todeszahl erklärt.
November 1970: Der Bhola-Zyklon in Bangladesch und Indien
Schätzungen zufolge forderte er zwischen 300.000 und 500.000 Toten. Der Bhola-Zyklon gilt als der tödlichste Sturm in der aufgezeichneten Geschichte. Der Sturm erreichte eine Windgeschwindigkeit von etwa 185 km/h und verursachte verheerende Sturmfluten, die weite Teile des Küstengebiets Bangladeschs überflutet. Dieser Sturm war ein Katalysator für die politische Instabilität in der Region, die letztlich zur Unabhängigkeit Bangladeschs führte.
August 1975: Der Super-Taifun Nina in China
Nina forderte schätzungsweise 229.000 Tote, hauptsächlich verursacht dadurch, dass der Banqiao-Staudamm gebrochen war, der eine massive Flutwelle verursachte und Hunderttausende von Menschenleben forderte. Der Dammbruch gilt als eine der größten technischen Katastrophen in der Geschichte.
Oktober 1998: Hurrikan Mitch Mittelamerika in Honduras
Mit einer Windgeschwindigkeit von 285 km/h verursachte Mitch massive Überschwemmungen und Erdrutsche, insbesondere in Honduras und Nicaragua. Durch ihn wurden ganze Städte verwüstet und die wirtschaftlichen Schäden waren enorm. Er gilt als einer der tödlichsten Hurrikane des 20. Jahrhunderts mit mehr als 11.000 Todesopfern und unzähligen Vermissten.
August 2005: Der Hurrikan Katrina in New Orleans (USA)
Er ist bis heute vielen Menschen im Gedächtnis, obwohl er „nur“ (im Vergleich zu den zuvor genannten Katastrophen) 1.800 Tote forderte. Die 280 km/h, mit denen er über New Orleans wirbelte, verursachten massive Überschwemmungen, 80 Prozent der Stadt wurden überflutet. Die wirtschaftlichen Verluste beliefen sich auf etwa 125 Milliarden US-Dollar, was ihn zu einem der teuersten Hurrikane in der Geschichte der USA macht.
Mai 2008: Der Zyklon Nargis in Myanmar
Nargis forderte etwa 138.000 Todesopfer, als er mit einer Geschwindigkeit von 215 km/h für massive Überschwemmungen sorgte. Da die Regierung nur sehr langsam und ineffizient reagierte, waren vor allem die humanitären Folgen verheerend.
November 2013: Der Taifun Haiyan auf den Philippinen
Mindestens 6.300 Menschen fielen diesem Taifun zum Opfer, Millionen von Menschen wurden außerdem in irgendeiner Weise geschädigt, denn mit 315 km/h zählt er zu einem der stärksten tropischen Wirbelstürme bei Landfall, die jemals aufgezeichnet wurden.
Oktober 2012: Der Hurrikan Sandy in den USA und der Karibik
Auch an Sandy können sich noch viele erinnern. 233 Leben forderte dieser Hurrikan. Gemessen wurden 185 km/h. Sandy richtete gravierende Schäden an der Ostküste der USA an, insbesondere in New York City und New Jersey. Überschwemmungen und Stromausfälle und viele andere Schäden führten dazu, dass er einer der teuersten Hurrikane in der Geschichte der USA war. Sie werden auf eine Höhe von rund 65 Milliarden US-Dollar geschätzt.
Auch in Deutschland hat es in der Vergangenheit einige schwere Stürme gegeben, die zu erheblichen Schäden und Verlusten führten. Die Todesopfer sind hierzulande glücklicherweise im Vergleich mit den tropischen Wirbelstürmen überschaubar, allerdings sind auch in Deutschland die wirtschaftlichen Schäden enorm. Hier sind einige der schlimmsten:
Februar 1962: Sturmflut von 1962
Es wurden Böen von bis zu 150 km/h gemessen. Allein in Hamburg starben 240 Menschen, insgesamt 315. Die Sturmflut war eine der einschlägigsten Naturkatastrophen. Sie wurde durch einen schweren Nordseesturm verursacht. Massive Deichbrüche und Überflutungen waren vor allem in Hamburg die Folge. Tausende Menschen verloren ihre Häuser und große Teile der Stadt standen unter Wasser.
Februar 1990: Orkan Wiebke
Drei Milliarden Euro kostete der Wiederaufbau dessen, was die Böen bis zu 200 km/h zerstört hatten. In Europa starben 35 Menschen bei dem Orkan. Wiebke war nur Teil einer Serie schwerer Stürme in besagtem Jahr. Süddeutschland litt am meisten unter den Schäden: entwurzelte Bäume und beschädigte Gebäude. Wiebke gilt als einer der stärksten Stürme der letzten Jahrzehnte in Deutschland.
Dezember 1999: Orkan Lothar
Die Spitzenböen waren mit bis zu 272 km/h enorm, was auch die 110 Toten in Europa erklärt. In Deutschland waren es 21. Ganz Europa musste elf Milliarden Euro für die Schäden stemmen. Lothar war einer der schwersten Stürme des 20. Jahrhunderts in Europa. Frankreich, die Schweiz und Deutschland waren am meisten betroffen. Hier im Besonderen der Schwarzwald und der Pfälzerwald.
Januar 2007: Orkan Kyrill
Er fegte mit Böen von bis zu 225 km/h über Europa und Deutschland. 13 Tote forderte er in Deutschland, 47 Tote insgesamt in Europa und richtete Schäden in Höhe von zehn Milliarden Euro an. In Deutschland litten vor allem die Waldbestände. Kyrill gehört zu den wirtschaftlich schädlichsten Stürmen in Deutschland.
Oktober 2017: Orkan Xavier
Bei ihm wurde eine Windgeschwindigkeit von bis zu 180 km/h gemessen. Xavier traf vor allem Nord- und Ostdeutschland und kostete sieben Menschenleben. Der Sturm führte zu großflächigen Stromausfällen und verursachte in einigen Gebieten tagelange Verkehrsbehinderungen.
Februar 2020: Orkan Sabine
Durch den Orkan mit seinen 177 km/h kam es zu massiven Verkehrsbehinderungen. Viele Flüge, Züge und Schiffe wurden gestrichen. Große Teile des öffentlichen Lebens standen still, und es gab umfangreiche Sachschäden in einer Gesamthöhe von 1,6 Milliarden Euro. Europaweit starben 14 Menschen.
Viele dieser Katastrophen zeigen, wie wichtig rechtzeitige Warnsysteme, Notfallmaßnahmen und präventive Infrastrukturen sind, um Menschenleben zu retten und Schäden zu minimieren. Trotz seiner geografischen Lage ist auch Deutschland nicht immun gegen schwere Stürme und Orkane, insbesondere Herbst- und Winterstürme.