So eine Woche braucht niemand. Wenn es einmal blöd läuft, dann richtig. Da hilft auch vergleichsweise wenig, wenn Experten bescheinigen, dass zumindest hier im Land keine wirklichen Fehler gemacht wurden. Wolfspeed, SVolt, ZF – allesamt Entscheidungen, die eine Entwicklung widerspiegeln, für die die Metapher von Deutschland als dem „kranken Mann Europas“ steht. Oder, wie die saarländische Ministerpräsidentin sagt: Die „letzten Alarmglocken“.
Die waren wohl auch in Berlin zu hören. Mit dem Ergebnis, dass es dort nur so gipfelt, als ginge es um die Bewerbung zur Bergsteiger-Welthauptstadt. Eigentlich ist die Lage zu ernst zum Spotten – aber eben auch viel zu ernst für ziemlich durchsichtige Aktivitäten wie eiligst anberaumte Zusatz-Gipfel.
Dass der Transformationsprozess nicht ohne Rückschläge gehen würde, das hat die saarländische Regierungschefin von vorneherein gesagt. Bilder wie die vor dem Kühlturm in Ensdorf zu Beginn der Amtsperiode haben die Warnungen überlagert. Der Kühlturm ist inzwischen gesprengt. Und zum Auftakt in die zweite Hälfte nun alles wieder auf Null?
Nicht ganz: Die Transformation beim Stahl ist einen entscheidenden Schritt weiter. Der Anschluss an das künftige Wasserstoff-Kernnetz kann ein wesentlicher Standortfaktor werden, die geplante Ansiedlung des Pharmaunternehmens von Vetter ein wichtiger Schritt zur Diversifizierung (wenn auch erst auf lange Sicht).
Das Saarland hatte im Standortwettbewerb mit Wolfspeed auch international auf sich aufmerksam gemacht als ein Land, das den Transformationsprozess gestalten will. Das sollte trotz der Rückschläge hängen geblieben sein.
Ja, die Dinge laufen derzeit alles andere als erfreulich. Fatal wäre, wenn wir jetzt anfangen würden, uns selbst abzuschreiben. Wir brauchen im Gegenteil noch einmal eine große gemeinsame Kraftanstrengung mit einem klaren Signal. Von mir aus ein bisschen gallisches Dorf, das nicht unterzukriegen ist. Dafür müssen wir allerdings mit dafür sorgen, dass uns der Himmel nicht auf den Kopf fällt. Was bei dem Gipfeltreiben andernorts nicht ganz ausgeschlossen ist.