Im neuen Jahr sinken die Prämien der Bundesregierung für E-Autos, die für Plug-in-Hybride fallen vollständig weg. Wer sein vorher bestelltes Fahrzeug erst verspätet erhält, muss auf die Kulanz der Hersteller hoffen.
Die Zeiten hoher Fördersummen sind vorbei: 2023 schmelzen die Gelder, die über das Bundesamt für Ausfuhrkontrolle (Bafa) an die Käufer oder Leasingnehmer von Elektrofahrzeugen und Hybridfahrzeugen ausgeschüttet werden. Im vergangenen Jahr betrugen die Fördersummen noch 6.000 Euro für vollelektrische Fahrzeuge und Brennstoffzellen-Autos mit einem Nettolistenpreis von unter 40.000 Euro, im neuen Jahr sind es noch 4.500 Euro; teurere Fahrzeuge und junge Gebrauchte werden noch mit 3.000 Euro bezuschusst. Etwas geringer ist der Bundesanteil für Leasing-Fahrzeuge mit einer Laufzeit von zwölf bis 23 Monaten. 2024 wird diese Prämie weiter sinken. Plug-in-Hybrid-Fahrzeuge erhalten seit 1. Januar keine Förderung mehr. Für einige Autokäufer begann bereits Ende vergangenen Jahres das große Zittern. Denn ob sie Anspruch auf die staatliche Prämie haben, hängt vom Datum der Erstzulassung ab. Wegen langer Lieferzeiten aufgrund des Materialmangels kann sich die Auslieferung einiger Modelle verzögern – bis hinein ins aktuelle Jahr, obwohl sie noch 2022 bestellt worden sind. Einige Hersteller wie beispielsweise Renault, Skoda oder Tesla übernehmen im Falle einer verspäteten Auslieferung den Umweltbonus einfach selbst, berichtete die Fachzeitschrift „Auto Motor Sport“.
E-Auto-Ziel für 2023 fraglich
Die Zulassungszahlen für Elektrofahrzeuge haben sich im Laufe des vergangenen Jahres gegenüber 2021 noch einmal erhöht: Nach Angaben des Kraftfahrzeugbundesamtes wurden 2021 355.961 neue batterieelektrische Fahrzeuge zugelassen, 2022 waren es 366.234. Insgesamt wurden nach einer Statistik des ADAC 2,4 Prozent weniger Autos neu zugelassen. Weiterhin hoch im Kurs stehen Benziner. Im November überholte die Zahl neu zugelassener Elektrofahrzeuge aber erstmals alle übrigen Antriebsvarianten wie Diesel, Hybride, Plug-in-Hybride oder Flüssiggas.
Insgesamt fahren mittlerweile (bis Oktober 2022) etwa 841.000 Elektroautos auf Deutschlands Straßen, hinzu kommen 745.000 Plug-in-Hybride. Laut Koalitionsvertrag sollen bis 2030 15 Millionen Elektrofahrzeuge fahren, dafür müssten jedoch pro Jahr 1,5 Millionen, also etwa die Hälfte aller jährlich neu zugelassenen Fahrzeuge, elektrisch sein.
Ob sich der deutliche Aufwärtstrend weiter fortsetzt, darf jedoch bezweifelt werden – vor allem nach dem Streichen der Prämie für Plug-in-Hybride und den auch für E-Auto-Fahrer steigenden Strompreisen an den Ladesäulen. Ein weiterer deutlicher Zuwachs bei Elektroautos könnte durch die geringere Prämie ebenfalls gebremst werden. Ob die Bundesregierung also ihr Ziel von 15 Millionen elektrischen Fahrzeugen in Deutschland bis 2030 erreicht, ist im Augenblick fraglich.