Nach dem Klassenerhalt geht die SV Elversberg in das zweite Jahr im Unterhaus des deutschen Fußballs. Horst Steffen ist zufrieden mit dem Verlauf der Vorbereitung und kündigt weitere Transfers an.
Herr Steffen, wie beurteilen Sie den Verlauf der Vorbereitung? Worauf haben Sie den Schwerpunkt in der Arbeit auf und neben dem Platz gelegt?
Die Vorbereitung ist bis zum jetzigen Zeitpunkt gut verlaufen. Frederik Jäkel macht weiterhin Fortschritte in der Reha, daneben sind wir glücklicherweise von größeren Verletzungen verschont geblieben, konnten uns intensiv vorbereiten und auch das Trainingslager nutzen, um zusammenzukommen und unter guten Bedingungen an vielen Details zu arbeiten. Grundsätzlich hatten wir eine gute Balance aus taktischen und physischen Inhalten. Es ist wichtig, dass die Jungs wieder ein gutes Fitnesslevel haben und ein laufintensives Spiel mitgehen können. Dazu gab es nach der Analyse der vergangenen Saison auch Dinge, die wir in Zukunft besser machen wollen und an denen wir gearbeitet haben. Vor allem für unsere Neuzugänge war es auch wichtig, gewisse Abläufe zu stärken und alle gemeinschaftlich in eine Richtung zu bringen. Wir sind insgesamt auf einem guten Weg vor dem Saisonstart.
Wie zufrieden sind Sie mit dem personellen Umbruch in Ihrem Team? Auf welchen Positionen sehen Sie noch Handlungsbedarf? Und welcher Abgang tut im Nachhinein am meisten weh?
Wir haben auch in diesem Sommer wieder tolle Jungs für unser Team gewonnen, die sich immer mehr und besser einfinden. Umgekehrt ist es nie leicht, sich von Spielern zum Saisonende zu verabschieden. Welcher unserer Abgänge am schwersten wiegt, will ich nicht beurteilen. Jeder der Spieler, der uns im Sommer verlassen hat, hatte seinen Anteil am Erfolg der letzten Saison oder auch der letzten Jahre und war ein wertvoller Teil des Teams. Wichtig ist es aber jetzt, nach vorne zu blicken und die Herausforderungen anzugehen, die uns in der neuen Saison bevorstehen. In unserer Mannschaft ist ein wichtiger Kern zusammengeblieben, dazu gab es in den vergangenen Wochen bereits einige Verstärkungen. Dass im Laufe der Transferperiode noch etwas passieren wird, ist auch klar. Wir wollen uns insbesondere offensiv weiter verbessern und auch den Kader in seiner Breite optimieren.
Wie lautet die persönliche Zielsetzung für die kommende Saison und wer sind aus Ihrer Sicht die Favoriten um den Aufstieg?
Unser übergeordnetes Ziel bleibt auch in dieser Saison klar der Klassenerhalt in der 2. Bundesliga. Wir wollen darüber hinaus aber auch wieder unsere Fans so oft wir können mit unserer Art des Fußballs begeistern, ähnlich, wie wir es letzte Saison an vielen Stellen geschafft haben. Es ist das Ziel, die Zuschauer im Stadion mitzureißen und zu bewegen. Und sportlich haben wir fortlaufend die Möglichkeit, an uns zu arbeiten und uns als Team zu verbessern. Uns erwarten auch in dieser Spielzeit wieder sehr gute und spannende Gegner, die uns viel abverlangen werden, gegen die wir uns aber behaupten und zeigen wollen.
Aufstiegsfavoriten sind für mich der 1. FC Köln, Hertha BSC und der HSV – sie haben die stärksten Kader. Es gibt außerdem aber noch einige andere Mannschaften, denen ich einen Aufstieg zutraue.
Die Europameisterschaft liegt einige Tage zurück. Gibt es Erkenntnisse spielerischer und taktischer Natur, die Sie in Ihren Trainingsalltag integrieren können?
Die Europameisterschaft war spannend zu sehen, sowohl die einzelnen Spiele als auch an vielen Stellen die Begeisterung, die durch den Wettbewerb entfacht wurde. Von außen schaut man natürlich auch auf spielerische und taktische Details, allerdings sehe ich es mindestens als genauso wichtig an, die eigene Mannschaft mit ihren eigenen Voraussetzungen zu betrachten. Jeder Spieler ist mit seinen jeweiligen sportlichen und menschlichen Aspekten individuell anzunehmen, und so sind es auch die Mannschaften insgesamt. Inhaltlich gibt es sicherlich Themen von der Europameisterschaft, die auch im eigenen Trainingsalltag interessant sind, in der Gesamtheit ist es aber aus meiner Sicht sinnvoll, die individuellen Stärken und Möglichkeiten der eigenen Mannschaften zu erkennen und damit zu arbeiten.