In der US-Actionfilm-Reihe ist Keanu Reeves erneut John Wick – der legendäre Auftragskiller. „John Wick: Kapitel 4“ ist eine blutgetränkte Rache-Orgie, die zu einem stilisierten Gewaltreigen eskaliert. Im Kino zu sehen seit dem 23. März.
Keanu Reeves sagt es selbst: „‚Kapitel 4‘ hat die meiste Action aller ‚John Wick‘-Movies. Und ich meine die mit Abstand meiste Action! Es ist wirklich eine Super-Show!“ Genau dieser Action-Overkill ist es, den die vielen Wick-Fans auf aller Welt sehen wollen. Denn es ist nicht einfach nur Action. Sondern es sind spektakulär choreografierte, schier unendlich lange Action-Sequenzen. Diese Erwartungshaltung einzulösen gelingt dem ehemaligen Stuntman und „Wick“-Dauerregisseur Chad Stahelski wieder einmal exzellent. Dafür sorgt allen voran Keanu Reeves. Mit seinen 58 Jahren ist er in der wohl besten körperlichen Verfassung seines Lebens. Zwölf Wochen lang hat sich Reeves bis zum Umfallen auf den Film vorbereitet. Während dieser Zeit frischte er sein erprobtes Martial-Arts-Repertoire sowie sein Judo- und Jiu-Jitsu-Können wieder auf. Außerdem lernte er den Umgang mit diversen neuen Schusswaffen, mit Pfeil und Bogen, mit Nunchakus (Würgeholz-Schlagwaffen) sowie das Driften mit diversen Muscle-Cars. Kein Wunder also, dass „John Wick: Kapitel 4“ wieder eine Action-Tour-de-Force der Sonderklasse geworden ist. Neben einem Keanu Reeves in Topform ist dabei auch die Hong-Kong-Action-Ikone Donnie Yen – als blinder Schwertkämpfer Caine – ein Gewinn für den Film.
Action der Sonderklasse
Natürlich werden auch diesmal fast alle Tötungsarten gewissenhaft durchdekliniert. Und auch dieses Mal ist der Body Count wieder exorbitant. Grob geschätzte 1.000 bis 2.000 Leute werden während der fast dreistündigen Laufzeit erstochen, erwürgt, zu Tode gekickt, erschossen, erstochen, erwürgt, zu Tode gekickt, erschossen, erstochen, erwürgt, zu Tode gekickt, erschossen, erstochen … Nicht zu vergessen John Wicks Lieblingsdisziplin: Kopfschüsse aus kurzer Distanz. Da spritzt das Blut in Fontänen.
Wie schon bei den vorherigen „John Wick“-Movies wird auch diesmal die hochstilisierte und ultra-brutale Gewalt als rein ästhetisches Vergnügen zelebriert. Ohne irgendwelche Nuancen oder Konsequenzen. Und völlig außerhalb der realen Welt. Wicks Antipoden sind schlicht Schießbudenfiguren – zum Abknallen freigegeben. Wenn man bei diesem kruden Mix aus Western und Anime allerdings zum gefühlten 1.000. Mal eine Kugel einen Schädel zersplittern sieht, könnte es durchaus sein, dass sich der Unterhaltungswert allmählich doch etwas verringert. Da helfen auch exquisite Schauplätze wie Tokio, New York City, Paris und Berlin wenig. Sie dienen lediglich als Bühne für diese „never ending Kill-Show“. Lediglich eine Auto-Verfolgungsjagd in Paris um den Arc de Triomphe herum und der Showdown auf dem Montmartre fallen positiv aus dem Rahmen.
Internationale Schauplätze
Und die Storyline? Unser unverwundbarer (den schicken Kevlar-Anzügen sei Dank!) John Wick wird vom Verbrechersyndikat „Hohe Kammer“ erbarmungslos gejagt. Der sadistische Chef, Marquis de Gramont (Bill Skarsgård), setzt diverse Killer-Kommandos auf Wicks Fährte. 14 Millionen Dollar Kopfgeld sollten Anreiz genug sein, um Wick zu töten. Aber da sieht Wick eine Möglichkeit, wie er die „Hohe Kammer“ dazu bringen kann, ihm seine Freiheit zurückzugeben. Vor der Sacré-Cœur-Basilika in Paris kommt es dann zum alles entscheidenden Pistolen-Duell mit dem Marquis …
„Keiner der großen Hollywoodstars geht bei den Action- und Kampfszenen so in die Vollen wie Keanu. Und das ohne Rücksicht auf Verluste“, schwärmt Regisseur Chad Stahelski von seinem Leading Man, „und er ist der absolut beste Autofahrer, den ich jemals vor der Kamera hatte.“ Ein großes Lob von einem Ex-Stuntman. Und in der Tat ist Keanu Reeves physischer Furor der beste Treibstoff für dieses Action-Franchise. „So lange mich das Publikum als John Wick sehen will, so lange mache ich auch gerne weiter“, meint Keanu Reeves. Die Chancen dafür stehen sehr gut. Viel spricht dafür, dass „Kapitel 4“ das Einspielergebnis des dritten Teils mit weltweit über 300 Millionen Dollar sogar locker übertreffen könnte. „John Wick 5“ ist natürlich auch schon in Planung. Keanu-Reeves-Aficcionados, die das nicht abwarten wollen, können den kleinen „John Wick“-Hunger zwischendurch mit dem Spin-off „Ballerina“ stillen. Die Titelrolle spielt sexy Hollywoodstar Ana de Armas, die schon als Bond-Girl Paloma in „Keine Zeit zu sterben“ bleibenden Eindruck hinterlassen hat. „Ballerina“ soll Ende des Jahres in die Kinos kommen.