Investigative Journalisten, die sich als Schriftsteller mit politischen Themen auseinandersetzen, werden oft während ihrer Recherche mit der harten Realität konfrontiert. Zuweilen kann es auch einmal vorkommen, dass ein Buch mehrmals umgeschrieben werden muss, weil sich die politischen Ereignisse überschlagen.
So erging es auch dem Journalisten und Autor des Thrillers „Der Zirkel“, der sich mit dem Thema Rechtsradikalismus beschäftigt: Vor einiger Zeit führte die Polizei in mehreren Bundesländern eine Großrazzia durch, um geplante rechtsradikale Straftaten zu verhindern. Dabei stießen sie auf eine etwas merkwürdige, größenwahnsinnig anmutende radikale Vereinigung, einen „Zirkel“, der einen Putsch plante, um einen rechtsextremen Staat zu gründen. Kein Wunder also, dass der Thriller „Der Zirkel“ sehr glaubwürdig wirkt, zumal Leon Sachs im Vorfeld gut recherchiert hat. Wie realistisch dieses Buch jedoch wirklich werden würde, konnte auch er nicht vorhersehen.
Im Mittelpunkt der Handlung steht Johanna Böhm, Studentin an der Polizeiakademie. Sie ist ehrgeizig und hat sich zum Ziel gesetzt, ihren Beitrag für eine gerechtere Welt zu leisten. Als plötzlich aber ihre eigene Familie zum Gegenstand polizeilicher Ermittlungen wird, fühlt sich Johanna Böhm erst einmal überfordert. Denn nur mit legalen Methoden scheint man diesen Fall nicht lösen zu können.
Die Situation scheint ausweglos. Bis sich plötzlich ein Ex-Geheimdienstler bei ihr meldet und sie beschuldigt, in das Mordkomplott verwickelt zu sein. Er droht ihr damit, ihre Karriere bei der Polizei zu beenden, ehe sie begonnen hat. Und Johanna sieht sich gezwungen, sich mit diesem Mann zu verbünden. Denn auch er weiß, warum er den wahren Täter hasst …
Leon Sachs ist das Pseudonym des Journalisten Marc Leon Merten. Mit „Der Zirkel“ hat er einen realitätsnahen Thriller verfasst, der sich schnell lesen lässt und auch durch die differenzierte Zeichnung der Figuren überzeugt.