Filmpreise
Filmfestspiele in Cannes
Als dritte Frau überhaupt hat bei den Filmfestspielen in Cannes die französische Filmemacherin Justine Triet für ihren Film „Anatomie eines Falls“ die Goldene Palme erhalten. Der Film setzte sich gegen 20 andere Wettbewerbsfilme durch. Den Vorsitz der Jury hatte Vorjahresgewinner Ruben Östlund. Die deutsche Schauspielerin Sandra Hüller spielt in dem Justizdrama die Hauptrolle. Sie spielt eine Autorin, die sich nach dem Tod ihres Mannes vor Gericht verantworten muss. Sie wird verdächtigt, ihn getötet zu haben. Aber eindeutig ist der Fall nicht und Zeugen fehlen. Mit dem Großen Preis der Jury, der zweitwichtigsten Auszeichnung des Festivals, wurde in diesem Jahr der britische Regisseur Jonathan Glazer für „The Zone of Interest“ geehrt. In dem deutschsprachigen Drama spielt Sandra Hüller ebenfalls eine Hauptrolle. Eine düstere Adaption von Martin Amis Holocaust-Roman über eine deutsche Familie, die neben dem Konzentrationslager Auschwitz lebt. Der Preis für die beste Regie ging an den Franzosen Tran Anh Hung für „La Passion de Dodin Bouffant“. Als bester Schauspieler wurde der Japaner Kōji Yakusho für seine Rolle in „Perfect Days“ von Wim Wenders gewürdigt. Der Preis der Jury wurde an den finnischen Regisseur Aki Kaurismäki für „Fallen Leaves“ vergeben. Yūji Sakamoto wurde mit dem Preis für das beste Drehbuch für den Film „Monster“ von Hirokazu Koreeda geehrt.
Vom Konzerthaus Berlin zum Festival Luzern
Der Intendant des Berliner Konzerthauses, Sebastian Nordmann, wechselt an die Spitze des Lucerne Festivals in der Schweiz. Der 52-Jährige bleibt zunächst bis Sommer 2025 im Haus am Gendarmenmarkt und übernimmt am 1. Januar 2026 als Nachfolger von Michael Haeflinger die Spitze des international renommierten Festivals für klassische Musik. Das teilten beide Institutionen mit. Der in Kiel geborene Nordmann ist seit der Saison 2009/10 verantwortlich in Berlin. Er bezeichnete das Festival in Luzern als „einen Leuchtturm des Festivallandschaft, der mich mit seinem stetigen Wunsch nach Veränderungen und der gleichzeitigen Pflege seiner großen Tradition immer schon fasziniert hat“. Berlin hat damit demnächst einen weiteren Spitzenjob im Klassikbereich zu besetzen. An der Staatsoper Unter den Linden ist nach dem Rücktritt von Daniel Barenboim (80) als Generalmusikdirektor die Position für die musikalische Leitung des Hauses weiterhin frei. (dpa)
Kulturverführung vom 2. Juni 2023
Ausflug: 2002 wurde in Eberswalde nördlich von Berlin das Areal eines ehemaligen Walzwerks zum Gelände für die 2. Brandenburgische Landesgartenschau umgestaltet und hat sich längst als „Familiengarten“ zum beliebten Ausflugsziel entwickelt. Auf rund 17 Hektar Fläche gibt es spannende Industriedenkmale zu erkunden und viele Möglichkeiten, sich entlang des Finowkanals auszutoben. Aber vielleicht sollte man sich erst mal einen Überblick aus luftiger Höhe verschaffen – vom sogenannten Eberkran, einem ehemaligen Montagekran, hat man aus dreißig Metern Höhe eine wunderbare Aussicht – auf das Alte Walzwerk, auf „Hexenküche“, Riesenrutsche und Zauberberg inklusive Riesendrachen. Im „Märchenwald“ findet der Besucher zahlreiche verschlungene Pfade, Tunnelgänge und Baumhäuser und an der Mitmachstation „Nautilus“ lässt sich mit Ausdauer ein versunkenes Wrack „vom Meeresgrund emporheben“. Darüber hinaus kann man in den einstigen Industriekanälen der Walzwerke eine unterirdische Tretbootfahrt antreten. Weitere Informationen, Öffnungszeiten und Eintrittspreise: www.familiengarten-eberswalde.de
Performance: Noch an diesem Wochenende bespielt das Performing Arts Festival eine ganze Reihe höchst unterschiedlicher Orte in der Hauptstadt und zeigt unkonventionelle Ansätze in Theater und Tanz sowie Performances. So stellen zwei Künstlerinnengruppen im Dojo Sachiko ihre aktuellen Tanzstücke vor, 15-minütige Tanzperformances gibt es auch am Statthaus Böcklerpark in Kreuzberg unter dem Titel „Kipppunkt“. Und bei der „Berliner Compagnie“ stehen Szenen aus dem Leben von Rosa Luxemburg auf dem Programm – der Titel: „Aber nicht küssen ist auch kontraproduktiv“. Das komplette Festivalprogramm ist unter www. performingarts-festival.de einsehbar.
Ausstellung: Das Berliner Kupferstichkabinett hat eine der bedeutendsten Sammlungen von Handzeichnungen und Druckgrafiken Albrecht Dürers. Eine Auswahl von 130 Arbeiten ist nun unter dem Titel „Dürer für Berlin. Eine Spurensuche im Kupferstichkabinett“ zu sehen. Dabei geht es nicht nur beispielsweise um berühmte Holzschnittfolgen Dürers wie „Apocalypse“ oder „Rhinozeros“ sondern auch um die Geschichte der Sammlung selbst – von den Anfängen des Kupferstichkabinetts 1831 bis zur kriegsbedingten Teilung der Bestände und ihrer Wiedervereinigung im Jahr 1994. Rund um die Ausstellung werden regelmäßig Gespräche mit Kulturvermittlern angeboten sowie ein Druck-Workshop am 24. Juni und eine Vortragsreihe. Kinder ab 9 Jahren können sich beim Ferienworkshop „Dem Rhinozeros auf der Spur“ im Drucken von Tiermotiven versuchen. Alle Ausstellungen der Staatlichen Museen und Veranstaltungen: https://www.smb.museum/home/ Sabine Loeprick