Mundarttheater
Der Wurm nagt wieder
„Nommo!“ So steht es auf der Homepage des „Volkstheaters in der Kettenfabrik“. Für die Nicht-Saarländer heißt das so viel wie: Noch einmal. Oder im sehr weit gefassten Sinn: Wiederaufnahme. Hier geht es nämlich um die Wiederaufnahme des Stücks „Der G’wissenswurm“ – eigentlich eine Komödie im österreichischen Dialekt, für das Ensemble der Kettenfabrik aber ins Saarländische übertragen. Unter der Regie des österreichischen Schauspielers Martin Leutgeb, der viele Jahre im Saarland lebte und eine ganz besondere Verbindung dorthin hat, feierte das Stück bereits im letzten Jahr Premiere im außergewöhnlichen Ambiente der Kettenfarbrik im Saarbrücker Stadtteil St. Arnual. Nun wird es aufgrund der großen Nachfrage erneut gespielt. In „Der G’wissenswurm“ geht es um ganz normale saarländische Erblasser und Erbschleicher, um deren Schicksal und ihre Qualen und Freuden. Das heißt konkret: Den reichen Bauern Grillhofer hat ein kleiner Schlag getroffen. Der kinderlose Witwer nimmt dies als Fingerzeig Gottes und hadert mit seinem Leben. Sein Schwager Dusterer wird nicht müde, Grillhofer an die schwere Sünde zu erinnern, die dieser mit seinem Ehebruch vor Jahren auf sich geladen hat. Einzig durch Reue, Bußfertigkeit und den Verzicht auf irdische Güter kann Grillhofers „G’wissenswurm“ besiegt werden, da wird ihm der fromme Dusterer schon helfen. Und als ob es nicht schon genug Erbschleicher gäbe, kommt auch noch eine junge Magd auf den Hof, die ein Geheimnis mit sich trägt. Die Termine sind: 6., 8., 9., 10., 30. April und 1. Mai. Da einige Termine im letzten Jahr aufgrund einer Corona-Infektion im Ensemble ausfallen mussten, gibt es in diesem Jahr auch drei Ersatztermine für die entfallenen Aufführungen am 14., 15. und 16. April. Weitere Infos unter www.volkstheater-kettenfabrik.de
Kulturverführung vom 10. März 2023
Musik: Als „Benefizkonzert für die Ukraine“ wird eine musikalische Reise durch Südamerika angekündigt. Der Eintritt ist frei, aber Spenden sind sehr erwünscht. Natasha Bagrova (Flöte/Gesang) und Juan Pablo González (Gitarre) erzählen musikalisch Geschichten aus dem Leben. „Brasilianische Choros und Bossas, argentinische Tangos, kolumbianische Bambucos und Pasillos“ werden zu hören sein. Bis auf „Tango“ habe ich nichts davon mutmaßlich je gehört. Und genau deshalb interessiert mich diese Klangreise mit dem Duo. Pablo González studierte am Konservatorium von Kolumbien, der Universidad Nacional de Colombia in Bogota, klassische Gitarre. Natasha Bagrova kommt aus Russland und studiert an der Hochschule für Musik Saar. Dort haben sich die beiden auch kennengelernt. Seit 2017 treten sie gemeinsam als Duo auf. Im Saarland werden naturgemäß immer wieder fabelhafte Allianzen gestiftet. „Dos Mas“, Sonntag, 12. März, 17 Uhr, Raum für Musik, Mainzer Straße 52, (Innenhof), Saarbrücken.
Theater: Jede Bühne ist stolz und begierig Uraufführungen zu präsentieren. Die Erwartungen sind naturgemäß hoch. So wird es auch sein, wenn „Das Kind malt“ erstmals vor Publikum gespielt wird. Wenn das Kind erstmals vor Publikum malt, sozusagen. Doch halt! Malt das Kind hinter der Türe? Befindet sich das Kind im Nebenzimmer, während Kai und Ella ihr Leben verhandeln? Regnet es draußen oder welche Bedeutung hat die Regieanweisung: „Regenmantel und Kai sind nass“? Ein Drei-Personen-Stück. Ich mag Kammerspiele, deren Konzentration und die räumliche Begrenztheit. Doch halt! Bei der Uraufführung am 24. März werden wir nicht dabei sein, denn die ist bereits ausverkauft. „Das Kind malt“ Schauspiel von Dorian Brunz, Donnerstag, 30. März, Mittwoch, 5., 8., 21., 30. April, jeweils 20 Uhr, Karten: 12 Euro/6 Euro ermäßigt, Sparte 4, Eisenbahnstraße 22, 66111 Saarbrücken, www.staatstheater.saarland
Musik: Sind nostalgische Gefühle Kurzzeitgäste, habe ich nichts gegen sie einzuwenden. Von Menschen fortgeschrittenen Alters hört man manchmal „Unsere Musik war besser.“ Das ist eine Geschmacksfrage, wie vieles im Leben. Wer die Musik seiner Jugendjahre hört, den springen die nostalgischen Gefühle akustisch naturgemäß an. Beatles, Eagles, Queen. Vergangenheit. Aber halt! Die Musik lebt! Dafür sorgen auch Bands, die der Musik ihrer Idole nacheifern. Ein dreitägiges Tribute-Festival rockt die Stadthalle in Merzig. „Cavern Beatles – Die besten Beatles seit den Beatles“, Donnerstag, 16. März; „Die ultimative Eagles-Show, Desperado live“, Freitag, 17. März; „Best Of Queen – Performed by The Bohemians“, Samstag, 18. März, jeweils 20 Uhr, Stadthalle Merzig, Zur Stadthalle 4, 66663 Merzig, Karten in den bekannten Vorverkaufsstellen sowie online unter: www.kultopolis.com Michaela Auinger