Mit Destiny‘s Child wurde sie bereits zum Superstar. Doch ihre Solo-Karriere übertraf die Erfolge der Gruppe sogar noch. Dabei erwies sich die Gewinnerin von 32 Grammys als wahre Stilikone, die niemals aufhört, mit neuen Looks zu überraschen.
Sie glänzt, funkelt und glitzert. Wenn jemand einen großen Auftritt hinlegen kann, dann Beyoncé. Erst hat sie als Mitglied der Contemporary-R&B-Gruppe Destiny’s Child Karriere gemacht, dann ist sie als Solokünstlerin durchgestartet. Mehr als 60 Millionen Tonträger hat die Girl Group, zu der auch die Sängerinnen Kelly Rowland und Michelle Williams gehört haben, verkauft. Die Trennung der Band liegt inzwischen lange zurück. Im Jahr 2005 wurde Destiny’s Child aufgelöst. Genau 15 Jahre nachdem Beyoncé und LaTavia Roberson als Neunjährige die Gruppe Girls Tyme gestartet hatten. Nach einem Jahr kam Beyoncés Schulfreundin Kelly Rowland hinzu, zwei Jahre später LeToya Luckett. Zu viert legten sie kleinere Auftritte hin und nahmen an Talentwettbewerben teil. Bereits 1995 hatten sie dann den ersten Plattenvertrag als Destiny’s Child in der Tasche. Im Jahr 1997, als Beyoncé gerade mal 15 Jahre alt war, schafften sie es, mit ihrem Song „Killing Time“ zum Soundtrack des Kinohits „Men in Black“ zu gehören. Ihr erster Charthit, die Auskopplung „No, No, No“ aus ihrem Debütalbum „Destiny’s Child“, gelang ihnen wenig später. Richtig erfolgreich wurde ihr zweites Album „The Writing’s on the Wall“ mit den Hitsingles „Say My Name“, „Bills Bills Bills“ und „Jumpin’ Jumpin’“, welche über 13 Millionen Mal verkauft wurden. Die erste Trennung der Band erfolgte im Jahr 2000. Roberson und Luckett warfen ihrem Manager und Vater von Beyoncé, Matthew Knowles, der zuvor als Vertriebsleiter in einem Technologie-Unternehmen gearbeitet hatte, vor, dass er sich aus der Bandkasse bedient und seine Tochter in den Fokus gestellt hätte. Auch für Beyoncé war das keine gute Zeit, schließlich musste sie auch noch die Trennung von ihrem damaligen Freund verkraften und litt deshalb an Depressionen. Zwei neue Sängerinnen folgten, eine stieg schnell wieder aus, während Michelle Williams bis zum Ende geblieben ist. Wieder hatten sie Erfolg mit einem Filmsong, diesmal sogar einem Titelsong, „Independent Women (Part I)“ für den Actionfilm „Drei Engel für Charlie“, der weltweit über 260 Millionen US-Dollar einspielte. Zudem wurde „Say My Name“ mit zwei Grammys ausgezeichnet. „Survivor“, das dritte Album der Band stand in Amerika, Australien und im deutschsprachigen Europa ganz oben in den Albumcharts. Schon während der letzten Jahre mit Destiny’s Child begann Beyoncé, auch als Solokünstlerin zu arbeiten. Das war vor rund 20 Jahren. Die amerikanische R&B- und Pop-Sängerin mit der mezzosopranen Stimmlage gehört mit einem geschätzten Vermögen von 440 Millionen US-Dollar zu den erfolgreichsten Musikern der Welt. Bei den Grammy Awards hält sie einen Rekord: Sie ist die am häufigsten nominierte Künstlerin. Von 88 Nominierungen hat sie 32 gewonnen. Die letzten vier sind noch nicht lange her, sie erhielt sie im Februar dieses Jahres.
88 Grammy-Nominierungen
Ihr Name ist übrigens kein Künstlername. Der Superstar kam am 4. September 1981 in Houston, Texas als Beyoncé Giselle Knowles auf die Welt. Dabei war „Beyoncé“ ursprünglich gar nicht als der Vorname gedacht. Vielmehr war das der Nach- und Mädchenname ihrer Mutter Tina Knowles, welcher bei der Geburtsurkunde fälschlicherweise als Vorname eingetragen wurde. Diesen Fehler musste Tina Knowles aufgrund von Diskriminierung auf sich beruhen lassen und „froh sein, dass ihrer Tochter überhaupt eine Urkunde ausgestellt wurde“, erzählte die Sängerin später in einigen ihrer Interviews. Der Superstar hat eine fünf Jahre jüngere Schwester, Solange Knowles, ebenfalls Sängerin und auch Songwriterin sowie Schauspielerin.
Ans Aufhören scheint Beyoncé nicht zu denken. Auch wenn sie schon im Alter von gerade einmal 32 Jahren mit dem „Michael Jackson Video Vanguard Award“ für ihr Lebenswerk ausgezeichnet wurde. Erst im Mai startete sie in Stockholm zu ihrer aktuellen Welttournee.
Mit dem Rapper Jay-Z ist sie seit 2002 zusammen, heiratete ihn 2008. Das Paar hat zwei Kinder, Tochter Blue Ivy, die 2012 zur Welt kam und die fünf Jahre jüngeren Zwillinge Rumi und Sir. In den 15 Jahren ihrer Ehe tauchten immer wieder auch Trennungsgerüchte auf. Auch in diesem Frühjahr war es nicht anders. Doch noch gehören die beiden zu den Paaren, bei denen trotz Turbulenzen soweit alles rund läuft. So haben sie sich erst im Mai dieses Jahres für 200 Millionen US-Dollar eine Villa im kalifornischen Malibu zugelegt.
Soziales Engagement
Auch in Sachen Mode mischt die US-Amerikanerin mit afrikanischen, indianischen, französischen und irischen Wurzeln kräftig mit. Mit ihrer Mutter gründete sie vor 18 Jahren ein Modelabel, das sie nach ihrer Großmutter Agnèz Deréon, einer Näherin, „House of Deréon“, benannte. Für die englische Modemarke Topshop hat sie eine Sportkollektion entworfen und auch mit Adidas kooperiert sie. Sie macht auch Werbung und das breit gestreut, von Pepsi über Emporio Armani und L’Oréal bis hin zu Tommy Hilfiger, für den sie ihr erstes Parfüm kreiert hatte.
Dabei setzt sie ihre Schönheit mit Stolz ein. Darüber hinaus spricht sie in Interviews offen über Themen wie Gleichberechtigung und Sexismus und interessiert sich auch stark für den Feminismus. Zudem ist sie sozial sehr engagiert. So gründete sie beispielsweise zusammen mit Kelly Rowland eine Wohltätigkeitsorganisation, um den Opfern des Hurrikans Katrina zu helfen. Außerdem ist sie auch beim Wohltätigkeitsprojekt „Stand Up to Cancer“ engagiert und hat gemeinsam mit ihrer Mutter ein Projekt gegründet, das Kosmetikkurse als Reha-Maßnahme für Drogen- und Alkoholabhängige anbietet. Als Mitbegründerin von „Chime for Change“ setzt sie sich dafür ein, dass Frauen überall in der Welt Zugang zur medizinischen Versorgung und Bildung bekommen. Dabei zeigt sich ihr Engagement als ein Funkeln der anderen Art, mit Nachhaltigkeit.