Die Fahrt zur Tankstelle wird im Herbst für Millionen Autofahrer von Woche zu Woche schmerzhafter. Diesel wird in Deutschland so teuer wie noch nie zuvor. Im bundesweiten Tagesdurchschnitt lag der Preis am 17. Oktober bei 1,555 Euro pro Liter, wie der ADAC mitteilte. Damit übertraf er den bisherigen Rekord vom 26. August 2012 minimal. Auch Benzin näherte sich dem Höchststand von 2012 an: Super der Sorte E10 lag am 17. Oktober im Bundesschnitt bei 1,667 Euro pro Liter. Damit fehlen nur noch 4,2 Cent zum Rekord vom 13. September 2012. Im November zogen die Preise sogar nochmals an. Diesel hatte am 11. November sein Allzeithoch von 1,572 Euro erreicht, E10 war am 14. November mit 1,701 Euro so teuer wie zuletzt 2012. Zum Allzeithoch von 1,709 Euro fehlten damals 0,8 Cent. Im Monatsmittel war der November für beide Sorten der teuerste Monat überhaupt mit Durchschnittswerten von 1,68 Euro bei E10 und 1,56 Euro bei Diesel. Erst in der zweiten Novemberhälfte sorgte billigeres Öl auch für zurückgehende Spritpreise.
Treiber beim Sprit war vor allem der Ölpreis. Er zog mit dem Wiedererstarken der Konjunktur nach dem Corona-Schock an und hat sich binnen Jahresfrist in etwa verdoppelt. Die für Europa wichtige Nordseesorte Brent war am 18. Oktober mit Preisen um 86 Dollar je Barrel (159 Liter) zeitweise so teuer wie seit drei Jahren nicht mehr. Beim Diesel wurde der Anstieg zudem durch die herbsttypisch hohe Nachfrage nach Heizöl verstärkt. Seit Jahresbeginn sorgt der Kohlendioxid-Preis von 25 Euro pro Tonne für einen zusätzlichen Aufschlag von rund sechs bis acht Cent je Liter.