Darts-EM
Bei der Darts-Europameisterschaft der PDC ist der Berliner Ricardo Pietreczko von den deutschen Teilnehmern am weitesten gekommen. Beim Major-Turnier in Dortmund war für den 30-Jährigen mit 9:10 im Viertelfinale gegen den Niederländer Danny Noppert Endstation. Der topgesetzte Strausberger Martin Schindler und der Saarwellinger Gabriel Clemens waren gleich zu Beginn ausgeschieden. Im Finale besiegte überraschend der Engländer Ritchie Edhouse Jermaine Wattimena aus den Niederlanden.
Vom Pech verfolgt
Das Champions-League-Heimspiel der Füchse gegen Paris St.-Germain brachte gleich zwei Nackenschläge. So verloren Berlins Top-Handballer nicht nur mit 38:40 gegen die Gäste aus Frankreichs Metropole, wobei sie 50 Minuten auf Augenhöhe agierten. Zu allem Überfluss riss sich Linksaußen Jerry Tollbring das vordere Kreuzband am rechten Knie: Saisonende. In der Saison hatte Paul Drux sogar seine Karriere nach einem Knieschaden mit nur 29 Jahren beenden müssen. In der HBL konnten sich die Berliner am 27. Oktober am Gastgeber SG BBM Bietigheim abreagieren. Nach der Pause machten die Füchse ernst und warfen über einen 8:0-Lauf eine hohe Führung heraus. Zum Endstand von 38:24 steuerte Matthias Gidsel zwölf Treffer bei. Aufsteiger 1. VfL Potsdam verlor auch seine siebte Partie. Am 26. Oktober hieß es daheim 26:28 gegen den VfL Gummersbach.
Pflicht erfüllt
Joel Banks, Chefcoach der BR Volleys, setzte vergangene Woche Sonntag bei der Nachwuchsmannschaft vom VC Olympia Berlin auf Spieler, die sonst nicht in der Starting Six stehen. Im ersten Satz gelang dem Deutschen Meister und Pokalsieger im Sportforum ein überdeutliches 25:11. In den beiden Folgesätzen war die Souveränität weg, am 3:0 für den Favoriten bestanden aber nie Zweifel. Lokalrivale Netzhoppers KW stemmte sich zwei Tage zuvor zu Hause gegen die WWK Volleys Herrsching lange gegen die Niederlage, doch die Bayern nahmen schließlich verdient mit 3:1 die Punkte mit. Bei den Frauen des SC Potsdam tritt derweil Danielle Harbin, letzte verbliebene Spielerin aus dem Vorjahresteam, weiter dominant auf. Gegen Meisterschafts-Mitfavorit SSC Palmberg Schwerin reichte dies allerdings nicht aus. Vergangene Woche Mittwoch waren die Gäste in Aufschlag und Annahme etwas stabiler und setzten sich in den einzelnen Sätzen knapp, aber letztlich ungefährdet zum 3:0 durch. Drei Tage später beim schwächer einzuschätzenden USC Münster bekam Harbin, die wieder MVP ihres Teams wurde, mehr Unterstützung von ihren Mitspielerinnen, und so kam der SCP seinerseits zu einem souveränen 3:0-Erfolg.
Basketball
Harte Nuss Europa
„Wir wollen beweisen, dass wir mehr können und eine Reaktion vor unseren Fans zeigen“, befand Alba-Kapitän Martin Hermannsson, nachdem seine Mannschaft am 24. Oktober bei Baskonia Vitoria-Gasteiz 57:80 untergegangen war. Auf Social Media warfen manche Fans dem Team gar Arbeitsverweigerung vor. Chance für Wiedergutmachung bestand drei Tage später im BBL-Heimspiel gegen die Basketball Löwen Braunschweig. In einer zähen Auseinandersetzung behielten die Berliner tatsächlich mit 65:61 die Oberhand – Sieg zwei in fünf Spielen. Auch die Alba-Frauen überzeugten bislang europäisch nicht. Vergangene Woche Donnerstag empfingen sie in der Sömmeringhalle die litauischen Meisterinnen von Kibirkštis Vilnius. Von einem 0:13-Fehlstart erholte sich Alba nicht mehr vollständig, auch wenn es nach der Pause durch aggressivere Berliner Defense noch einmal knapp wurde. Vilnius behielt aber mit 57:51 die Nerven. In der heimischen DBBL hingegen verteidigte Alba drei Tage darauf die Tabellenführung. Es bedurfte allerdings großen Kampfgeistes und einer Topleistung von Deeshyra Thomas, bis der fünfte Sieg im fünften Spiel mit 65:57 in Sack und Tüten war.
Gut in Form
Deutschlands Handballerinnen haben in ihrer EM-Vorbereitung ein kleines Ausrufezeichen gesetzt. Das Team von Bundestrainer Markus Gaugisch schlug den früheren Weltmeister Niederlande mit 27:23 und sammelte rund fünf Wochen vor dem richtungweisenden Vorrundenduell mit Oranje bei der Europameisterschaft wichtiges Selbstvertrauen.
Verstappen will bleiben
Formel-1-Weltmeister Max Verstappen denkt nicht an einen vorzeitigen Abschied von Red Bull und will seinen Vertrag bis 2028 „definitiv“ erfüllen. Das sagte der Niederländer am Rande des Großen Preises von Mexiko: „Ich habe einen langfristigen Vertrag. Für mich hat sich nichts geändert. Ich bin hier, ich will Leistung bringen, ich will gewinnen, und wir wollen gemeinsam zurück an die Spitze.“
Lange siegt auf Hawaii
Patrick Lange hat sich auf Hawaii zum dritten Mal zum Ironman-Weltmeister gekrönt. Der 38-Jährige gewann bei der Rückkehr auf die Traditionsstrecke dank einer Aufholjagd auf der Laufstrecke sogar mit Streckenrekord. Nach 3,86 Kilometer Schwimmen, 180,2 Kilometer Radfahren und einem Marathon lag er 7:46 Minuten vor Magnus Ditlev aus Dänemark. Lange hatte bereits 2017 und 2018 auf Hawaii triumphiert, neben Platz drei 2016 holte er zudem im Vorjahr in Nizza Silber. „Heute hatte ich den perfekten Tag, das ist ein Sieg für meine Mutter, die vor vier Jahren verstorben ist“, sagte der Sieger unter Tränen im ZDF. „In diesen vier Jahren haben alle an mir gezweifelt. Das jetzt dem Team und meiner Familie zurückzugeben bedeutet mir alles, das ist unglaublich“, sagte Lange. Die Männer kehrten nach einem Jahr Abstinenz auf die Traditionsstrecke in Kailua-Kona zurück. Seit 2023 werden die Weltmeisterschaften im Wechsel auf Hawaii und in Nizza ausgetragen. Bei den Frauen hatte sich die Deutsche Laura Philipp bereits am 22. September an der Côte d’Azur überlegen zur Ironman-Weltmeisterin gekrönt. Zwischen 2014 und 2019 hatten Lange, Jan Frodeno und Sebastian Kienle bei den Männern eine deutsche Siegesserie geschafft.
Handball
Krefeld total überlegen
Das „Dran-glauben“ hielt am Samstag nur 10 Minuten lang. Danach sahen die gut 1000 Zuschauer in der Stadtgartenhalle die derzeit beste Mannschaft in der Südwest-Staffel der 3. Handball-Liga, die die nach wie vor ihre Form suchenden Saarlouiser mit 31:44 deutlich in die Schranken wiesen. Entschieden war die Partie dabei eigentlich schon bei Halbzeit und einem Elf-Tore-Rückstand (14:25). Gegen einen sehr starken Sven Bartmann im Kasten, einen überragend agierenden Jörn Persson und eine abgezockte Top-Mannschaft hatte die nach wie vor total verunsichert wirkende Mannschaft aus Saarlouis diesmal zu keiner Zeit eine echte Chance. Dabei ließ der Auftakt in die Partie noch hoffen. Das Team von Philipp Kessler erinnerte an bessere Tage, agierte mit Zutrauen und überzeugte mit ihren ersten Aktionen. Nach knapp fünf Minuten hieß es 4:3 nach einem schönen Kreisanspiel auf Sam Richard, der sicher verwandelte. In der Folge zeigte die HSG Krefeld allerdings immer mehr, warum sie den Tabellenplatz an der Sonne belegt. Von allen Positionen war das Team von Mark Schmetz zu jeder Zeit brandgefährlich, und nach dem 6:6 (9.) folge ein Dreierpack (Marquardt, Persson, Ingenpass), der die Saarlouiser Hoffnungen mal kurzerhand in die Tonne beförderte. Von da an fiel das Team von Philipp Kessler ins Muster der voran gegangenen Spiele. Es gelang nicht mehr, sich vorne durchzusetzen und wenn doch, war da noch der bärenstarke Sven Bartmann im Kasten. Beim 7:12 (17.) versuchte Kessler, mit seiner ersten Auszeit den weiteren „Zusammenbruch des mentalen Kartenhauses“ noch aufzuhalten. Aber auch das misslang. Krefeld machte einfach weiter, ließ sich jetzt auch durch gar nichts mehr aufhalten, und beim 11:22 (24.) und der nächsten HGS-Auszeit war „der Drops eigentlich schon gelutscht“. Die Halle war still, und die Mannschaft um Paetow, Weissgerber und Co. ließ die Köpfe hängen. Der Rest ist schnell erzählt. Der ungeschlagene Tabellenführer und Aufstiegs-Favorit aus Krefeld hatte alles im Griff. Und auch als sie vorne einen Gang zurückschalteten, nutzte das der HGS nichts, und am Ende war die verdiente 31:44-Niederlage besiegelt. Die Saarländer stecken weiter in ihrer Formkrise fest, müssen die Ausfälle von Kunkel, Durmishi, Petschick und Kurotschkin verkraften. Kessler: „Es kommen auch wieder bessere Zeiten.“