Vor zehn Jahren, im Oktober 2010, sorgte die erste Ausgabe von FORUM – Das Wochenmagazin für Aufmerksamkeit. Im Saarland ist die Zeitschrift längst zum etablierten Teil der Medienlandschaft geworden und hat inzwischen auch in Berlin Fuß gefasst.
Als die ersten Ausgaben von Asterix und Obelix erschienen, machten sich die Helden des berühmten gallischen Dorfes noch vergleichsweise hager, schmächtig und fast noch ein wenig schmalbrüstig zu ihren Abenteuern auf. Der berühmte Hinkelsteinlieferant Obelix reifte erst im Laufe der ersten Ausgaben zu seiner heute bekannten stattlichen Gestalt, in der er mit seinem listigen Freund Asterix die Abenteuer in einer manchmal etwas wirren Welt besteht.
Mag sein, dass dem ein oder anderen vor zehn Jahren die ersten Ausgaben von FORUM – Das Wochenmagazin auch etwas schmächtig erschienen. Weniger, was Umfang und Themenvielfalt betraf, eher bezogen auf die Perspektive. Drei Monate, vielleicht ein halbes Jahr – so in etwa lauteten nicht wenige Prognosen, als die erste Ausgabe im Oktober 2010 das Licht der Öffentlichkeit erblickte. Mehr Perspektive trauten viele dem Experiment FORUM kaum zu.
Die Zeiten schienen auch nicht gerade nach einem neuen Printmagazin zu rufen. Der letzte große Versuch lag schon eineinhalb Jahrzehnte zurück, als sich der „Focus" anschickte, dem „Spiegel" Konkurrenz zu machen, während der sich seinerzeit bereits mit „Spiegel Online" auf den Weg in die digitale Welt gemacht hatte. Mehr als eine nette Hauszeitschrift in der saarländischen Provinz mit übersichtlicher Überlebenschance schien da nicht zu erwarten sein.
Wie viele der lächelnden Skeptiker aus der Anfangszeit heute zu den regelmäßigen Lesern gehören, lässt sich statistisch nicht greifen. Manche geben heute schon mal zu, sich damals verschätzt zu haben. Irren ist menschlich und das beharrliche Durchhaltvermögen keine pure Selbstverständlichkeit. Heute gehört FORUM im Stammland Saarland längst zu einer festen und nicht mehr wegzudenkenden Größe. Für Entscheider in Politik, Verbänden und Institutionen, Kultur und Sport ist das Magazin geradezu ein Muss, und für die zahlreichen anderen Leserschichten eine spannende, abwechslungsreiche und immer überraschende Lektüre. Was sich jetzt wie eine Hymne aus einer Eigenwerbung liest, lässt sich leicht anhand der Reaktionen und Rückmeldungen belegen. Das war nicht gleich von den ersten Ausgaben an so.
FORUM ist die wohl ungewöhnlichste Neugründung eines Magazins in der jüngeren Zeit. Kein strategisches Produkt eines Verlagskonzerns, aber mit einem Blick für eine offensichtliche Lücke und dem berühmten Mut zum Risiko, es mit einem eigenwilligen Konzept zu probieren.
Im immer hektischeren Newsgeflimmer hat sich FORUM zu so etwas wie einem ruhenden Pol entwickelt. Sachlich, seriös, hintergründig, den klassischen journalistischen Grundsätzen verpflichtet, immer wieder überraschend und nie langweilig. Mit einer ziemlich einzigartigen Verknüpfung saarländischer Themen und den bundesweiten Entwicklungen in Politik und Wirtschaft, Sport und Kultur. Die Eröffnung eines eigenen Hauptstadtbüros in Berlin vor gut fünf Jahren war bei dieser Ambition folgerichtig.
Anspruchsvoll, unkonventionell
Für die Redaktion ist nicht entscheidend, ob ein Thema schlagzeilen- oder gar skandalträchtig ist. Im Vordergrund steht das Bemühen, einen informierenden Beitrag in aktuellen Diskussionen und Entwicklungen quer durch das gesellschaftliche Leben zu leisten. In einer Welt unzähliger Kanäle, bei denen es zunehmend schwieriger wird, sich zwischen verlässlichen Infos und Fake News, Halbwahrheiten und „alternativen Fakten" zurechtzufinden, ein ambitionierter Anspruch. Und das in einem Format, das den einen wie ein etwas antiquiertes Relikt aus alten Blütezeiten der Printmedientitel, den anderen wie ein (immerhin gut sortierter) Bauchladen an Angeboten vorkommen mag, was nicht gerade nach Empfehlungen für ausgebuffte Spezialisten klingt, die eng definierte Zielgruppen zu avisieren gewohnt sind.
Dabei scheint gerade dieser immer wieder neu abgewogene Mix unterschiedlicher Themen, Aspekte und Perspektiven, mit seriös-verlässlicher Information und anspruchsvoller Unterhaltung, zuweilen gepaart mit unkonventioneller Experimentierfreude, die nicht selten auch zu Widerspruch reizt, ganz offensichtlich einen Nerv zu treffen.
Im Saarland ist die Medienlandschaft um eine feste Facette reicher geworden, was das in diesem Jahr entwickelte monatliche „FORUM Saarland Spezial" zusätzlich unterstreicht. Und auf der Berliner Bühne findet FORUM erkennbar zunehmend Beachtung, wozu sicher auch öffentliche Diskussionsveranstaltungen und damit der direkt Kontakt zu Publikum beitragen.
Laufen kann das Kind, das vor zehn Jahren das Licht der Welt erblickt hat, schon ganz gut und hat einen festen Platz gefunden als verlässliche Informationsquelle mit dem Anspruch, als Wochenmagazin Aktualität und ausführliche Hintergrundinformation zu verbinden.
Seine unverkennbare Kontur hat FORUM – wie weiland Obelix – ziemlich schnell gefunden. Und wie bei den Abenteuern der tapferen Gallier ist klar: Mit jeder neuen Ausgabe wachsen Erwartungen der Leserinnen und Leser an die nächste Ausgabe und damit auch der eigene Anspruch der Macher, dem gerecht zu werden.
So bleibt FORUM Woche für Woche ein spannendes Abenteuer.