Die Nintendo Switch erschien bereits 2017, das neue OLED-Modell soll nun die erste größere Neuerung sein. Dennoch erfreut sich die vielschichtige Konsole auch ohne Update einer gleichbleibenden Beliebtheit – nicht zuletzt aufgrund ihrer Einzigartigkeit.
In der Bahn auf kleinem Bildschirm zocken und zu Hause das Game nahtlos am Fernseher weiterspielen? Was bis 2017 noch nach Utopie klang, machte Nintendo mit der Switch möglich – und hat mit dieser Vielseitigkeit bis heute ein Alleinstellungsmerkmal inne.
Im Prinzip ist die kleine, meist bunte Konsole ein Tablet mit einem 6,2-Zoll-Touchscreen und zwei sogenannten Joy-Cons zum Steuern. Diese stecken „für unterwegs" jeweils links und rechts an der Switch, lassen sich aber auch abnehmen und als einzelne Controller nutzen. Mit einer Switch können somit also zwei Personen spielen, ohne dafür weiteres Zubehör kaufen zu müssen. Das Tablet kann dabei einfach mithilfe eines Standfußes aufgestellt werden. Für den großen Spaß auf breitem Bildschirm lässt sich die Switch auch über den mitgelieferten Dock am Fernseher verbinden. Die Joy-Cons dienen auch hier als Controller, genießen zudem auch den Zusatz einer Bewegungssteuerung, die man bereits von der Nintendo Wii kennt. Die kleinen Gamepads können auch in den Joy-Con Comfort Grip geclippt werden und nehmen somit die grobe Form eines „regulären" Controllers an. Alternativ kann aber auch der recht beliebte Pro Controller für etwa 55 Euro von Nintendo nachgekauft werden. Er erinnert vom Aufbau an das Gamepad der Xbox, liegt durch die ergonomische Bauweise auch besser und gewohnter in der Hand als die kleinen Joy-Cons.
Auf dem TV sind Spiele, die sowohl im Onlineshop als auch physisch zu erwerben sind, mit bis zu 1.920 mal 1.080 Pixeln spielbar; auf der Switch selbst mit 1.280 mal 720 Pixel. Das führt im Vergleich zu anderen Konsolen zu einem gewissen Qualitätsverlust, den es für die Portabilität in Kauf zu nehmen gilt.
Satteres Schwarz und leuchtendere Farben dank OLED
Dass dieser Kompromiss aber offenbar kein allzu großer zu sein scheint, zeigt der stabile Marktwert der Switch: 2017 startete der Verkauf bei rund 330 Euro. Abgesehen von einem kleinen Update in Sachen Akkulaufzeit aus dem Jahr 2019 blieb die Konsole sonst bislang unverändert. Der Preis hielt sich in diesen fast vier Jahren aber dennoch bei etwa 300 Euro. Erst die Ankündigung der OLED-Switch für Herbst dieses Jahres ließ den Preis auf rund 290 Euro sinken.
Das Modell ist gerade erst am 8. Oktober erschienen und startet mit einem Preis von rund 380 Euro in den Verkauf. Das 7-Zoll-OLED-Display bietet hierbei ein satteres Schwarz und leuchtendere Farben. Zudem bietet der Dock nun auch endlich einen integrierten Lan-Anschluss, der zuvor nachgekauft werden musste. Auch der Speicher wurde auf 64 Gigabyte (GB) erweitert. Zuvor hatten Switch-Nutzer nur die Hälfte an Platz zur Verfügung, aber die Möglichkeiten, diesen per SD-Karte zu erweitern. Sonstige große Neuerungen bietet die neue Generation der Switch nicht.
Einer der vielleicht größten Pluspunkte der Switch – neben ihrer beschriebenen Vielseitigkeit – ist wohl die bunte Welt um Mario, Luigi und ihre Freunde, die es nur bei Nintendo zu erkunden gibt. Seit Jahrzehnten genießen „Super Mario", „Mario Kart" und Co. eine große Beliebtheit. Sie dürfen natürlich auch nicht auf der Switch fehlen. Egal, ob im Online-Modus – der auf der Switch zusätzlich gekauft werden muss – oder in den eigenen vier Wänden mit mehreren Controllern ist auch hier der Party-Faktor zu genießen.
Der absolute Klassiker hierbei bleibt wohl auch hier weiterhin „Mario Kart 8 Deluxe". Die Neuauflage des beliebten Rennspiels bietet neben 43 Fahrern ganze 48 Strecken, die teilweise bereits aus Zeiten der ersten „Mario Kart"-Auflage 1992 für die SNES stammen und somit auch Nostalgiker in ihren Bann ziehen können. Technisch und grafisch weiß die Neuerung von Mario Kart 8 (für die Wii-U) zu überzeugen.
Bis zu vier Leute können an einer Switch lokal gemeinsam gegeneinander fahren, bis zu acht mit entsprechend vielen Konsolen im selben W-Lan oder bis zu zwölf Personen über den Online-Modus. Die gewohnten Modi – Grand Prix, Zeitrennen, Versus-Duelle, aber auch Schlachten – dürfen natürlich nicht fehlen. Insbesondere der Schlachten-Modus wurde für „Mario Kart 8 Deluxe" noch einmal verbessert – verglichen mit der Vorgängerversion, die zu ihrer Zeit jeweils viele Wünsche offen ließ. So sind nun ganze fünf Schlachten-Modi spielbar, die in dafür programmierten Arenen stattfinden.
Aber nicht nur auf der Rennstrecke macht das Mario-Universum eine gute Figur auf jeder Party. Wie der Spieltitel bereits verspricht, muss sich auch „Super Mario Party" auf einem geselligen Abend nicht verstecken. In zehn, 15 oder 20 Runden kann sich hierbei auf einem Spielbrett duelliert werden. Jeder würfelt sich seinen Weg zu Sternen, die es zu sammeln gilt. Gewonnen hat der, der am Ende die meisten Sterne mitnimmt. Um den Weg zu diesen zu erschweren – und das Geld zu verdienen, dass man in sie investieren muss – gibt es Ereignisfelder, die einem Vor- aber auch Nachteile bringen können, und 80 Mini-Games, die die bis zu vier Spieler gegeneinander spielen müssen. Auch hier bietet Nintendo einen Online-Modus, der aber oft etwas ruckelt.
Partyspiele machen mit mehreren Leuten besonders viel Spaß
Das hat einen einfachen Grund: Nintendo verzichtete bei „Super Mario Party" auf dedizierte Server, wie beispielsweise bei „Mario Kart", und verbindet die Spieler direkt miteinander. Hat also einer der Mitspieler eine schlechte Verbindung, haben alle Spieler das gleiche Problem. Ansonsten ist die Fehlerquote für ein derart umfangreiches Game aber durchaus gering und lässt nur wenig Grund zum Meckern.
Wer es lieber etwas sportlicher will, der kommt mit seinen Freunden wohl bei der Neuauflage von „Just Dance" auf seine Kosten. Der mittlerweile elfte Ableger der Reihe – „Just Dance 2021" – bedient sich hierbei wieder einer ganzen Reihe von Disney-Songs bis hin zu Hits von Harry Styles oder Paul Johnson. Wem die Auswahl nicht reicht, der kann durch ein Abo von „Just Dance Ultimate" auf mehr als 600 Titel zugreifen.
Für jedes Lied wurde eine Choreografie erstellt, die sich mithilfe der Bewegungssteuerung in den Joy-Cons nachtanken lässt. Neben dem Hauptmodus gibt es hierbei auch einen extra Modus für Kinder sowie den „Sweat-Modus" für all jene, die sich noch ein paar Kilos wegtanzen möchten.
Wer Gefallen an der Bewegungssteuerung gefunden hat, der hat aber noch eine ganze Reihe Games zur Auswahl – egal ob mit Freunden oder alleine. So lässt sich die eigene sportliche Ader nicht nur mit „Ring Fit Adventure" entfalten – einem Spiel, bei dem Abenteuer durch die Ausführung von Sportübungen mit einem dafür konzipierten Ring gelöst werden müssen –, sondern die Switch lässt auch gern gemeinsam bei „Sports Party", „Family Trainer" oder der eigenen Auflage der Olympischen Spiele in Tokio schwitzen.