Wer sich heute einen neuen Fernseher kaufen möchte, muss entweder auf die Beratungsqualität im Fachgeschäft seiner Wahl vertrauen oder sich im Vorfeld sehr viel Zeit nehmen, um im Dschungel der Abkürzungen nicht völlig den Überblick zu verlieren.

SD, HD, UHD, LCD, LED, OLED, QLED, HDR, HDR10+ und vieles mehr hinterlassen bei vielen potenziellen Kunden Fragezeichen in den Augen. Wir versuchen, etwas Licht ins Abkürzungschaos zu bringen.
Die Größe
Zoll: Gibt die Bildschirmdiagonale des Fernsehers an. Ein Zoll entspricht 2,54 Zentimetern. Ein 55-Zoll-Gerät hat also eine Bildschirmdiagonale von 139 bis 140 Zentimetern, bei 65 Zoll sind es entsprechend 165 cm, bei einem 43-Zoll-Gerät 109 cm.
Die Auflösung
Je höher die Auflösung des Fernsehbildes, desto besser und schärfer sieht es aus. Berechnet wird die Auflösung in Bildpunkten, den sogenannten Pixel.
SD = Standard Definition, 720 x 576 Pixel. Hier spricht man von digitalem Fernsehen in Standardqualität, die der Qualität des bisherigen analogen Fernsehens entspricht. Auch das Bildformat entspricht dem alter analoger Fernseher, ist mit 4:3 nahezu quadratisch.
HD ready = erste Stufe von hoch auflösend, 1.280 × 720 Pixel. Bei diesem und allen höheren Auflösungen ist das Bild nicht mehr quadratisch sondern rechteckig, wie man auch an der Form der Geräte erkennen kann. Das Bildformat ist im Verhältnis 16:9.
Full HD = vollständig hoch auflösend, 1.920 × 1.080 Pixel; das Fernsehprogramm der privaten Sender in Deutschland wird nahezu ausschließlich in Full-HD ausgestrahlt. Auch Streamingdienste wie Netflix, Amazon und Youtube bieten den Großteil ihrer Inhalte in Full-HD und nicht in dem höher aufgelösten UHD-Format an.

Ultra HD (4K) = ultra hochauflösend, 3.840 x 2.160 Pixel; die aktuell höchsten Bildstandards bei Fernsehern bieten UHD (Ultra High Definition, ultrahohe Auflösung) und 4K. Bei UHD wird das Bild im Format 16:9 mit 3.840 mal 2.160 Pixeln dargestellt. Die Auflösung von 4K bezeichnet ursprünglich ein Bild im Seitenverhältnis von 17:9 oder 21:9, das aus 4.096 mal 2.160 Pixeln (Kinoformat) besteht. Die Begriffe UHD und 4K werden jedoch meist synonym verwendet, 4K steht dann ebenfalls für 3.840 mal 2.160 Pixel.
UHD-2 (8K) = ultra hochauflösend, 7.680 x 4.320 Pixel.
Die Art des Displays
Die meisten Fernseher sind heute LCD-Fernseher mit Liquid Crystal Displays, also Flüssigkristall-Bildschirme. Alle TV-Bildschirme haben eines gemeinsam: Jeder Bildpunkt muss aus Rot, Grün und Blau (kurz: RGB) als Grundfarben alle erdenklichen Farbtöne mischen können. Ein LCD (Liquid Crystal Display) besteht somit aus Flüssigkristallen und RGB-Pixeln, die von einer Hintergrundbeleuchtung – dem sogenannten LED-Backlight – durchleuchtet werden. Damit verschiedene Farben herauskommen, regeln die Flüssigkristalle die Lichtzufuhr für die Rot-Grün-Blau-Anteile in jedem einzelnen Pixel. Die Kristalle arbeiten vereinfacht gesagt wie Licht-Ventile, die man elektrisch auf- und zudrehen kann. Ein gleich starker Anteil von Rot, Grün und Blau ergibt neutrales Weiß, beziehungsweise Grau. Da Flüssigkristalle das Licht allerdings nie vollständig blockieren können, werden LED-Backlights meist zusätzlich gedimmt, um Schwarz darzustellen.
LED: Eine LED (light-emitting diode) ist eine Lichtquelle, die zur Hintergrundbeleuchtung für Fernseher genutzt wird. Sie verbraucht weniger Strom als Leuchtstoffröhren.
LCD: Steht für liquid crystal display. Bei einem Fernseher mit LCD-Technik werden Flüssigkeitskristalle zur Bilddarstellung genutzt.

OLED: Steht für eine organische Leuchtdiode (organic light-emitting diode). Bei dieser Displaytechnik handelt es sich um sogenannte organische halbleitende Polymere, die Licht abgeben, wenn sie elektrisch geladen werden. Das heißt, jedes Pixel leuchtet von alleine, eine Hintergrundbeleuchtung wie bei LCD-Fernsehern (egal ob SUHD, QLED oder Super UHD) wird nicht benötigt. Die Vorteile sind ein sehr guter Kontrast, hervorragende Schwarzwerte und eine brillante Farbwiedergabe.
OLED-Bildschirme lassen sich zudem extrem dünn herstellen. Dazu gibt es spezielle Verfahren einzelner großer Hersteller, die versuchen, ihre eigene Technik als Standard zu etablieren. Bei Samsung (mittlerweile auch bei Hisense und bei TLC) etwa heißen sie QLED, bei LG Nanocell. In beiden Display-Technologien verbessern spezielle Nanopartikel die Farben.
QLED: Das sind Displays, die mit der sogenannten Quantum-Dot-Technologie arbeiten. Nano-Kristalle sorgen dabei für hohe Helligkeit von bis zu 4.000 Nits (ein Nit gibt an, wie viel Licht auf einen Quadratmeter Fläche gestrahlt wird) und eine große Farbvielfalt. Sie sind geeignet für eine besonders helle Umgebung. Bei QLED wird das Backlight mit klarem Grün und Rot über diese Dots verstärkt.
Nanocell: Bei seinen Nanocell-TVs setzt der Hersteller LG eine spezielle Display-Technik auf LCD-Basis ein, die durch Nanopartikel ergänzt wird. Diese filtern in diesem Fall unerwünschte Gelbanteile aus dem Farbspektrum.
Der Effekt eines größeren Farbraumes ist, dass satte, tiefe Farben noch etwas knalliger aussehen. Gleichzeitig sollen die Farben noch sauberer und natürlicher wirken.

Kontrast
HDR: Steht für High Dynamic Range und ist eine Technologie, um Farben und Kontraste kräftiger zum Ausdruck zu bringen. Fernseher mit HDR-Funktion weisen größere Helligkeitsunterschiede und ein weiteres Farbspektrum als Modelle ohne HDR auf.
HDR10: Beim klassischen HDR10 wird eine Farbtiefe von 10 Bit verwendet. Die Farben sind hierbei deutlich stärker als beim herkömmlichen SDR.
HDR10+: Bei HDR10+ wird ebenfalls meist eine Farbtiefe von 10 Bit verwendet. Hierbei handelt es sich allerdings um dynamisches HDR. Das bedeutet, dass die Ersteller eines Films die Kontrastinformationen für jede Szene separat einstellen können.
Dolby Vision: Dolby Vision ist aktuell die beste HDR-Technologie auf dem Markt. Mit einer sehr hohen Farbtiefe von 12 Bit und besonders dynamischen Bildern sorgt sie für ein realistisches und farbintensives TV-Erlebnis, ist jedoch aufgrund der Notwendigkeit eines HDMI 2.1-Anschlusses noch recht selten.