Knallenge Minikleider, High Heels, Skinny Jeans, Crop Tops und hoch drapierte Haare sowie schreiendes Make-up. Wer ausgeht, der zeigt, was er hat und stylt sich richtig auf.
![So wie die Disco-Ära hat auch die Technoszene das Verständnis von Clubwear entscheidend mitgeprägt](/sites/default/files/inline-images/36_Stil_Mode_Styling_Trends_03.jpg)
You can find me in the club" rappte schon 50 Cent in seinem Nummer eins Hit aus dem vergangenen Jahrzehnt. Was er allerdings verschwieg, war die Erklärung, was Mann und Frau denn trugen, während sie die Nacht durch tanzten und sich vergnügten. Eine Idee davon bekommen eifrige Zuschauer in klassischen Hollywood-Filmen. Hier behängen sich die Männer mit Goldketten, Muskelshirts und lässigen Jeans, während es in der Damenwelt nicht sexy genug zugehen kann. Aufreizende lange Mähnen, schrilles Make-up, Glitzerkleider, die mehr zeigen als verbergen und dazu Heels mit extra hohem Absatz. Wer möchte, der präsentiert seinen Körper möglichst stofffrei. Da kommt in den angesagten Clubs von Miami Beach, New York oder Los Angeles so schnell niemand ins Schwitzen. Die begeisterten Blicke der Männerwelt sind einem dabei ohnehin sicher. Es braucht also speziell als Frau ein gesundes Selbstbewusstsein, um sich an die sexy Clubwear zu wagen. Kaum zu glauben eigentlich, dass der Begriff in der Technoszene geprägt wurde. Hier sind es insbesondere plüschige Crop Tops, Glitzerleggins, schrille Accessoires und Plateauschuhe, die den Stil berühmt gemacht haben. Man denke nur zurück an die ersten Raves und Techno-Partys überall im Land und weit über die Grenzen hinaus zu Beginn der 90er-Jahre. Hinzu kommt ein anderer, früherer Einfluss, nämlich die Disco-Ära in den 70er-Jahren. Berühmt wurden dadurch ein Film und ein gleichnamiges Musical, „Saturday Night Fever" mit John Travolta in der Hauptrolle. Hier ging es darum, sich mit lässigen Moves und glänzenden Schlaghosen übers Parkett zu bewegen und den „Soul-Train" zum Laufen zu kriegen – ebenfalls eine berühmte Tanzsendung dieser Zeit.
Gesundes Selbstbewusstsein
![Clubwear lässt sich keinem Genre zuordnen, sondern bietet eine Vielzahl an Möglichkeiten sich zu erfinden](/sites/default/files/inline-images/36_Stil_Mode_Styling_Trends_02.jpg)
Es war also schon vor mehr als 50 Jahren manches schrill, eng und glitzernd anzusehen. Bis heute sind viele Stil-Elemente dieser Mode erhalten geblieben. Statt Schlaghosen in Glitzeroptik darf es jetzt aber ruhig das Minikleid sein, statt Plateauschuhen gibt es High Heels mit schmalem Absatz und Teddy-Plüsch wurde längst durch Polyester und Leder ersetzt. Wichtig ist die Entscheidung, wo die Party startet. Die Clubszene ist groß und besticht durch eine breite Mischung unterschiedlicher Musikgenres. Noch immer gibt es Technopartys, dazu kommen Gothic-Clubs der „Schwarzen Szene", klassische Nachtclubs, Hip-Hop Diskotheken, Rock-Schuppen, Metallscheunen und vieles mehr. Je nach Szene kleiden sich die Besucher sehr unterschiedlich. Dress Codes gibt es kaum, allerdings sind in den meisten Diskotheken sportliche Looks nicht so gern gesehen. Gleiches gilt für ungepflegte Schuhe und Hosen und zu viel nackte Haut. Es heißt also nicht nur die Begleitungen für die Nacht zu begeistern, sondern auch die Türsteher glücklich zu machen. Sonst endet so mancher Abend schon, bevor er überhaupt begonnen hat.
Clubwear kann deshalb kein spezifisches Genre sein, sondern vielmehr ein breites Spektrum an Möglichkeiten, seinen eigenen Ausgehstil zu finden und entsprechend zu zelebrieren. Dabei spielt natürlich auch immer die eigene Persönlichkeit eine Rolle, die Freude, sich schick einzukleiden und die Nacht zum Tag zu machen. Und obwohl es viele Facetten dieser Moderichtung gibt, haben Style-Experten dennoch versucht, einen Konsens zu finden. So sollte das Abendoutfit in erster Linie bequem zu tragen sein, dabei aber gleichzeitig schick und sexy. Statement-Accessoires wie Clutches, große Ohrringe oder breite Ketten sorgen für einen echten Blickfang. Wer im Sommer auf Party-Tour geht, der darf sich dabei luftig kleiden, um nicht ins Schwitzen zu kommen. Im Winter darf es ruhig eine Lage mehr Stoff sein. Sollten Kleider und Röcke trotzdem knapp ausfallen, helfen blickdichte Strumpfhosen und XXL-Mäntel darüber, an der frischen Luft beim Gang in den Club nicht zu frieren. Mäntel lassen sich dann einfach an der Garderobe abgeben und sind einem beim Feiern so nicht im Weg. Besonderes Augenmerk legen speziell Frauen auf die Auswahl ihrer Schuhe. Die können gar nicht hoch und glitzernd genug sein.
![Den Glitzer-Pailetten-Look assoziiert man mit Partys feiern](/sites/default/files/inline-images/36_Stil_Mode_Styling_Trends_04.jpg)
Farbe und Glanz in den Look bringen
Wichtig ist, dass die Füße darin eine Nacht durchtanzen müssen, es bringt also nichts, schon nach wenigen Minuten erste Blasen zu riskieren. Wer keine Zeit hat, das Schuhwerk der Träume entsprechend einzulaufen, für den empfehlen sich zur Vorbeugung Blasenpflaster, die dann unter den schmalen Riemchen versteckt verschwinden. Eine Alternative dazu sind All-White-Plateausneaker. Die machen ein längeres Bein, sehen sehr gepflegt aus und sind dazu noch ultrabequem. Zum Schuh darf es dann wahlweise eine Skinny Jeans mit Crop Top oder Bluse darüber sein oder einfach ein Abendkleid. Wem das Kleine Schwarze zu langweilig ist, darf sich auch gern an den Discokugeln orientieren und ordentlich Farbe und Glanz in den Look einbringen. Das Make-up sollte dazu harmonieren. Dramatische Wimpernaufschläge mit Fake Lashes sind hier ebenso gern gesehen wie knallrosa Lippen und viel Rouge. Das Dämmerlicht verschluckt viel Farbe und Glanz, deshalb schwören echte Partymäuse auf eine extra Schicht Make-up, um später auf Fotos richtig zu strahlen. Im Morgengrauen nach dem Feiern muss das natürlich wieder runter vom Gesicht, damit sich die empfindliche Haut erholen kann.
![Als Urvater des Stils gilt übrigens John Travolta alias Tony Manero aus „Saturday Night Fever“](/sites/default/files/inline-images/36_Stil_Mode_Styling_Trends_05.jpg)
Das Haar braucht ebenfalls ein bisschen Aufmerksamkeit. Glitzernde Haarspangen oder auftoupierte Ansätze sind ebenso beliebt wie große Wellen und Krepp-Locken. Wer noch auf der Suche nach einem passenden Outfit für die nächste Clubnacht ist, der wird in Berlin gleich bei einer Vielzahl von Labeln fündig. Lui Trash zum Beispiel bietet wilde, sehr verruchte Looks für zeigefreudige Girls, während man bei Lettau l auf quirlige Festivaloutfits setzt. Elegant wird es hingegen in der Kleiderabteilung von Saraswati by Shanila, während Ivy Berlin noch auf echte Handarbeit bei der Gestaltung der Kleider Wert legt. Damit auch die Herren nicht zu kurz kommen, lohnt sich ein Besuch bei UY Studio in Kreuzberg. Die Designer hier setzen auf geschlechtsneutrale Mode, mit der einfach jeder Partygast glücklich ist. Neben Berlin gibt es natürlich auch noch viele andere Modemetropolen wie Düsseldorf, Hamburg oder München, bei denen sich ein Bummel auf der Suche nach geeigneten Kleidungsstücken lohnt.
Schwarz, glitzernd und verführerisch
Wer dazu keine Lust hat oder nicht in der Nähe lebt, der greift auf das Internet zurück. Hier hat beinahe jedes bekannte Label auch Partymode im Angebot. Spezielle Stücke finden Interessierte unter anderem über clubfashion24.de, https://vsct.net oder def-shop.com. Das ausgewählte Outfit sollte dabei immer zum individuellen Stil passen, die eigenen Vorzüge wunderbar in Szene setzen und natürlich dem Anlass entsprechend ausgewählt sein. Auf einem Rave erscheint niemand im eleganten Minikleid, während bei Gothic-Partys knallbunte Glitzerleggins sicherlich auch komisch ankämen. Fakt ist: Fast jeder beherbergt in seinem Schrank das eine oder andere schicke Outfit für besondere Anlässe. Dabei kommt es vielen nicht auf die Menge an, sondern auf die Qualität und die eigenen Vorlieben. Das ist auch gut so, denn richtig verschwindet Partymode eigentlich nie aus den Trends. Dafür ist sie einfach zu speziell und gibt sich viel zu viel Mühe, die Aufmerksamkeit der Betrachtenden auf sich zu ziehen. Schwarz, glitzernd und verführerisch als wichtigste Auswahlkriterien funktionieren immer, da lohnt sich eine Investition in jedem Fall. Hier spielen Trends keine ganz so große Rolle, es geht mehr darum, sich einfach gut zu fühlen und ein bisschen aufzufallen. Bei den Männern schwankt die Auswahl zwischen coolen Hosen, schicken Anzügen und Netzhemden je nach Anlass und eigenem Geschmack. Da dürfen für das Styling ruhig mal ein bis zwei Stunden investiert werden. Ganz nach dem Motto: Party on!