Mehr Schülerinnen und Schüler, neue Herausforderungen. Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot zu G9, Digitalisierung, Corona und Veränderungen.
Frau Streichert-Clivot, was sagen die Anmeldezahlen über den Stand der Schuldiskussion?
Erfreulich ist zunächst einmal: Im Saarland haben wir wieder mehr Nachwuchs. Die Anzahl der Schülerinnen und Schüler wächst wieder, und das gibt Hoffnung für die Zukunft dieses Bundeslandes. Es ist schön zu sehen, dass wieder mehr junge Menschen in die Schulen kommen – und das nicht nur von außerhalb, beispielsweise aus Krisengebieten, sondern es liegt auch an einer gestiegenen Geburtenrate. Das ist eine tolle Nachricht für eine Bildungsministerin, dass es wieder mehr Zuversicht und Familiengründungen gibt. Das Saarland ist ein familienfreundliches Land und wird offensichtlich auch so wahrgenommen.
Das bringt dann auch zusätzliche Aufgaben. Ein großes Schlagwort zum Schuljahresbeginn ist G9 mit allen Folgewirkungen. Kritiker sagen, dass das überhastet kommt.
Erst mal muss man sagen, dass die Diskussion um G9 und damit eine längere Schulzeit am Gymnasium viele Jahre geführt wurde. Ich bin froh, dass die Ministerpräsidentin den Mut und die Stärke hatte, diese gleich am Anfang der Legislaturperiode zu beenden und zu sagen: Wir machen das jetzt. Das war das ganz klare Signal an junge Menschen und ihre Eltern. Wer jetzt auf das Gymnasium geht, kann in Zukunft das Abitur nach neun Jahren ablegen. Das betrifft die Schülerinnen, die jetzt in die Klassen fünf und sechs gehen. Verbunden damit ist auch die klare Erwartung einer Entlastung gegenüber G8. Deswegen sage ich: Die wichtigsten Entscheidungen sind getroffen. Was die zeitliche Belastung betrifft, also die Frage, wie viel Zeit junge Menschen in der Schule mit Unterricht verbringen, gibt es das klare Signal: Das wird in der Zukunft am Gymnasium weniger sein. Das ist auch die sehr klare Erwartung, die ich in meinen Gesprächen mit jungen Menschen, mit Eltern und an Schulen gehört habe. Wir haben auch eine sehr klare Vorstellung davon, was dort inhaltlich passieren soll. Die Lehrpläne der Sekundarstufe I werden modernisiert, etwa mit Blick auf Medienbildung und Bildung für Nachhaltige Entwicklung. Und wir werden auch ein neues Fach einführen, nämlich Informatik ab Klassenstufe sieben.
Jetzt gibt es Diskussionen um 185 oder 178 Jahreswochenstunden. Was macht diese Differenz von 7 zum politischen Streitfall?
Es ist sicher nicht so, dass sich Eltern in erster Linie mit der Frage auseinandersetzen, wie viele Unterrichtsstunden ihr Kind über die Jahre in der Schule verbringt, wohl aber, wie viele Stunden es jeden Tag sind und mit welcher Belastung das einhergeht. Wir haben entschieden, dass von der Klasse 5 bis zur Klasse 10 Schülerinnen und Schüler insgesamt in der Woche über alle Jahrgänge 178 Stunden haben, das heißt in der Woche zwischen 28 und 32 Stunden. Das ist weitaus weniger als bisher bei G8. Gleichzeitig erlaubt uns die Einführung der neuen Klassenstufe zehn, insgesamt mehr Unterrichtsstunden im Vergleich zu G8 haben – sie werden aber über die Klassenstufen entzerrt verteilt. Das ist erst einmal ein wichtiger Schritt. Die Zahl 185 stützt sich auf die Bundesländer, die G9 umgesetzt und dabei gesagt haben, dass sie ganz viel Unterrichtszeit einbringen wollen. Wir reden dabei ganz bewusst von einer zeitlichen Mehrbelastung mit Unterricht. Freiwillige Arbeitsgemeinschaften oder Projekte etwa sind hier noch gar nicht eingerechnet. Mir haben auch ältere Schüler gespiegelt, dass 34 Stunden wie bisher wirklich eine sehr starke Belastung sind. Wenn man sich vergegenwärtigt, dass junge Menschen in G8 am Tag teilweise länger mit Schule beschäftigt sind als ein normaler Arbeitnehmer mit seinem Beruf, dann hat man ein Gefühl dafür. Junge Menschen brauchen und wollen wieder mehr schulungebundene Zeit für Projekte oder um sich in Vereinen zu engagieren. Das Saarland ist ein Ehrenamtsland, und wir wollen, dass sich junge Menschen auch in Zukunft im sozialen Bereich, im Umweltbereich, musisch-kulturell oder im Sport engagieren. Wenn die Zeit durch Schule gebunden ist, ist das kaum möglich.
Mit der Entscheidung für G9 gibt es eine neue Profildebatte zwischen den Schulformen. Müssen sich jetzt, wie einige befürchten, Gemeinschaftsschulen Sorgen machen?
Ich sehe das sehr gelassen, sage aber auch, man muss das im Auge behalten. Die Gemeinschaftsschule ist jetzt seit zehn Jahren am Start und hat sich als Schulform mit eigenem Profil absolut etabliert. Damit können die Gemeinschaftsschulen aus meiner Sicht sehr selbstbewusst umgehen und für sich werben. Dass sie damit erfolgreich sind, zeigen auch die Anmeldezahlen. Das Verhältnis Gemeinschaftsschulen und Gymnasien war in den letzten Jahren immer stabil, wir hatten nie negative Ausreißer, unabhängig von jeweils aktuellen Diskussionen. Ich sehe nicht, dass sich mit G9 starke Veränderungen im Schulwahlverhalten einstellen. Die Schulformen haben unterschiedliche Vorteile, und wir werden in diesem Schuljahr auch die Gemeinschaftsschulen und ihre Bedürfnisse noch einmal besonders in den Fokus nehmen.
Einstieg in G9 und klare Entlastung bei Unterrichtszeit gegenüber G8
Was wird den Unterschied ausmachen?
Wir haben zwei gleichwertige Schulformen, die aber nach wie vor Unterschiede aufweisen. Das ist auch so gewollt. Die Gemeinschaftsschule ist die Schulform, die für alle da ist, unabhängig von ihrer Herkunft, ihrer Leistungsfähigkeit, ihrem Unterstützungsbedarf. Diese Schule für alle bringt natürlich auch besondere Herausforderungen mit. Es braucht ganz andere Unterstützungsformen für Schülerinnen und Schüler. Allerdings sehen wir heute auch an Gymnasien, dass sich dort gesellschaftliche Herausforderungen widerspiegeln. Trotzdem ist es natürlich so, dass die Zahl der Kinder mit Migrationshintergrund oder Fluchterfahrung an Gemeinschaftsschulen anteilig größer ist. Das bedeutet, dass ich dort mehr an Unterstützung hineingeben muss, etwa an Sprachförderung. Das tun wir. Wir haben dort auch eine sehr stark aufgestellte Schulsozialarbeit. Ich kann nur empfehlen, sich das von innen anzusehen. Die Gemeinschaftsschule kümmert sich auch um die Kinder, die in der fünften Klasse ankommen und wo dann noch nicht so klar ist, wohin der Weg führt. Oft ist es so, dass der Weg zum höchsten Abschluss, dem Abitur führt – auch wenn das am Anfang vielleicht nicht klar war. Die Gemeinschaftsschule bietet vielen Schülerinnen und Schülern Chancen durch individuellere Förderung. Das bedeutet auch, dass Kinder in ihren Stärken unterstützt werden. Das ist die hohe Leistungsfähigkeit dieser Schulform und das, was ich an der Gemeinschaftsschule so schätze.
Hinter dieser Diskussion steht die Frage, was Schule leisten soll. Wissensvermittlung, gesellschaftliche Aufgaben, Reparaturbetrieb – was soll Schule?
Schule soll junge Menschen auf dem Weg begleiten, ihr Leben selbstbestimmt gestalten zu können. Ich möchte, dass junge Leute, wenn sie die Schule verlassen, wissen, was ihnen wichtig ist, beurteilen können, was sie selbst leisten können, und sich in diesem Leben bewegen können. Das ist vielschichtig: Wo möchte ich beruflich landen, und weiß ich, was mir die Arbeitswelt an Möglichkeiten eröffnet? Selbstbestimmtes Leben betrifft auch den digitalen Raum, der unser Leben in vielfältiger Weise bestimmt. Damit sicher und reflektiert umgehen zu können, muss Schule auch vermitteln. Selbstbestimmt leben heißt auch, in einer Demokratie zu leben, zu wissen, dass und wie ich mit meinem Wissen und Tun das Leben um mich und Gesellschaft beeinflussen kann. Das ist wichtig, damit Demokratie auch in Zukunft funktioniert. Deswegen sind mir Partizipation und Mitbestimmung an der Schule sehr wichtig. Dabei kann man Erfahrung sammeln, wo und wie ich etwas verändern kann und wo auch Grenzen sind. Das muss Schule neben der reinen Wissensvermittlung leisten.
Ein hoher Anspruch.
Das ist ein hoher Anspruch, weil er voraussetzt, dass all das auch von Pädagoginnen und Pädagogen verinnerlicht ist. Das fängt bei der Berufsorientierung an, gilt für die Digitalisierung, die unsere Pädagoginnen und Pädagogen selbst verstehen müssen, um Kompetenzen vermitteln zu können und es gilt, dafür ein Gefühl zu haben, wie Demokratie und das Miteinander funktionieren. Demokratie und Teilhabe lernt man, indem man sie lebt. Das ist eine große Herausforderung und geht weit über das hinaus, was ich als Fachlehrer können muss.
Das Stichwort Digitalisierung ist schon mehrfach gefallen. Der ehemalige Koalitionspartner kritisiert fehlende Inhalte. Was also soll jetzt mit all den Geräten gemacht werden?
Auch das haben wir schon geregelt, bevor die Frage gestellt wurde. Für uns gehören digitale Technik und digitale Inhalte von Anfang an zusammen. Wir haben also nicht einfach mal nur, wie es andere Länder in der Corona-Krise getan haben, eine Ausstattungslawine mit Tablets in Gang gesetzt, sondern auch geklärt, was auf den Geräten sein muss, damit sie pädagogisch gewinnbringend genutzt werden können. Eltern müssen sich mit unserer für das neue Schuljahr neu aufgestellten Schulbuch- und Medienausliehe keine Gedanken machen, ob sie noch irgendwelche Apps herunterladen müssen. Die digitalen Bildungsmedien, digitale Bücher und intelligente Apps werden über unsere Online-Schule Saarland zur Verfügung gestellt, Geräte und Software werden zentral bei den Landkreisen administriert. Der Aufbau eines komplexen Systems wie unserer Landesweiten Systematischen Medienausleihe Saarland braucht natürlich eine gewisse Zeit, aber wir sind im Zeitplan und auf einem sehr guten Weg.
Und die inhaltliche Seite?
Der spannende Punkt ist der Einsatz digitaler Technik und digitaler Medien im Unterricht. Das ist dann die Sternstunde der Pädagoginnen und Pädagogen. Genauso wie es ihnen überlassen ist, zu entscheiden, welches analoge Schulbuch oder welche konkreten Inhalte zur Umsetzung des Lehrplans sie nutzen, entscheiden sie auch hier. Es geht darum, die Geräte und Medien sinnvoll einzusetzen. Sie sind Mittel zum Zweck, kein Selbstzweck. Für den Lehrer ändert sich mit der Digitalisierung die eigene Rolle. Er war bislang – und ist es immer noch – Hauptträger der Information und hat sein Wissen weitergegeben. Mit der Digitalisierung wird er eher zum Begleiter und zum Coach. Lehrerinnen vermitteln den Schülerinnen, wie sie eigenverantwortlich ihre Aufgaben auswählen und können sich dann mit der gewonnenen Zeit um die Schülerinnen und Schüler kümmern, die weitere persönliche Unterstützung brauchen. Letztlich unterstützen wir also mit der Digitalisierung auch inklusives Arbeiten. Es gibt aber nicht die Blaupause oder das Rezept für den besten Unterricht, das gab es übrigens noch nie. Man muss den Unterricht an die Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler anpassen. Hierzu haben wir übrigens ein sehr breites Fortbildungsangebot beim Landesinstitut für Pädagogik und Medien, das auch stark nachgefragt wird. Ungefähr zwei Drittel unserer Lehrkräfte haben bereits an Fortbildungen zum digital gestützten Unterrichten teilgenommen.
Man muss Unterricht den Bedürfnissen der Schülerinnen und Schüler anpassen
Das Schuljahr hat ganz ungewohnt angefangen: Schule ohne Corona-Vorschriften. Geht das?
(lacht) Ja. Wir sind weitestgehend ohne Maßnahmen in die Sommerferien gegangen und so auch in das neue Schuljahr gestartet, wie es auch in anderen Ländern der Fall war. Das Coronavirus wird uns wohl auf Dauer begleiten, darauf müssen wir uns einstellen und das tun wir ja auch in den unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen. Im Bund wird gerade ein neues Infektionsschutzgesetz beraten und wir werden sehen, wie sich die Lage entwickelt. Was wir sehen müssen, ist, wie sehr Corona-Maßnahmen das Lernen beeinflussen. Ich will das gar nicht wertend sagen. Wir stellen aber fest, dass Einschränkungen im pädagogischen Arbeiten mit Konsequenzen für alle Beteiligten – Kinder, Jugendliche, Eltern und die Teams an unseren Schulen – verbunden sind. Ich werbe dafür, dass alle die, die Corona-Maßnahmen einführen wollen, sich über die inzwischen bekannten Konsequenzen im Klaren sind. Man muss sich auch im Klaren sein, dass sie möglicherweise länger andauernde Folgen haben, als die Maßnahmen selbst gelten. Und ich werbe für eine ganzheitliche Betrachtung, dass man nicht nur Corona an sich betrachtet, sondern auch die anderen Konsequenzen für die Entwicklung junger Menschen. Wir wissen inzwischen auch über die Belastungen für die seelische Gesundheit, es gibt mehr Essstörungen, mehr Angststörungen, einen wesentlichen höheren Konsum von Antidepressiva. Das ist alles sicher nicht nur auf einzelne Maßnahmen zurückzuführen. Ich sage aber auch an die Adresse des Bundesgesundheitsministers, dass man diese Folgen, die wir als Bildungsministerinnen und -minister ganz klar sehen und die auch die Teams an unseren Schulen und viele Eltern sehen, ebenfalls in den Blick nimmt und in die Abwägungen einbezieht.
Änderungen gibt es auch für die Kitas, beispielsweise durch rechtliche Ansprüche. Wie ist da der Stand der Umsetzungen?
Zunächst einmal ist wichtig, dass wir in der neuen Regierung entschieden haben, die Zuständigkeiten für die Kitas zu bündeln. Das bedeutet konkret, dass wir als Ministerium vom Landesjugendamt die Zuständigkeiten für den Bereich der Kindertagesstätten übernommen haben. Es geht dabei um die Aufsicht über die Kindertagestätten und die Erteilung der Betriebserlaubnisse. Das war bislang im Sozialministerium angesiedelt. Damit erreichen wir jetzt die größtmögliche Transparenz auch im Hinblick auf die jeweilige personelle Ausstattung der Kitas, für deren Umsetzung ja die Kita-Träger verantwortlich sind und bei der wir bisher nur finanziell unterstützt haben. Das war auch ein Punkt, der in der Fachwelt erwartet wurde und die Transparenz auch über das Personal ist mit sehr großen Erwartungen verbunden. Denn wir haben ja seit 1. April 2022 ein neues Kita-Gesetz, das auch neue personelle Maßstäbe setzt. Mit der Bündelung der Zuständigkeiten und dem neuen Gesetz haben wir gemeinsam mit den Trägern die Möglichkeit, einen besseren und zielgerichteteren Personaleinsatz zu erreichen. In der Konsequenz bleibt den pädagogischen Fachkräften damit mehr Zeit für die Arbeit mit den Kindern.
Die Situation an Kitas, zumindest einzelnen Standorten, stößt aber immer wieder auf heftige Kritik.
Wir haben – im Gegensatz zu den Schulen – bei den Kitas eine vielschichtigere Verantwortungssituation. Bei den Schulen bin ich die Dienstherrin der Lehrerinnen und Lehrer. Bei den Kitas haben wir Träger, etwa Wohlfahrtsverbände, Kirchen, Kommunen, die Arbeitgeber sind. Die Frage nach der Verantwortung dafür, dass eine Kita gut funktioniert, ist also vielschichtiger und in der Öffentlichkeit nicht immer so klar. Durch die Bündelung der Zuständigkeiten in Verbindung mit dem neuen Gesetz können wir jetzt in einer Verantwortungsgemeinschaft gemeinsam mit den Trägern die Kita-Qualität weiter verbessern. Gleichzeitig geht es auch weiterhin darum, mehr Plätze zu schaffen, denn wir haben mehr Kinder im Land, und auch durch die weitere Beitragsentlastung wird die Nachfrage weiter steigen. Das gelingt nur, wenn wir die Träger weiter an unserer Seite haben und wir sie dabei unterstützen, dass sie weitere Plätze schaffen.
Neu geregelte Zuständigkeiten für Kitas sollen mehr Transparenz bringen
Wird das am Ende zusammen mit den zusätzlichen Notwendigkeiten durch G9 ein großes Bauprogramm?
Ich sage immer, Bildung hängt von Köpfen ab. Aber es hängt natürlich auch von Gebäuden ab. Wo Menschen lernen und arbeiten, brauche ich auch gute Gebäude. In Kitas und Schulgebäude wird viel investiert, etwa beim Ausbau der Kita-Plätze oder mit Blick auf die IT-Infrastruktur der Schulen. Hinsichtlich G9 führen wir derzeit Gespräch mit der Schulträgerseite.
Beim Stichwort Gebäude kann die Frage nach der Zukunft des Pingusson-Baus nicht ausbleiben.
Das Pingusson-Gebäude, die ehemalige französische Botschaft, die wir als Arbeitsstandort des Ministeriums für Bildung und Kultur 2014 verlassen mussten, wird seither immer wieder zumindest in Teilen genutzt. Wir haben uns jetzt, da es hier am Standort durch die vielen zusätzlichen Aufgaben, die wir dazu gewonnen haben, eng geworden ist, entschieden, dort unsere Kulturabteilung unterzubringen. Ich betrachte das auch als Signal dafür, dass das Gebäude auch in Zukunft genutzt werden soll. Momentan ist der Hochtrakt, das „Schmale Handtuch", wie es viele Saarländer auch nennen, gesperrt, das ganze Gebäude ist stark sanierungsbedürftig. Viele Saarländer sind dafür, das Gebäude zu erhalten, weil es eine symbolische Bedeutung hat und viel darüber aussagt, wo wir herkommen und was unser Land auch geprägt hat. Wir sind uns in der Landesregierung auch einig, dass das Gebäude erhalten werden muss. Jetzt geht es darum, wie teuer das unter heutigen Bedingungen wird, wie wir es genau nutzen wollen, und vor allem, wie wir Unterstützer und Partner finden, die uns bei der Realisierung helfen können.
Da war ja auch mal die Idee, den Blick nach Brüssel zu richten, also eine europäische Perspektive.
Unser Vorteil ist, dass wir gut vernetzt sind. Ich sehe da erst einmal die Bundesebene, aber natürlich auch europäische Töpfe. Es würde mich besonders freuen, wenn uns auch unsere Partner aus Frankreich auf diesem Weg unterstützen. Es ist immerhin ein Gebäude, das von Franzosen gebaut wurde mit einer klaren Vorstellung, was aus dem Saarland werden soll. Insofern hat es historische Bedeutung auch für die französischen Partner.