Entlastungspakete, Deckel, Streckbetrieb, Gasumlage. Zukünftige Generationen werden in einer weniger angenehmen Welt leben. Das sagen allerdings nicht die Unterhändler, die in einer Mammutsitzung um Maßnahmen gerungen haben, um die Folgen des Krieges zumindest abzufedern. Gesagt hat das einer der Autoren des neuen Berichts des Club of Rome. „Earth4all", erinnert daran, dass es neben der aktuellen Energie-Krise, aus der Kohle- und womöglich auch Atomkraftwerke helfen sollen, weiter die unbewältigte Klimakrise gibt. Auf die Frage, ob ein Kollaps noch zu verhindern ist, sagt der Zukunftsforscher und Co-Autor Jorgen Randers: „Ich glaube verzweifelt daran." So ungefähr dürfte sich Kanzler Scholz sein „never walk alone" womöglich auch gedacht haben.
Und noch eine Gemeinsamkeit: Aktuelles Krisenmanagement und Empfehlungen des Club of Rome haben eine Furcht vor Augen: soziale Unruhen. Die einen mit Blick auf den viel beschworenen Protestherbst hierzulande, die anderen gleich mit globalem Blick.
In „earth4all" wird eine Zeitkrise ausgemacht: die Unfähigkeit, zwischen Wahrheit und Fake zu unterscheiden. Das bedeutendste Problem sei nicht Klimawandel, sondern „unsere kollektive Unfähigkeit, zwischen Fakten und Fake zu unterscheiden". Wer sich nicht über Grundtatsachen verständigen könne, könne schließlich auch angesichts kollektiver Herausforderungen nicht zusammenarbeiten. Was hilft? Bildung, die kritisches Denken und Systemdenken fördert, sagen die Autoren.
Na dann mal los. Das Schuljahr hat ja gerade erst angefangen.
Wer jetzt gleich loslegen will, sei aber vor einer kleinen Falle gewarnt. Wenn ich recht verstehe, meinen die Zukunftsforscher mit „Systemdenken" nicht unbedingt, Bildung nur im System Schule zu denken und Diskussionen um all die Spezialitäten, über die sich im Bildungssystem so trefflich fachspezifisch streiten lässt, zum großen Staunen im Rest der Welt.
Am ersten Schultag beginnt der Ernst des Lebens, heißt es so schön. Es ist für die Generation, die jetzt ihre ersten Schultage hinter sich hat, ein anderer Ernst, auf den sie sich vorbereiten muss. Ob in 185 oder 178 Jahreswochenstunden.